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Drama

Südkorea 2008
Alternative Titel Eoddeon gaien nal; 어떤 개인 날

Regie Lee Suk-gyung
Darsteller
Kim Bo-yeong, Ji Jeong-nam, Kwon Ye-rim, Lee Chan-yeong, Park Hyeok-kwon

Zuschauer -
Länge
87 Min.
Molodezhnaja Altersempfehlung
ab 6

 

 

Humor Spannung Action Gefühl Anspruch Erotik
. . . .

©  Text Marco, molodezhnaja 8.4.10
©  Bilder KOFIC, Screenshots molodezhnaja


STORY
Die gescheidene Schriftstellerin Bo-young (Kim Bo-yeong) hat keinen guten Tag: Sie gerät im Streit mit einem Lieferanten, wird vom Publizisten unter Druck gesetzt und erfährt, dass ihr Ex wieder heiraten wird. Sie lässt ihre Tochter Ye-lim (Kwon Ye-rim) beim blinden Vater (Lee Chan-yeong) zurück und fährt aufs Land, wo sie eine Lesung für Versicherungsverkäufer halten soll. In der Nacht kommt die Verkäuferin Jeong-nam (Ji Jeong-nam) in ihr Zimmer und die zwei Frauen schütten sich gegenseitig ihre Herzen aus.

 

REVIEW
Mich beschleicht ein grauenhafter Verdacht: Unter koreanischen Independentfilmern läuft ein Wettbewerb, wer als erstes einen Zuschauer zu Tode langweilen kann. Wie sonst ist es erklärbar, dass so viele dieser Billigfilmchen mit Festival-Aambitionen so grässlich zäh und nichtssagend sind? Oder eben einfach so herzzerreissend langweilig? "The Day After" ist nicht der radikalste Beitrag dieses Bestrebens, aber ein weiterer Schritt hin zur völligen Demontage des alternativen Kinos im Lande. Ja es gibt Ausnahmen wie The Story of Mr. Sorry, doch die sind selten. Es dominiert Gescheitscheisser-Tristesse wie die hier.

Man stelle sich vor, völlig uninteressante Personen reden uninteressantes Zeug - und das gut eineinhalb Stunden lang. Bei manchen Dialogen ist die Kamera einfach anwesend und wir kriegen das Gelaber ohne Cut, ohne Dramatik mit. Mag sein, dass es im realen Leben durchaus reizvoll sein kann, wenn man im Hotelzimmer einem anderen Menschen einfach mal hemmungslos das Herz ausschütten kann. Doch was real erlebt noch wirkungsvoll sein kann, ist in Filmform eine Totgeburt. Dabei beginnt "The Day After" noch halbwegs souverän. Spätestens wenn die Grossvaterszenen kommen und dann ganz klar später im Hotel sinkt die Spannungskurve auf null.

Regisseurin Lee Suk-gyung macht die Sache noch schlimmer, wenn sie jede Sequenz einwirken lässt, als sei es die wichtigste aller Zeiten. Bo-young hängt Wäsche auf! Bo-young schaut trüb aus dem Fenster! Natürlich verkauft sie dies alles unter dem Label "subtil", weil eben die Kamera sich kaum bewegt und kaum ein Cut die Schläfrigkeit zerschneidet - doch in Tat und Wahrheit ist dies mindestens so aufdringlich und angeberisch wie ein Antoine-Fuqua-Film. Wenn eine Figur, mit der man nicht annähernd mitfühlen kann, nichts anderes tut, als uns ihre schlecht definierte Gefühlslage aufzudrängen, dann strengt das gehörig an. Und wenn nebenbei so gut wie gar nichts passiert, dann kriegt man graue Haare vor Müdigkeit.

Kim Bo-yeong spielt die Hauptrolle dabei durchaus solide, doch in Ermangelung eines durchdachten Drehbuchs schafft sie es trotzdem nie, ihrer Figur so etwas wie Seele zu geben. Ein Blick ins Leere bleibt ein Blick ins Leere anstatt ein Ausdruck von mitfühlbarer Verzweiflung und/oder Einsamkeit. Es gibt nichts Schlimmeres als prätentiöse Filme, die meinen, sie seien wichtig und eindringlich, wenn in Wahrheit sie nichts bewegen, nichts auslösen, nichts erreichen. "The Day After" ist voller solcher Szenen. Manche mögen bewundern, dass der Murks nur 20'000 Euro gekostet hat, doch auch billige Langeweile bleibt Langeweile. Aber nur wenige verkaufen die im Moment so geschickt als "Kunst" wie die Koreaner. Leider.

 

MEINE DVD
Südkorea, Code 3, NTSC
Bild: Anamorphic Widescreen
Ton: Koreanisch 5.1 mit englischen und koreanischen Untertiteln.

 

BESTELLEN 
Yesasia (Liefert aus HK)

 

EXTERNE LINKS 
imdb.com
Hancinema

 

SCREENSHOTS

Screenshots der DVD mit TotalMedia Theatre 3, verkleinert und leicht geschärft mit CorelPaint


 

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