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Gangsterfilm. Italien / Frankreich
Alternativer Titel Gefahr: Diabolik!

Regie Mario Bava
Drehbuch Mario Bava, Tudor Gates, Brian Degas, Arduino Maiuri
Produktion Dino De Laurentiis
Musik Ennio Morricone
Kamera Antonio Rinaldi

Schnitt
Romana Fortini
Darsteller John Phillip Law, Marisa Mell, Michel Piccoli, Adolfo Celi, Terry-Thomas, Claudio Gora, Mario Donen, Annie Gorassini
Länge
96 Min.

Kinostart 1968

 

Humor Spannung Action Gefühl Anspruch Erotik
.

©  Text Marco Spiess, molodezhnaja 18.10.2017
©  Bilder Arte, Screenshots molodezhnaja


STORY
Dem Gentlemanschurken "Diabolik" (John Phillip Law) ist einfach nicht beizukommen. Gerade eben haben er und seine Freundin Eva Kant (Marisa Mell) zehn Millionen von einem Geldtransport gekapert. Der Innenminister (Terry-Thomas) steht unter Druck und fordert von Inspektor Ginko (Michel Piccoli) rasche Resultate. Ungeahnte Hilfe bekommt der aus der Unterwelt: Gangsterboss Valmont (Adolfo Celi) fühlt sich durch Diaboliks Eskapaden gestört und will ihn ausschalten.

 

REVIEW
James Bond trifft Fantomas trifft Barbarella: "Diabolik" ist ein Fest für Fans des Swinging-Sixties-Kinos, so poppig bunt wie sexy, so albern wie temporeich. Der Film basiert auf der in Italien sehr beliebte Comicfigur, die 1962 von den Schwestern Angela und Luciana Giussani erfunden wurde. Waren die Hefte noch Schwarzweiss, erschien der Film in Farbe. Und was für Farben. Technicolor-Bilder in den Händen eines Ästheten wie Mario Bava, das muss ja prickeln. Viele Sets scheinen nicht der Zweckhaftigkeit entsprungen, sondern der maximalen visuellen Reize wegen. Style over substance also - aber im besten Sinne.

Die Bond'schen Parallelen sind die wohl deutlichsten, nicht zuletzt, weil "Thunderball"-Bösewicht Adolfo Celi mit von der Partie ist, und weil der Held mit schicken Autos genau so gut umgehen kann wie mit den Frauen. Barbarella, auch basierend auf einem Comic, kommt am ehesten wegen den Sets und dem Sex Appeal in Erinnerung - und weil dort der grossgewachsene Amerikaner John Phillip Law den wohl sinnlichsten männlichen Engel der Filmgeschichte gab. Hier nun hat er gar die Hauptrolle inne und zwängt sich dafür in hautenge Lederkluft.

Die Kombination aus all dem spielt Bava durchaus ernst gemeint durch. Natürlich sind Dinge wie eine Falltür in einem Flugzeug (!) richtig abstrus, sind die Dialoge oft an der Grenze ("Na Puppe, wie wärs mit uns zweien?") und tritt gar der britische Komiker Terry-Thomas auf. Aber das alles ist nicht dazu da, das Genre zu veräppeln, sondern lediglich um das Thriller- und Gangster-Element aufzulockern. Das funktioniert bestens. So nimmt man auch die technisch schwächeren Szenen wie grottenschlechte Bluescreen-Aufnahmen oder Herumfuchteln bei der Schussabgabe in Kauf.

Leicht problematisch dürfte höchstens die Identifizierung mit dem (Anti)helden sein, denn er ist kein grosser Sympathieträger. Law spielt ihn etwas kalt, ausser wenn er sich in den Armen der oft spärlich bekleideten Marisa Mell räkelt. Und er tötet auch Gesetzeshüter, die lediglich ihren Job tun - ja er sprengt gar als staatsfeindlichen Akt ganze Hochhäuser in "Fight Club"-Manier in die Luft. Held geht anders.

"Diabolik" ist aber auf jeden Fall gute Unterhaltung. Und auch wenn inhaltlich wie technisch manches veraltet ist und der Film seine Längen hat, so bleibt doch auch vieles in Erinnerung. Schmusen in einem Bett voller Geld etwa. Eine Drogenhölle voller psychedelischer Farben und wild zuckenden Tänzern. Eine futuristische Dusche mit Pflanze und minimalistischem Sichtschutz. Und dazu klingt stets der funkige Soundtrack von Maestro Ennio Morricone. Passt für mich.

  

EXTERNE REVIEWS 
imdb.com

 

SCREENSHOTS

Screenshots der DVD mit VLC, verkleinert und geschärft mit Picture Converter und Paint.net


 

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