> molodezhnaja Hauptseite
> filme B

> BORAT! CULTURAL LEARNINGS OF AMERICA
> FOR MAKE BENEFIT GLORIOUS NATION OF KAZAKHSTAN

 


 

Komödie. USA 2006
Alternativer Titel
Borat

Regie Larry Charles
Drehbuch Sacha Baron Cohen, Anthony Hines, Peter Baynham, Dan Mazer
Produktion Sacha Baron Cohen, Jay Roach
Musik Erran Baron Cohen
Kamera Luke Geissbuhler, Anthony Hardwick
Darsteller Sacha Baron Cohen, Ken Davitian, Pamela Anderson
Länge 82 Min.

US-Kinostart 03.11.2006
CH-Kinostart
02.11.200
6

 

Humor Spannung Action Gefühl Anspruch Erotik

©  Text Marco, molodezhnaja 3.10.06
©  Bilder 20th Century Fox


STORY
Borat (Sacha Baron Cohen), Kasachstans zweitbester Reporter verlässt seinen bärbeissigen Nachbarn, seine geliebte Prostituierten-Schwester und den Dorf-Vergewaltiger, um nach Amerika zu reisen. Mit seinem Produzenten Azamat Bagatov (
Ken Davitian) will er dort eine Sendung aufzeichnen, die den Kasachen zeigt, wie sie ihre Lebensweise verbessern können. Startpunkt der Dokumentations-Reise ist New York. Als sich Borat in Amerika aber beim Anschauen einer "Baywatch"-Folge in Pamela Anderson verliebt, bricht das Duo auf zu einer Reise quer durch Amerika.

 

REVIEW
Borat-Speech wird innert kürzester Zeit kult werden. Schon als Ali G hatte Sacha Baron Cohen dauerhaften Einfluss auf die Art und Weise, wie im Hip-Hop-Milieu, das er auf die Schippe nahm, gesprochen wird. Mit Borat legt er noch eins drauf. Die Figur von Kasachstans zweitbestem Reporter war ursprünglich eine Nebenfigur in der Ali-G-Show. Nachdem Cohen seinen kultigen Rapper zu einem eher enttäuschenden Kinofilm verbraten hatte, musste Borat ran. Und Cohen hat aus den Fehlern des Vorgängers gelernt. Das Beste an beiden Figuren sind schliesslich die grandiosen Interviews, die Ali bzw. Borat mit nichts ahnenden Personen führen. In "Borat" dem Film blieben diese Teil der Handlung und so kommen wir mehrfach in den Genuss köstlicher Interviews.

Vorausschicken muss man, dass die Scherze, die Cohen sich als Borat erlaubt, oft weit unter der Gürtellinie sind - aber mit System. Der Jude Cohen entlockt seinen Gegenübern etwa die derbsten antisemitischen Äusserungen. Er zieht über Frauen und Schwule her und beobachtet die Reaktion seiner Umgebung. So entlarvt er Vorurteile in der Gesellschaft - und manchmal sogar in den Zuschauern selbst. Um euch auf diese Technik einzustimmen, solltet ihr bei youtube Mal nach ein paar Borat-Videos suchen. In einem entlockt er einem republikanischen Politiker die Aussage, Juden kämen in die Hölle und erklärt danach bei einem Hausbesuch einer verdutzten Frau, in Kasachstan seien Frauen weniger wichtig als Pferde und Hunde (hier).

Reaktionen sind garantiert, das sieht man auch auf höchster Ebene: Der kasachische Präsident persönlich beschwerte sich bei US-Präsident George Bush über Borat und brachte dem dadurch nur Publicity (Antwort hier). Kasachstan sei kein Land, in dem man mit seinen Geschwistern schlafe oder in dem Antisemitismus grassiere. Mag sein, ist doch auch völlig egal, denn über ein etwas rückständiges Land wie Kasachstan herzuziehen, ist eben nur Teil-Absicht des Projekts, Cohen nutzt diese "Herkunft" lediglich, um die Wände zwischen sich und seinen vermeintlich überlegenen Gegenübern herunter zu reissen und sie mit seiner Landei-Naivität bloss zu stellen.

Also. Fertig mit dem ganzen Zeug. Wie ist der Film? Ich habe mich gekrümmt vor Lachen. Es gab Szenen, in denen mir Tränen über die Wangen kullerten und noch Sekunden nach der Pointe nach Luft rang. "Borat" ist ein komödiantisches Meisterwerk, nicht mehr und nicht weniger. Dabei zerschlugen sich meine Befürchtungen, die Szenen zwischen den Interviews würden nicht auf demselben Niveau spielen. Eine der besten Szenen des Films ist solch eine "Spielszene": Borat und sein Produzent geraten in Streit und liefern sich einen Kampf. Völlig nackt, weshalb ein überdimensionierter Zensurbalken Borats bestes Stück verdecken muss. Bei seinem Gegner ist dies nicht nötig, der ist so fett, dass sein Zipfelchen gar nie hervor lugen kann. Der Kampf will einfach nicht enden und wenn der dicke Kerl mit seinem Hintern auf Borats Gesicht sitzt, die Hoden hervorschauen und er schreit "such my ass" ist das eine der derbsten Sequenzen des Kinojahres. Und in ihrer unkontrollierbaren Wildheit eine der lustigsten. Und sie endet nicht da.

Nein, beschreiben lässt sich das alles nur schwer. Borat schafft es einfach, mit seinen Aussagen das Publikum zum Gröhlen zu bringen. Die einzige Sequenz, die verwirrt, ist die, in der er bei einem jüdischen Pärchen übernachtet. Wir wissen, Borat hat Panik vor Juden (er glaubt sogar, sie seien für 9/11 verantwortlich), und da wir längst vor ihm ahnen, dass das Ehepaar jüdisch ist, macht sich angstvolle Erwartung wegen seiner Reaktion breit. Die wird denn auch vollends erfüllt, als Borat die Leute beschimpft, meint, sie würden ihn vergiften und zum Schluss sogar annimmt, sie seien zu Kakerlaken mutiert. Man bedenke, das ist eine wohl gespielte Szene, deshalb geht es hier nicht darum, jemanden zu entlarven, es fehlt der Meta-Charakter. Am ehesten fühlt sich das Publikum etwas ungemütlich, da man schwer abwägen kann, ob man lachen oder betroffen schweigen soll. Das Dumme dabei: Lustig ist die Szene allemal. Doch anders als etwa beim Song "In my country there is problem" (siehe hier), bei dem der Jude Cohen einen Saal voller Rednecks dazu bringt "throw the Jew down the well" zu singen, fehlt hier das Element der Entlarvung. Seltsam.

Das ist ein kleiner Ausrutscher in einem Film, der lebensgefährlich ist: Es besteht die Gefahr des Totlachens und Borat dürfte wohl die witzigste Figur mit gebrochenem Englisch seit Inspektor Clouseau sein. Ich weiss sehr wohl, dass sich manche Leute eher auf die Füsse getreten fühlen und nicht sehen wollen, wie Borat seine grandiosen Schwulenscherze macht, wie er nackt wrestlet oder einer Gruppe Feministinnen erklärt, dass Frauen kleinere Gehirne haben als Männer. Das alles ist aber für ein geneigtes Publikum einfach zum Schreien, der Zwiespalt darüber, ob eine Sequenz nun echt oder gespielt ist, steigert das Entsetzen nur noch. Im positiven Sinne. Stimmt euch auf den Film ein, besucht die offizielle Website - und werdet überwältigt von der Komödie des Jahres, die vom herrlich antiquierten Vorspann über die Dorfszenen (gedreht in Rumänien) bis hin zu Pamela Andersons panischer Flucht einfach nur eines ist. Genial. Jagshemash, high five!

 

BESTELLEN 
-

 

EXTERNE INFOS & REVIEWS 
imdb.com

 


 

created by molodezhnaja
all rights reserved.

 

 

 

 

 

 

 

Seite optimiert für Internet Explorer 6.0