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Italowestern. Italien
Alternative Titel
Eine Flut von Dollars; The Hills Run Red

Regie Carlo Lizzani
Drehbuch Piero Regnoli
Produktion Ermanno Donati, Luigi Carpentieri

Musik Ennio Morricone
Kamera Antonio Secchi
Schnitt Ornela Micheli
Darsteller Thomas Hunter, Henry Silva, Dan Duryea, Nicoletta Machiavelli, Gianni Serra,
Nando Gazzolo, Loris Loddi, Geoffrey Copleston, Paolo Magalotti, Jeff Cameron
Länge 86 Min.

Kinostart 1966

 

 

Humor Spannung Action Gefühl Anspruch Erotik
.

©  Text Marco, molodezhnaja 22.2.2012
©  Bilder Koch Media, Screenshots molodezhnaja


STORY
Der Bürgerkrieg ist vorbei. Die beiden Südstaaten-Soldaten Jerry Brewster(Thomas Hunter) und Ken Seagall (Nando Gazzolo) nutzen die Chance, um sich mit dem gestohlenen Sold aus dem Staub machen. Doch Nordstaaten-Soldaten erwischen sie. Die beiden vereinbaren, dass Jerry sich schnappen lässt, damit sich Ken mit dem Geld davonmachen kann. Nach fünf Jahren Knast in Fort Wilson kommt Jerry frei und muss erkennen, dass Ken sich nicht an die Abmachungen gehalten hat: Jerrys Frau ist in Armut gestorben, sein Sohn wurde gekidnappt! Ken indes ist nunmehr ein reicher Rinderbaron, der Jerry umgehend seinen Revolverhelden Mendez (Henry Silva) auf den Hals hetzt. Der Gejagte bekommt Hilfe von einem Fremden (Dan Duryea) - und schwört Rache. Dazu legt er sich einen Decknamen zu und schleust sich bei Mendez' Männern ein. So lernt er die schöne Mary Ann (Nicoletta Machiavelli) kennen, ebenso den Buben Tim, der frappant seinem Sohn ähnelt.

 

REVIEW
Nach dem Erfolg von Sergio Leones Dollar-Trilogie sah auch Starproduzent Dino De Laurentiis das grosse Geld und gab den Italowestern "Un fiume di Dollari" in Auftrag. Unter der Regie des Gangsterfilm-Experten Carlo Lizzani, der seinen ersten von zwei Western inszenierte, entstand ein Werk, das sich nahe an den typischen Genre-Vorgaben hielt, sich aber auch stark am klassischen US-Western orientierte. All das garniert mit der Musik von Ennio Morricone, den Auftritten markiger Darsteller und der gebührenden Härte. Man kann das als B-Ware abtun. Oder den Film als gelungene Unterhaltung geniessen.
 

Denn es gibt viel zu mögen an "Un fiume di dollari". Alleine schon die Rache-Geschichte bietet genug Facetten, um nicht einfach als 08/15 durchzugehen. So sorgt der entführte Sohn für ein zusätzliches Element und die Rivalität zwischen Jerry und Mendez ebenso. Für eineinhalb Stunden genug Material. Der kaum bekannte, 33-jährige Thomas Hunter verkörpert den Vergeltung suchenden Helden mit überraschend viel Zorn und ebenso viel Melancholie. Man fiebert mit ihm, aber er spielt nicht dem Publikum entgegen, indem er Ecken und Kanten abfeilt. Mal ist er unbequem, mal darf er weinen. Während US-Star Dan Duryea und Nando Gazzolo als Gegenüber etwas blass bleiben, sorgt B-Film-Meister Henry Silva immerhin für etwas Schurken-Charisma. Und Nicoletta Machiavelli für etwas Schönheit im Staub. 

Veredelt wird all das einmal mehr von Signore Morricone. Kurioserweise unter dem Pseudonym Leo Nichols, obwohl er dank den "Dollar"-Filmen ja bereits Bekanntheit erlangt hatte, steuert er nicht seinen besten Soundtrack bei, aber einen, der Atmosphäre erzeugt und selbst bei kitschigen Balladen irgendwie cool wirkt. Parallelen zum vorher entstandenen "Navajo Joe" sind erkennbar, aber kurioserweise auch zum 15 Jahre später entstandenen "Conan the Barbarian", der auch von Dino De Laurentiis produziert wurde. Basil Paledouris' Barbaren-Tracks sind noch um einiges genialer, aber es würde mich nicht verwundern, wenn hier die eine oder andere Inspiration herkäme. 

Dass trotz allem "Il fiume di dollari" in der zeitgenössischen Filmkritik nicht besonders gut wegkam und sich auch mehrere Jahrzehnte später im Zuge von neu gefundener B-Film-Liebe nicht wirklich rehabilitiert hat, ist nicht so schwer zu sehen: Er neigt manchmal zur Klebrigkeit, ihm fehlt das gewisse Etwas und Vergleiche mit Genre-Grössen wie jenen von Sergio Leone oder Sergio Corbucci hält er nicht einmal annähernd Stand. Doch eine Liga weiter unten, auf dem Terrain der kurzweiligen, harten und schön italienischen B-Western galoppiert der Film absolut vorbildlich voran. "Für Freunde des Genres" ist eine ausgelutschte Formel, aber hier trifft sie zu: Wer Western alla Italiana mag, der kommt auf seine Kosten.

 

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EXTERNE REVIEWS 
imdb.com

 

SCREENSHOTS

Screenshots der DVD mit TotalMedia Theatre 3, verkleinert und leicht geschärft mit CorelPaint


 

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