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Kriegsdrama. USA
Alternativer Titel -

Regie Stanley Kubrick
Drehbuch Howard Sackler
Produktion Stanley Kubrick
Kamera Stanley Kubrick
                          
Musik
Gerald Fried            
Schnitt Stanley Kubrick   
Darsteller Frank Silvera, Paul Mazursky, Kenneth Harp, Steve Coit, Virginia Leith

Länge
62 Min.

Kinostart 1953

   

 

Humor Spannung Action Gefühl Anspruch Erotik
. .

©  Text Marco, molodezhnaja 23.3.2013
©  Bilder Eureka, Screenshots molodezhnaja


STORY
Während eines Kriegs stürzt ein Flugzeug sechs Meilen hinter Feindeslinien ab. Vier Soldaten überleben und planen ihre Flucht. Angeführt von Leutnant Corby (Kenneth Harp) bauen die Männer ein Floss, um den Fluss herunter zu gelangen. Da taucht eine junge Einheimische (Virginia Leith) auf. Damit sie die Soldaten nicht auffliegen lassen kann, schnappen und fesseln sie sie. Während die anderen einen General ausspionieren, soll Rekrut Sidney (Paul Mazursky) auf sie aufpassen. Doch der dreht langsam durch.

 

REVIEW
Oh wie ich jene beneide, die erstmals einen Kubrick-Film sehen. Zu Walzerklängen durchs Universum reisen. Zu Beethoven Gräueltaten erblicken. Zu Schubert im Kerzenlicht schwelgen. Zu "Der treue Husar" in Tränen ausbrechen. Zu "We'll Meet Again" den Weltuntergang zelebrieren. Mir bleibt diese cineastische Erstentdeckung verwehrt, habe ich die Filme doch alle schon mehrfach gesehen, teils in jungen Jahren. Bis auf einen eben: "Fear and Desire". Und da lastet schon ein immenser Druck auf dem Werk. Der letzte zu entdeckende Kubrick für einen Kubrick-Fan wie mich. Dumm nur, dass der Film von 1953 eben Kubricks Langspielfilm-Debüt war und der Meister damals noch nicht auf der Höhe seines Könnens. 

Kubrick (1928-1999) war geschult als Fotograf und drehte auch schon zwei Kurzdokus. Rein visuell hatte er also bereits ein geübtes Auge - und "Fear and Desire" ist Beweis dafür. Der eine oder andere kecke Winkel, ein elegantes Framing, gut gesetzte Closeups. Aber ist es ist kein Vergleich zum späten Kubrick, wenn jedes Bild an Präzision kaum mehr zu überbieten ist. Es wirkt hier alles eine Spur beliebiger, ja austauschbarer. Zudem erscheint die Montage immer mal wieder etwas forciert, eben so, wie man es an einer Filmhochschule geübt hätte: ein wenig Sergei Eisenstein, ein wenig Avantgarde. Das macht den Film abgehobener als nötig. 

Das Drehbuch von des vorherigen Kubrick-Klassenkameraden und später Pulitzer-Preis-gekrönten Theaterautors Howard Sackler (1929-1982) dürfte auch etwas mehr Fokus haben. Es gibt durchaus einfahrende Szenen wie etwa die, in der die gefesselte Frau alleine mit einem geistig angeschlagenen Soldaten zurückbleiben muss. Doch ansonsten viel Vages. Die ganze Sache mit dem General bleibt etwas schwammig. Und auch das Innenleben der Charaktere will nicht richtig rüberkommen. Immer wieder werden die Gedanken der Soldaten zwar in Erzählmonologen definiert, aber dies bleibt rudimentärer und letztendlich nicht sonderlich bereichernder Natur. Anders als etwa bei Terence Malicks meisterhaftem "The Thin Red Line" (1999), bei dem jeder Gedankengang poetisch-spirituelle Ausmasse annimmt.

 Doch "Fear and Desire" ist nichtsdestotrotz ein solides Werk. Wenn man bedenkt, dass der Film mit einem Budget von nur 10'000 Dollar und angeblich nur 15 Personen in Cast und Crew realisiert wurde, ist das Resultat ganz stattlich. Die Schauspieler um Frank Silvera und den späteren Regisseur Paul Mazursky überzeugen, die Mädchen-Soldat-Szene ist eindrücklich, die Bildsprache ansprechend. Und auch die Aussage, wonach der Krieg die Männer in den Wahnsinn treibt, bleibt aktuell. Dass die Laufzeit lediglich gut eine Stunde beträgt, hilft auch im Kampf gegen Langeweile. So schlecht wie Kubrick selbst später meinte, ist der Film also nicht.

Zum Glück konnte der Meister sich nicht mit dem Wunsch durchsetzen, sein Debüt nie mehr dem Publikum zu zeigen, weil er sich für dieses amateurhafte Filmchen schäme. Nein Mr. Kubrick, schämen muss man sich dafür nicht. "Fear and Desire" mag neben Ihren besseren Filmen zwar verblassen, aber es ist ein solider Einstieg in ein Oeuvre, das konstant besser wurde. Ich persönlich bin auch nicht der allergrösste Fan des Nachfolgefilms "Killer’s Kiss", den Kubrick zwei Jahre später inszenierte, aber eben: Es ging kontinuierlich aufwärts. Und auf dem Höhepunkt standen Filme wie "Paths of Glory", "Dr. Strangelove", "A Clockwork Orange", "Shining" oder natürlich "2001 - A Space Odyssey". Eine Karriere für die Filmgeschichtsbücher.

 

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EXTERNE REVIEWS 
imdb.com

 

SCREENSHOTS

Screenshots der DVD mit PowerDVD 12, verkleinert und geschärft mit Photoshop CS2


 

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