The Elephant on the Bike (Südkorea, 2007)

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Drama
Südkorea 2007
Alternative Titel Paran jajeongeo; 파란 자전거

Regie Yong-kuk Kweon
Drehbuch Yong-kuk Kweon
Darsteller Jin-woo Yang, Jeong-hwa Kim, Kwang-rok Oh, Hyo-ju Park, Mi-seong Kim

Länge 97 Min.
Molodezhnaja Altersempfehlung ab 6

Humor	Spannung	Action	Gefühl	Anspruch	Erotik
	.	.			.

STORY
Dong-gyu Lee (Jin-woo Yang) hat kein einfaches Leben: Sein Vater (Kwang-rok Oh) liegt im Spital, seine Freundin trennt sich von ihm, sein Job im Zoo ist schlecht bezahlt - und er trägt seit der Kindheit eine Armprothese. Nun soll auch noch der kleine Zoo, in dem Dong-gyu die Elefanten betreut, geschlossen werden. Ein kleiner Lichtblick erscheint in der Person der Lehrerin Ha-kyeong (Jeong-hwa Kim), die sich in ihn verliebt. Doch das Glück ist von kurzer Dauer: Dong-gyus Vater stirbt und hinterlässt eine Familie in Trauer.

REVIEW
Ein Behindertendrama, das für einmal allen Schmalz ausblendet - das kann doch gar nicht so übel sein? Ist es nicht. Doch "The Elephant on the Bike" ist auch nicht besonders gut. Regiedebütant Yong-kuk Kweon versucht so verkrampft, den gängigen Stereotypen des Subgenres aus dem Weg zu gehen, dass er dabei vergisst, überhaupt noch seine Zuschauer anzupeilen. Ich habe an manchen Stellen sogar vergessen, dass der Protagonist eine Prothese trägt, so unwichtig scheint der Fakt bisweilen zu werden. Und nicht nur der: Kaum etwas hier wirkt richtig zu Ende gedacht. Den Vater lernen wir kaum kennen, die Behinderung bleibt ein unterentwickeltes Thema und die Romanze zwischen Ha-kyeong und Dong-gyu ist so subtil, das man sie kaum wahrnimmt.

"The Elephant on the Bike" leidet tatsächlich unter seiner eigenen Bescheidenheit. Dabei ist der Film nicht per se unsentimental: Der melodramatische Klavier-Soundtrack etwa wäre hier in einem Mainstream-Tränendrücker ebenso gut aufgehoben. Etwas mehr von diesem Kitsch hätte der Story tatsächlich gut getan. Immerhin ist der Verlust des Vaters etwas, was fast immer ans Herz geht und wenn man dazu nostalgische Jugend-Rückblenden und sogar einen Elefanten gesellt, wäre eigentlich alles geritzt. Nicht jedoch hier. Weil der Vater nie richtig ausgearbeitet wird und die Beziehung zum Sohn nie vollends im Film aufgeht, wirkt selbst das als Katharsis gedachte "Es tut mir leid", das der Vater ausspricht, etwas leer. Was genau ihm leid tut, bleibt zu vage.

Weniger vage, dafür einfach auf Dauer etwas anödend ist Dong-gyus Lebensfrust. Jin-woo Yang (Evil Twin) spielt den jungen Mann derart abgeschlafft, dass es bald schwer ist, für ihn noch gross Emotionen aufzubringen. In kurzen Momenten, vor allem neben Jeong-hwa Kim (Spy Girl), blüht er auf, doch es ist zu wenig. Klar ist genau das auch das Konzept des Films, doch Kweon hat sein Material nicht gut genug im Griff und geht von der Annahme aus, eine traurige Figur an sich sei bereits spannend genug. Dabei reiht sich hier nur ein Lebens-Rückschlag an den nächsten, teilweise erst noch unbeholfen montiert, so dass man nie richtig mitgenommen wird von Dramaturgie und Erzählweise.

Gross ablehnen könnte man einen Film wie diesen indes nie. Dazu ist er gegen Schluss doch zu gut, wenn endlich mal so etwas wie ein Abschluss der aufgenommenen Themen stattfindet. Zudem ist der subtile Ansatz ja auch nicht der schlechteste, bedenkt man, wie viele verkitschte Filme über Behinderungen es schon gibt. Einer mehr ist sicher nicht das, was zuoberst auf der Prioritätenliste steht. Nichtsdestotrotz liefert auch "The Elephant on the Bike" nicht das erwünschte Gegenstück. Es stecken Ansätze in dem Film drin, es gibt Ideen, die zu etwas reifen könnten, bloss leider tun sie das nie richtig. Mag gut sein, dass jemand anderes besser in das Drama hinein findet, als ich. Mir war er letztendlich schlicht und einfach zu öde.

MEINE DVD
Südkorea, Code 0, NTSC
Bild: Letterboxed Widescreen
Ton: Koreanisch 2.0 mit englischen und koreanischen Untertiteln.

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