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Actionthriller

Hongkong 2012
Alternative Titel Han Zhan; 寒戰

Regie Longman Leung Lok-Man, Sunny Luk Kim-Ching
Darsteller Aaron Kwok Fu-Sing, Tony Leung Ka-Fai, Charlie Young Choi-Nei, Gordon Lam Ka-Tung,
Aarif Lee, Eddie Peng Yu-Yan, Chin Kar-Lok, Andy Lau Tak-Wah, Andy On Chi-Kit, Terence Yin, JJ Jia

Länge 102 Min.
Molodezhnaja Altersempfehlung
ab 16

 

Humor Spannung Action Gefühl Anspruch Erotik
. .

©  Text Marco, molodezhnaja 2.4.2013
©  Bilder Edko, Screenshots molodezhnaja


STORY
Nach einer Explosion im Stadtteil Mongkok verschwindet ein Einsatzwagen der Polizei. Die unbekannten Entführer fordern für die Cops ein hohes Lösegeld. Da der Polizei-Comissioner (Michael Wong) nicht in der Stadt weilt, werden seine zwei Stellvertreter mit dem pikanten Fall betraut: M.B. Lee (Tony Leung Ka-Fai) und Sean Lau (Aaron Kwok). Da einer der Entführten der Sohn von Lee ist, hält Lau ihn für nicht fähig, die Mission zu leiten. Er versucht, die Oberen davon zu überzeugen, Lee auszustechen. Der Hintergedanken dabei: Landet Lau einen Erfolg, hat er gute Chancen, der nächste Comissioner zu werden. Das indes ruft die beiden internen Ermittler Matthew Mak (Alex Tsui) und Billy Cheung (Aarif Lee) auf den Plan, die nun vermuten, die ganze Sache sei ein abgekartetes Spiel - bei dem Lau die Fäden zieht.

 

REVIEW
Ich dachte immer, Singapur sei die sicherste Stadt in Asien. "Cold War" hat mich eines Besseren belehrt - in Wahrheit bekommt Hongkong diese Ehre zugesprochen. Wobei ich schwer befürchte, dass hier die besagte Wahrheit aus Propagandagründen ein wenig geschönigt wurde. Wie dem auch sei: Das angeblich so sichere Hongkong wird in diesem aufwendigen Actionthriller zum Epizentrum eines komplexen Verbrechens. Anschläge, Intrigen, Machtspiele. Was anfänglich wie ein simpler Terroranschlag aussieht, bekommt bald grössere Dimensionen. Die beiden Macher Longman Leung und Sunny Luk, die zuvor noch nie hinter der Kamera standen, sondern nur als Ausstatter respektive Regieassistent walteten, haben dabei ein klares Vorbild: Infernal Affairs.

Hochkarätige Stars, eine veredelte Machart und knifflige Ränkespiele - das soll dem Vorbild das Wasser reichen können. Tut es freilich nicht einmal ansatzweise. Denn auch wenn "Cold War" ein durchaus solider Film ist, so fehlt ihm doch das Zeug zum Klassiker, wie es beim Vorbild der Fall war. Der war nicht einfach stylish, er war von Anfang bis Ende durchkomponiert, in Form und Inhalt passgenau. Hier indes wirkt vieles wie Fassade, einiges ist schlicht nur Blendwerk, um darunter eine nicht immer glaubhafte und manchmal durchhängende Story zu verkaufen. Was am Anfang noch packt und fesselt, verliert im Mittelteil mit den internen Ermittlungen etwas an Fokus, und auch am Ende wartet man vergebens auf denselben Punch wie beim ersten "Infernal"-Hit.

Wenn man will, kann man selbst die Stars als Stil-vor-Substanz ansehen, doch was für Stil! Mit dem in den letzten Jahren zum charismatischen Kopf gereiften Aaron Kwok steht ein kompetenter Mann an der Spitze. Er wirkt steifer als in seinen letzten Filmen, doch in einem Film, der sich so wichtig und ernst nimmt wie dieser, passt das durchaus. Tony Leung Ka-Fai scheint etwas mehr Facetten aufzuweisen, schwankt schön zwischen Understatement und kämpferischem Ton. Andy Lau und Michael Wong schauen für Cameos vorbei, derweil sorgen Aarif Lee und Eddie Peng für eine Verjüngung des Teams. Frauen spielen bei all dem eine marginale Rolle, keine einzige Dame hat mehr als ein paar Sätze im Film. It's a man's world.

Und diese Welt besteht aus Glas und Stahl, sie besteht aus Anzügen und strengen Linien. Hongkongs Glaspaläste und Hochhäuser bieten die Kulisse - die Darsteller sind darin lediglich Schachfiguren. Damit das alles nicht zu kühl bleibt (Frauen hats ja keine), soll Peter Kams bombastischer Soundtrack Emotionen schüren. Dies indes hat lediglich den Effekt, das eh schon wild lodernde Pathos noch weiter anzufachen. Hier ist einfach nichts subtil: Wuchtige Musik, imposante Bilder. Ein Film wie ein Schwanzvergleich - schaut her, ich bin so gross und wichtig und standfest. "Cold War" nimmt sich schlicht zu ernst und behauptet seinen Grösse eher, als sie tatsächlich zu beweisen. Viel posen, wenig liefern.

Doch eben: Dieses Aufbauschen und Aufplustern hat durchaus Unterhaltungswert. Wenn jedes Bild so durchgestylt ist, jeder Schauspieler mit vollem Einsatz dabei ist, der Plot sich grosse Themen vorknöpft und die Inszenierung nicht nur klotzt, sondern kleckert, dann kriegen wir etwas für unser Geld. "Cold War" ist Kino der Sensationen; Massenunterhaltung, die sich wunderbar in knalligen Trailern ankündigen lässt. Ob der Film dann alle gemachten Versprechen einlöst, ist fast schon sekundär. Im vorliegenden Fall löst der Film auf jeden Fall das eine oder andere Versprechen ein. Stars. Stil. Spannung. Alles in mehr oder weniger grossem Ausmass vorhanden. Und da ist man dann auch Mal bereit, die offensichtlichen Schwächen zu verzeihen. Kein Infernal Affairs eben. Aber ganz ok.

 

MEINE DVD
Hongkong, Code 3, NTSC
Bild: Anamorphic Widescreen
Ton: Kantonesisch 5.1 und DTS mit englischen und chinesischen Untertiteln.

 

BESTELLEN 
Yesasia (Liefert aus HK)


 

EXTERNE LINKS 
imdb.com

 

SCREENSHOTS

Screenshots der DVD mit PowerDVD 12, verkleinert und geschärft mit Photoshop CS2


 

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