>
molodezhnaja Hauptseite
>
filme D
> DEEP END
Drama. Grossbritannien /
Deutschland
Alternativer Titel -
Regie Jerzy
Skolimowski
Drehbuch Jerzy Skolimowski, Jerzy Grusa, Boleslaw Sulik
Produktion Helmut Jedele
Musik Musik Cat Stevens, The Cat
Kamera Charlie Steinberger
Schnitt Barrie Vince
Darsteller Jane Asher, John Moulder-Brown, Karl Michael Vogler,
Christopher Sandford,
Diana Dors, Louise Martini, Erica Beer, Anita Lochner, Anne-Marie Kuster
Länge 89 Min.
Kinostart 1970
Humor | Spannung | Action | Gefühl | Anspruch | Erotik |
©
Text Marco, molodezhnaja 5.11.2012
© Bilder Koch Media,
Screenshots molodezhnaja
STORY
Der schüchterne 15-jährige Mike (John Moulder-Brown) bekommt einen Job in
einer Badeanstalt in Londons East End. Von der hübschen Blondine Arbeitskollegin
Susan (Jane Asher) wird er in die tägliche Routine eingewiesen. Und sie erklärt
Mike auch, dass er bei der Kundschaft für kleine Gefälligkeiten Trinkgeld
bekommt. Susan selbst ist zwar mit Chris (Christopher Sandford) verlobt, pflegt
aber andere Liebesbekanntschaften, etwa mit dem pädophilen Schwimmlehrer (Karl
Michael Vogler). Und auch Mike erliegt ihrem Charme, was seine Eifersucht bald
anwachsen lässt.
REVIEW
Filme um das Erwachsenwerden haben immer Saison.
Einige der spannendsten Beispiele stammen aus der Ära der 68er-Bewegung und
ihrer Folgezeit, weil sich auch die Filmemacher der sexuellen Öffnung hingaben
und das sexuelle Erwachen der Teenager zum Teil der Handlung machen konnten. Mit
dabei auch der polnischstämmige Jerzy Skolimowski ("Essential Killing") mit
seinem bekanntesten und vielleicht auch besten Film "Deep End" von 1970.
Der in London angesiedelte und fast komplett in einem Bad in München gedrehte
Film wandelt auf den Spuren von Skolimowskis Landsmann Roman Polanski und mehr
noch dem überschätzten "Swinging Sixties"-Kultfilm "Blow-up" von Michelangelo
Antonioni. Will heissen: Die Figuren handeln etwas übertrieben, das Farbschema
ist prägnant, die unterschwellige Sexualität bricht immer wieder offen hervor,
der Soundtrack klingt hip und ein explosives Ende besiegelt das Schicksal der
Figuren.
Vieles ist dabei plakativ, das gilt nicht nur für die Optik, die vor allem die
Primärfarben rot, blau, grün und gelb regelrecht leuchten lässt und immer
eindrücklich in Szene setzt. Auch die Charaktere sind nicht immens subtil,
sondern folgen klar festgelegten Stereotypen, die nichtsdestotrotz faszinierend
sind. Etwa die wasserstoffblonde 50er-Ikone Diane Dors als mollige, lüsterne
Kundin, Louise Martini als Prostituierte mit Gipsbein und der 17-jährige John
Moulder-Brown ("Ludwig II") in der Teenie-Hauptrolle. Er ist schüchtern, aber
bereits gierig, er zieht mit seinem Haarschopf und dem netten Erscheinen die
Blicke auf sich, ist aber bereits selbst auf der Pirsch.
Sein Objekt der Begierde: Die liebreizende Jane Asher, Kurzzeitverlobte von Paul
McCartney, die für ihren souveränen Auftritt eine BAFTA-Nomination als beste
Schauspielerin ergatterte. In oftmals improvisierten Szenen ist sie denn auch
famos, gleichzeitig verführerisch wie unnahbar, macht sie den Teenager in einer
Szene an, weist sie ihn in der nächsten wieder ab, stets mit einem Lächeln im
Gesicht. Sie kontrolliert, sie nimmt ihr Leben in die Hand, sie steuert ihr Lust
nach ihrem Gusto. Das macht sie zu einer perfekten Figur für einen
Swinging-London-Film jener Zeit.
Das Endresultat ist eine Freude. Im modernistisch-melodramatischen 70er-Stil,
begleitet von schicken Bildern und der Musik von Cat Stevens sowie der deutschen
Avantgarde-Band The Cat schuf Jerzy Skolimowski ein psychedelisch anmutendes und
trotzdem schön bodenständiges Werk um Lust und Frust, um Leid und Freud, um
Hoffnung und Enttäuschung. Bestens gespielt, beschwingt inszeniert, und auch
wenn der Schlussknall eine Stufe zu plump in seiner poetisch überhöhten
Schockwirkung ist, so hinterlässt "Deep End" doch einen sehr guten Eindruck.
BESTELLEN
amazon.de (Liefert aus D)
EXTERNE REVIEWS
imdb.com
Screenshots der DVD mit TotalMedia Theatre 3, verkleinert und leicht geschärft mit CorelPaint
created by molodezhnaja
all rights reserved.
Seite optimiert für Internet Explorer 8