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> EOLOMEA
Sci-Fi-Film. DDR, UdSSR,
Bulgarien
Alternativer Titel -
Regie Herrmann
Zschoche
Drehbuch Angel Vagenshtain, Willi Brückner
Produktion Dorothea Hildebrandt
Musik Günther Fischer
Kamera Günter Jaeuthe
Schnitt Helga Gentz
Darsteller Cox Habbema, Iwan Andonov, Rolf Hoppe, Wsewolod Sanajew, Peter
Slabakow, Wolfgang Greese
Länge 79 Min.
Kinostart 1972
Humor | Spannung | Action | Gefühl | Anspruch | Erotik |
. |
©
Text Marco, molodezhnaja 19.2.2015
© Bilder Icestorm,
Screenshots molodezhnaja
STORY
Schon acht Raumschiffe, die von der Station Margot aus gestartet sind,
verschwanden in den letzten dreiTagen spurlos. Auf der Erde setzt Prof. Maria
Scholl (Cox Habbema) ein Verbot weiterer Flüge durch und geht der Sache mit
Hilfe des Piloten Dan (Ivan Andonov) nach. Die Antwort dürfte vom sagenumwobenen
Planeten Eolomea ausgehen, von dem aus die Erde seit vielen Jahren regelmässig
Signale zugesendet bekommt.
REVIEW
Science-Fiction von jenseits des Eisernen Vorhangs zu
entdecken, kommt einer Schatzsuche gleich. Manchmal entdeckt man tatsächlich ein
verschollenes Juwel, oft aber einfach nur Ramsch. Und manchmal geht beides
wunderbar Hand in Hand, so wie bei "Eolomea" des Dresdner Regisseurs Herrmann
Zschoche. Der Film von 1972 hat ganz grosse Ambitionen und nimmt sich die
Klassiker "Solaris" und "2001 - A Space Odyssey" als Vorbilder, reicht jedoch
von der Optik bis zur Dramaturgie nie an jene Meisterwerke heran. Das erzeugt
einen seltsamen Kontrast aus Kunst und Trash. Stets faszinierend, nie wirklich
gut.
Bemerkenswert ist zum Beispiel die Handlungs-Idee, die auf ein Ende
hinausläuft, das offen und in gleichen Massen spirituell wie wissenschaftlich
ist. Die Reise ins grosse Unbekannte, die Hoffnung auf den Fortschritt und den
Frieden - es ist der Inbegriff einer Utopie, jedoch seltsam abgehoben, weil das
Ziel im Dunkeln bleibt. Mutig, wie ein Film sozusagen die Helden ins Ungewisse
düsen lässt. Auch cool: Die von der Holländerin Cox Habbema gespielte
Hauptfigur, die stark und sexy zugleich ist. Ihre Professorin ist angesehen und
wird von Männern mit Respekt behandelt, ist sich aber nicht zu Schade, im bunten
Badekleid herumzulaufen. Westliche Sci-Fi-Werke jener Zeit bieten nur selten so
eine selbstbewusste weibliche Hauptfigur.
Schick die (billigen) Kostüme,
die Laufzeit zum Glück bescheiden, und der sphärisch-verkitschte Gesang, der das
Hippie-Trip-Feeling noch verstärkt: all das macht "Eolomea" speziell. Nur eben:
All das reicht nicht ganz, wenn der Plot kaum vorankommt. Die Rückblenden, unter
anderem in ein Luxushotel im Nirgendwo, unterbrechen den Fluss und wirken
amateurhaft eingebaut. Etliche Szenen sind so geschwätzig, dass man fast
einschlummert. Und die Versuche, das Ganze mit einem "lustigen" Roboter etwas
aufzulockern, sind peinlich - wengleich zum Glück auch nur recht kurz.
"Eolomea" ist dadurch gleichzeitig langweilig und billig. Das sind beides
Attribute, die nicht zum kopflastigen Thema des Films passen wollen und für
Schizophrenie sorgen. Philosophische Science-Fiction, die sogar die
Batik-artigen Farbklecks-Bilder aus dem Finale von "2001" unterbringt, will
nicht einhergehen mit Trash und leerem Geschwätz. Eine bessere Konzentrierung
auf die Kernthemen hätte sicher geholfen. Aber auch eine Erhöhung des Budgets
wäre wohl nötig gewesen, damit die Sets stattlicher aussehen, nicht wie kleinste
Räume mit bescheidener Technik. Aber das sind eben zu viele "wenn und aber". Der
tatsächlich vorliegende Film erfüllt die Kriterien für grosse Sci-Fi sicher
nicht. Aber Perlentaucher finden immerhin ein ganz eigenes Kuriosum.
EXTERNE REVIEWS
imdb.com
Screenshots der DVD mit PowerDVD 12, verkleinert und geschärft mit Photoshop CS2
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