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2010
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Drama
Südkorea 2010
Alternative Titel
Gootbai Boi; Goodbye, Boy; 굿바이 보이
Regie und Drehbuch
Roh Hong-jin
Darsteller Yeon Jun-seok, Ahn Nae-sang, Kim
So-hee, Ryu Hyun-kyung, Kim Dong-young
Zuschauer
2'200
Länge 113 Min.
Molodezhnaja Altersempfehlung ab 16
Humor | Spannung | Action | Gefühl | Anspruch | Erotik |
©
Text Marco, molodezhnaja 8.11.2011
© Bilder DS Media,
Screenshots molodezhnaja
STORY
Winter 1988: Der Schüler Jin-woo (Yeon Jun-seok) wuchs unter ärmlichen
Umständen auf, weil sein Vater Kyeong-sik (Ahn Nae-sang) vergeblich versucht
hatte, in die Politik einzusteigen. Nun ist er Alkoholiker und arbeitslos, seine
Ehefrau Moon-jeong (Kim So-hee) will von ihm weg. Oder sich sogar umbringen.
Jin-woos ältere Schwester (Ryu Hyun-kyung) reagiert darauf mit Zynismus. Jin-woo
lernt Chang-Geun (Kim Dong-young) kennen, gibt sich mit ihn dem Alkohol hin und
droht auf die schiefe Bahn zui geraten. Als er herausfindet, dass seine Mutter
als Hostess arbeitet, steht er endgültig am Abgrund.
REVIEW
"Meine Kindheit endete, als Vater den Hund ass". Mit diesen Worten
beginnt der Film. Und die ollen Kläffer ziehen sich durch den Plot - denn
ursprünglich lautete der Titel "Gae Gateun Insaeng", oder eben Hundeleben. Der
erste Langfilm von Regisseur Roh Hong-jin
porträtiert die Existenz nahe an der Gosse, stets ohne Geld, nie mit
Zukunftsaussichten. Kleine Lichtblicke gibt es zwar, da der titelgebende Bub
Jin-woo vieles mit seiner trocken sarkastischen Erzählstimme kommentiert, aber
das bleiben Ausnahmen. Es dominiert die Tristesse. Life's a bitch sagen die
Amerikaner. Hundeleben sagen wir. Gae Gateun Insaeng die Koreaner.
Die Handlung bleibt dabei dezidiert vage. Jin-woo stolpert von einer schlechten Situation in die nächste, sein Vater verschuldet sich mehr, seine Mutter geht immer mehr kaputt. Die Episode, in der der Bub herausfindet, dass die Mama als Hostess arbeitet, könnte dramaturgisch eine Art Wende sein, doch es geht im gleichen Stil weiter. Hier eine Szene, da eine Szene. Dann ist jemand tot. Alles kommt fast schon leichtfüssig voran, nach dem Motto "das Leben geht weiter" - selbst wenn es eben voll am Arsch ist. Ein deprimierender Film, keine Frage. Aber einer, bei dem diese düstere Stimmung nie die Energie heraussaugt.
Zu viele koreanische Independentfilmer werden steissbeinzerstörend langweilig, wenn sie eine deprimierende Welt beschreiben müssen. Roh nicht: Er inszeniert überaus abwechslungsreich und mit Schwung. Mal trist, mal albtraumhaft - etwa wenn ein maskierter Polizist eine Frau erschlägt. Oder extrem brutal, wenn einer den Schädel eingeschlagen bekommt und danach vom Angreifer auch noch demütigend vollgepisst wird. Eine Achterbahn der Eindrücke, bei der Roh volle Unterstützung von seinem beeindruckenden Ensemble bekommt, angeführt vom jungen Yeon Jun-seok (Unforgettable).
Wenn Lebensfrust, Depression und Tragödie unterhaltsam sein können - dann so wie in "Boy". Es ist inhaltlich ein etwas wankelmütiges Unterfangen, aber schauspielerisch so überzeugend, inszenatorisch so reif, dass man immerzu am Ball bleibt. Und am Ende gibt es sogar die Hoffnung, dass man diesem Hundeleben auch entkommen kann. Man kann dies durchaus auch politisch lesen: Korea entkommt der Militärdiktatur und schafft nach schwierigen Jahren (in denen der Film spielt) den Weg nach oben. Als aufstellendes Happy End geht das nicht durch, aber in der Welt von "Boy" muss man sich mit wenig zufrieden geben. Wenn das Leben dir einen Knochen zuwirft, schnapp in dir. Vielleicht hat er ja sogar etwas Fleisch dran.
MEINE
DVD
Südkorea, Code 3, NTSC
Bild: Anamorphic Widescreen
Ton: Koreanisch 5.1 und 2.0 mit englischen und koreanischen Untertiteln
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Yesasia
(Liefert aus HK)
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