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2009
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Horrorfilm
Südkorea 2007
Alternative Titel
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Regie Kim
Jin-won
Darsteller Yoo Dong-hun, Kim Sujng-il, Lee Mun-yeong, Seo Myung-hun, Ha
Yu-ii
Länge 75 Min.
Molodezhnaja Altersempfehlung ab 18
Humor | Spannung | Action | Gefühl | Anspruch | Erotik |
. | . | . |
©
Text Marco, molodezhnaja 5.11.09
© Bilder Tartan,
Screenshots molodezhnaja
STORY
Eine Gruppe von Menschen wurde von sadistischen Filmemachern entführt, die in
einem Kellern Snufffilme für ein internationales Publikum drehen. Das Kidnappen
von Opfern und das anschliessende Meucheln vor der Kamera ist für sie Alltag.
Ruhig gehen sie ihrer Arbeit nach, während ihre "Beute" Höllenqualen
durchleidet.
REVIEW
Simpel, direkt und sadistisch: "The Butcher"
ist komplett erzählt aus der Ich-Perspektive durch zwei Kameras, die eine in den
Händen eines Snuff-Filmers, die andere auf dem Kopf eines Opfers. So sehen wir
ungeschönt und vermeintlich ungefiltert, was im Keller abgeht. Und interessierte
Zuschauer seien gewarnt: Es ist nix Schönes. Der Spielfilmdebütant Kim
Jin-won, der zuvor ein paar Kurzfilme inszenierte, drehte ohne Studio-Beihilfe
für wenig Geld einen eiskalten Folterporno, der gerade wegen seiner Gelassenheit
so einfährt.
Dass die Metzeleien schockierend sind, versteht sich von selbst: Auge rausholen, Hände absagen, Typ vergewaltigen. Und vieles mehr. Wegen dieser Brutalität fand "The Butcher" in seiner Heimat Südkorea keinen Verleiher. Doch das Werk hebt sich von anderen Genre-Beiträgen durch die Nonchalance der Peiniger ab, ein bisschen ähnlich dem japanischen Grotesque. Locker telefonieren die Kerle am Handy, ohne Zögern diskutieren sie die Reihenfolge der Morde, frei von Gefühlen oder Reue planen sie die Filme. Und wir sind dabei die Voyeure im doppelten Sinne: Zum einen, weil wir direkt durch die Kameras Zeugen werden.
Und zum anderen, weil wir angewidert diese blutrünstige Schlachtung anschauen. Genau so, wie sie eben auch die Kunden der "Metzger" sehen möchten. Wir schützen uns dadurch, dass wir wissen: Das Gesehene ist nicht echt. Trotz allem Realismus ist hier alles nur gespielt, während die Käufer der Snuff-Filme ja gerade das Echte verlangen. Doch die Faszinations-Linie ist eine dünne und genau damit spielt der Film, denn wir selbst, indem wir diesen Horror anschauen, zeigen, dass es wohl tatsächlich einen Markt für Snuff gibt, und das macht die Sache um so bedrohlicher - denn irgendwo auf dieser Welt könnte so etwas ablaufen.
Derartige Meta-Gedanken hin oder her ist "The Butcher" einfach ein kleiner, grimmiger Schocker. 75 Minuten kurz, frei von moralischem Diskurs, frei von Charakterbildung - was etwas schade ist, denn es wird die Chance verpasst, die Dynamik zwischen den Opfern auszuleuchten. Und etwa zu zeigen, wer bereit ist, für wen zu leiden. Und wie viel es braucht, bis man lieber den anderen leiden sieht. Oder sterben. Das ist zwar angesprochen, geht aber viel zu schnell. Mehr wäre da sicher herauszuholen gewesen.
Stattdessen werden wir einfach ins Geschehen geschmissen und nicht erlöst. Wer da durch will, der braucht Nerven, nicht nur bei den Splattersequenzen, sondern eben auch beim Warten. Denn wir schlüpfen direkt in die Haut des Opfers, das angekettet am Boden wartet, während gegenüber ein Mensch zersägt wird. Wir hören die Maschinen. Aber wir sehen nichts. Und wir wissen, dass uns Dasselbe blüht. Tut es. Aber vorher warten noch andere Qualen.
Diese Art von Horror kann enorm intensiv sein. Und obwohl "The Butcher" in seiner Technik nicht mehr neuartig ist, in seiner Dramaturgie ziemlich plakativ, wegen dem Jammern und Schreien auf Dauer anstrengend, und in seiner Optik notgedrungen monoton - so schafft er es dennoch, die Zuschauer in jene Situation der Angst zu manövrieren. Als schwebe eine Kettensäge über unserem Kopf und wir wissen, irgendwann wird sie herunterfallen. Das ist spannender als der siebenhundertste "Saw". Nicht überragend, nein, wohl auch zu durchschaubar, langatmig und repetitiv. Aber wenigstens konsequent bis zum Gehtnichtmehr. Wer Filme wie Grotesque oder "August Underground" mochte, der kommt hier durchaus auf seine Kosten.
MEINE
DVD
USA, Code 1, NTSC
Bild:
Anamorphic Widescreen
Ton:
Koreanisch 2.0 mit englischen Untertiteln.
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(Liefert aus USA)
EXTERNE LINKS
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Screenshots der DVD mit TotalMedia Theatre 3, verkleinert und leicht geschärft mit CorelPaint
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