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2007
> BUBBLE FICTION
Komödie
Japan 2007
Alternative Titel
Baburu e go!! Taimu mashin wa
doramu-shiki; バブルへGO!! タイムマシンはドラム式
Regie Yasuo
Baba
Drehbuch Ryoichi Kimizuka
Darsteller Ryoko Hirosue, Hiroshi Abe, Hiroko Yakushimaru, Kazue
Fukiishi, Yuko Ito
Länge 116 Min.
Molodezhnaja Altersempfehlung ab 6
Humor | Spannung | Action | Gefühl | Anspruch | Erotik |
. | . |
© Text Marco,
molodezhnaja 30.8.07
© Bilder Fuji,
Screenshots molodezhnaja
STORY
Japan hat 800 Billionen Yen Schulden. Jeden Tag werden es 80 Milliarden mehr.
Die Experten des
Finanzministeriums
rechnen mit dem kompletten Kollaps Japans in gut zwei Jahren.
Darum rekrutiert der Beamte Shimokawaji (Hiroshi Abe)
die verschuldete Hostess Mayumi (Ryoko Hirosue) für einen Spezialauftrag:
Mayumis Mutter, die Wissenschafterin Mariko (Hiroko Yakushimaru), ist nämlich
mit einer selbst konstruierten Zeitreisemaschine in Form einer Waschmaschine ins
Jahr 1990 gereist und dort verschollen. Sie wollte in dem Jahr die Verkündung
einer neuen Wohneigentumsförderung durch Finanzminister Serizawa
(Kazue Fukiishi) verhindern, die den Zusammenfall der japanischen Wirtschaft
nach den Boomjahren 1986-1990 in die Wege leitete und Japan in die tiefste
Rezession der Moderne stürzte. Was ist mit Mariko passiert? Mayumi soll es
herausfinden und Mamas brisanten Auftrag vollenden. In der Vergangenheit
angekommen hat Mayumi mit kulturellen
Problemen
zu kämpfen und trifft unter anderem auf den noch jungen
Shimokawaji, der damals ein richtiger Playboy war.
REVIEW
Titel und DVD-Cover von "Bubble Fiction" suggerieren
einen wilderen, bunteren und ausgeflippteren Film, als er tatsächlich ist. Die
Komödie von Yasuo Baba ("Messengers", 1999) ist vielmehr eine oft schon
fast bedächtige Angelegenheit, ein Zeitreisefilm mit durchaus ernstem
Hintergrund: dem Zusammenfall der japanischen Boom-Wirtschaft Ende der
90er-Jahre. Darauf bezieht sich auch die titelgebende Bubble - die
geplatzte Blase vom ungebremsten wirtschaftlichen Aufschwung.
Doch keine Angst, eine dröge Wirtschaftslektion ist "Bubble Fiction" noch lange nicht. Die Zeitreise-Waschmaschine, in der Mayumi in die Vergangenheit düst, mag noch das skurrilste visuelle Element sein, doch trotzdem schüttelt Baba einige gewitzte Anekdoten und viel Situationskomik aus dem Ärmel. Inspiration dazu kommt vom Klassiker "Back to the Future", dessen DeLorean hier sogar einmal namentlich erwähnt wird, und so lebt auch "Bubble Fiction" vom Zusammenprall der Vergangenheit mit der Gegenwart. Witzig ist, dass die Neunzigerjahre noch gar nicht so weit zurück liegen und doch schon so manches davon arg fremd wirkt. Nicht unbedingt Snap und die C&C Music Factory, die nach einer kurzen Schmähzeit mittlerweile in den Kanon der Kult-Tanzlieder vergangener Dekaden eingezogen sind, sondern der unerschütterliche Glaube in die Wirtschaft, der naive Optimismus, der danach zu Staub zerfallen wird.
Heute leben wir in zynischeren Zeiten. Zwar herrscht wieder Konjunktur, zwar boomt die Wirtschaft und die Internet-Euphorie blüht von Neuem, doch niemand wäre mehr so naiv wie in den 90ern, daran zu glauben, dass diese Blase endlos halten wird. Eine Frau aus dieser Zeit in die 90er zu schicken, ist also ein durchaus cleverer Kniff und daher doppelt schlau, weil die meisten der Zuschauer sich noch an die 90er erinnern können. Wäre Mayumi in die 40er gesprungen, der Wiedererkennungswert für das Publikum wäre gering. So ist er da und bereichert den Film.
Es ist denn auch der Inhalt, der "Bubble Fiction" sehenswert macht. Das erstaunt vielleicht alle, die wie ich eine Komödie mit bunten Schauwerten erwarten, welche mehr vom visuellen Reiz lebt, als vom Inhalt. Nun ist es umgekehrt. Die Inszenierung ist nicht übel, aber kaum der Rede wert. Die Bilder gefallen, der Soundtrack mit seinen Bond- und Sinatra-Anleihen auch - aber rein technisch reisst sich hier niemand ein Bein aus. Dafür glänzt eben die Grundidee, es amüsieren die Gegensätze der beiden Jahrzehnte. Gegen Schluss kommt dann auch der Story-Motor etwas ins Stottern, wenn zu viele Zufälle den Gesamteindruck trügen, doch es bleibt eine interessante Story, die wegen ihrem japanischen Blick auf die Boomjahre für Westler noch einen lehrreichen Anstrich bekommt.
Getragen wird die Show souverän von Model/Schauspielerin Ryoko Hirosue ("Wasabi") und Hiroshi Abe (Survive Style 5+), deren Figuren einige Wandlungen durchmachen müssen, manche von ihnen witzig, andere etwas melodramatischer, aber die Chemie stimmt. Mit so einem charmanten Cast macht der Film dann auch genügend Laune, um über leichte Überlänge und wenig innovative Machart hinwegzutäuschen. Man hätte die Ideen noch weiter verfolgen können, noch mehr over-the-top gehen und den Kontrast der Jahrzehnte verstärken können, doch das sind kleine Mankos. Ein zweiter "Back to the Future" ist "Bubble Fiction" daher zwar nicht geworden - unterhaltsames, gewitztes Kino aber allemal.
MEINE
DVD
Japan, Code 2, NTSC
Bild:
Anamorphic Widescreen
Ton:
Japanisch 5.1 und DTS mit englischen und japanischen Untertiteln.
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(HK)
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