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Sci-Fi-Actionfilm. USA
Alternativer Titel -

Regie Doug Liman
Drehbuch Christopher McQuarrie, Jez Butterworth, John-Henry Butterworth
Nach dem Roman von Hiroshi Sakurazaka
Produktion Jeffrey Silver, Jason Hoffs, Gregory Jacobs, Erwin Stoff, Tom Lassally
Musik Christophe Beck
Kamera
Dion Beebe
Schnitt
James Herbert
Darsteller Tom Cruise, Emily Blunt, Bill Paxton, Brendan Gleeson, Noah Taylor, Tony Way,
Jonas Armstrong, Lara Pulver, Charlotte Riley, Kick Gurry
Länge
112 Min.

Kinostart USA 6.6.2014
Kinostart CH 29.5.2014

 

Humor Spannung Action Gefühl Anspruch Erotik
.

©  Text Marco, molodezhnaja 24.5.2013
©  Bilder Warner Bros., Screenshots molodezhnaja


STORY
Die ausserirdischen Mimics sind auf der Erde gelandet. Ausgehend von Zentraleuropa beginnen sie, die Menschheit auszurotten. Der Kontinent ist so gut wie erobert. In London organisieren die westlichen Mächte den Widerstand: Eine Invasion in Frankreich soll die Mimics zurückschlagen. Unter den Soldaten ist auch US-Major Bill Cage (Tom Cruise), der vom Missionsleiter (Brendan Gleeson) degradiert und zum Deserteur erklärt wurde. Nun muss er mit den normalen Soldaten in ihren Mech-Anzügen an die Front. Und stirbt. Als er wieder aufwacht, erlebt er den letzten Tag erneut exakt gleich. Und wieder und wieder. Kann ihn vielleicht die Kriegsheldin Rita Vrataski (Emily Blunt) aus diesen Zyklus herausholen?

 

REVIEW
"Und täglich grüsst das Murmeltier" trifft "Starship Troopers". Das wird man überall so lesen und triffts auch ganz gut. Doch eine der wichtigsten Parallelen ist der Zweite Weltkrieg, mit etwas Erstem noch dazu. Die Alliierten greifen über den Kanal die Normandie an. Die Invasion sieht aus wie ein futuristischer D-Day. Europa ist im Griff der Bösen, von Osten helfen die Russen, von Westen die Alliierten. Ritas Übername ist "Engel von Verdun". Und und und. Es ist richtig cool, was Christopher McQuarrie und seine Co-Autoren geleistet haben.

In der japanischen Romanvorlage "All You Need Is Kill" (2004) von Hiroshi Sakurazaka ist die Tag-Wiederholungssache auch drin, aber jener Plot spielt in Japan, ohne die Weltkriegs-Zitate. Die kamen bei der Verfilmung dazu und bereichern sie immens. Nimmt man dazu die Originalstory, die an sich schon raffiniert und fesselnd ist, ergibt sich ein schlicht mitreissendes Drehbuch. Zu "Edge of Tomorrow" wurde die Filmversion während des Drehs umbenannt - ein blasser, aber solider Titel, und unter diesem Namen entstand nun also einer der besten Filme 2014.

Denn es ist nicht nur das Drehbuch, das gelungen ist (und das gibts heute selten genug), auch nahezu alles andere machen Regisseur Doug Liman ("The Bourne Identity") und sein Team richtig. Tom Cruise etwa spielt die Hauptrolle, die im Roman deutlich jünger angesetzt ist, vom anfänglichen Totalversager mit schleimigem Verhalten hin zum echten Krieger. Schliesslich erlebt er den Tag Hunderte, Tausende Male und kann trainieren wie wild. Emily Blunt ist als "Full Metal Bitch" klasse und zeigt nach "Looper" erneut ihr Gespür für gute Sci-Fi-Skripts. Bill Paxton glänzt derweil als Sergeant. Paxton tritt auf? Und kämpft gegen Aliens? Dazu gibts noch eine heldenhafte Suizid-Szene von Nebenfiguren und Dropschiffe? Ja, da haben wir doch noch ein paar hübsche Referenzen an James Camerons Meisterwerk von 1986. Und wenn man Limans Film so anschaut, könnte man durchaus auch das Gefühl haben, Meister Cameron zu seinen besten Zeiten stehe hier als Schutzengel über dem Projekt.

Weiter im Text: Die Tricks verblüffen, die Montage ist göttlich - mal richtig knackig schnell bei wiederholten Tagesabläufen, so dass die zwei Stunden im Flug vergehen. Visuell ist alles modern, aber dank der WW2-Ästhetik auch etwas Retro. Und das Bemerkenswerteste: Der Film ist verdammt witzig! Auf das hat mich wohl am wenigsten vorbereitet, doch "Edge of Tomorrow" findet in den morbidesten Szenen immer wieder viel Humor, ohne die an sich düstere Story abzuschwächen. Respekt für so eine Balance, die den Unterhaltungswert gen Himmel schiessen lässt.

Es gibt auch ein paar Probleme: Die Animation der Aliens ist manchmal etwas hastig. Und die letzten zwei Minuten funktionieren nicht 100%. Aber das sind kleine Mängel in einem Film, der ein Feuerwerk von Action, Spass und Spannung abfeuert - und im Vorbeigehen noch Figuren zu erschaffen, mit denen man mitfiebert, sich mitfreut. Alles kommt hier wunderbar zusammen. Den oft gescholtenen Tom Cruise musste ich schon oft verteidigen ("Oblivion" zum Beispiel war besser als viele dachten) - doch hier mache ich es voller Freude und mit Innbrunst. Cruise ist gut. Und "Edge of Tomorrow" ist richtig toll. Cruise' bester Film seit "Minority Report" und am Ende des Sommers sicher einer der Top-Kandidaten für den besten Film der Blockbuster-Saison 2014.

PS: Amerikaner und Geographie, das geht nicht immer gut. Und so stürzt der Asteroid, der die Aliens bringt, hier in Hamburg ab, aber in der Illustration breiten sie sich dann von Süddeutschland aus aus. Zudem sind auf dieser überall die Hauptstädte eingezeichnet - bei der Schweiz jedoch Zürich. Und wenn man von der Normandie in die deutschen Alpen fährt, dann kommt man beim besten Willen nicht an Lyon vorbei. Juckt aber alles freilich nicht.

  

EXTERNE REVIEWS 
imdb.com

 


 

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