Blowfish (Taiwan, 2011)

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Liebesdrama
Taiwan 2011
Alternative Titel Hetun; 河豚

Regie Lee Chi-yuarn
Darsteller Vicci Pan Chi-Min, Kang Jen-Wu, Angel Yao, Lu Yi-Ching, Hong Xiu-Wu

Länge 88 Min.
Molodezhnaja Altersempfehlung ab 12

Humor	Spannung	Action	Gefühl	Anspruch	Erotik
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STORY
Xiao Zhun (Vicci Pan) lebt in Taipei. Dort arbeitet sie stoisch und nach strengem Benimm-Reglement als Fahrstuhlbedienerin in einem Kaufhaus. Daheim lebt sie mit ihrem Freund (Hong Xiu-Wu), der sie jedoch kaum mehr wahrnimmt, und sich lieber seinen Online-Auktionen widmet. Als Xiao Zhun ihn eines Tages mit einer anderen Frau erwischt, zieht sie kurzerhand aus - und nimmt ihren Kugelfisch mit, um ihn an einen neuen Besitzer zu verkaufen. Der Interessent ist ein Baseball-Trainer (Kang Jen-Wu). Der Frauenschwarm wurde auch von seiner Freundin verlassen und verführt Xiao Zhun zum Sex. Obwohl zerbrechlich und emotional angschlagen lässt sich Xiao Zhun auf eine Affäre mit ihm ein.

REVIEW
Ein Film über einsame Seelen und aufgeblasene Fische: "Blowfish" ist in seinen Metaphern von den Menschen, die ebenso im Aquarium leben wie der Fisch nicht gerade subtil, aber der taiwanesische Regisseur Lee Chi-yuarn ("Beautiful Crazy") scheint auch weniger an einem Plot an sich interessiert zu sein, als daran Stimmungen einzufangen. Dazu lässt er seine fragile Heldin auch schon Mal minutenlang zwischen hübsch arrangierter Wäsche herumstehen und sogar in die Kamera schauen. Und auch sonst wirkt manches etwas artifiziell, etwas zu betont dialogarm, zu forciert federleicht. Aber es funktioniert überraschend gut.

Das liegt auch am überzeugenden Spiel der Newcomerin und Co-Drehbuchautorin Vicci Pan, der man die Zerbrechlichkeit umgehend abnimmt. Ihre Arbeit ist hoch ritualisiert, sie muss lachen, aber nie ihr Zahnfleisch zeigen, sie muss nahezu maschinell die Leute begrüssen, die den Lift benutzen - eine erschrecken stoische Aufgabe, die sich in ihrem Leben niederzuschlagen droht. Sie wirkt allein, etwas hilflos, und eben ungeheuer fragil. Co-Star Kang Jen-Wu gibt zwar auch einen angeschlagenen Charakter, aber nicht auf dieselbe "halt mich, sonst zerfalle ich"-Art, sondern eher in der etwas klischeereicheren Leidender-Macho-Rolle. Aber das macht er durchaus solide.

Die Harmonie der beiden ist eine Besondere: Der erste Sex etwas grob, die Annäherung etwas holprig. Aber man merkt, dass hier zwei zusammenkommen, die sich gut tun. Und weil dies in Schauspiel und Inszenierung stets so behutsam, so atmosphärisch herüberkommt, ist "Blowfish" auch sehenswert. Man kann ihn bisweilen reduzieren auf hübsche Leute, hübsche Bilder, hübsche Arrangements - doch er will ja auch nicht zwingend viel mehr sein. Eine kleine Geschichte, leicht verkünstelt, aber immerhin nahe an seinen Figuren, denen man gerne zuschaut, selbst wenn sie nur zwischen Bettlaken stehen.

Bei "Blowfish" hat man manchmal das frustrierende Gefühl, es handle sich nur um einen weiteren dieser taiwanesischen Kunstfilmchen, die so austauschbar geworden sind: Hübsches Setting, wortkarge Figuren, flüchtige Geschichte. Und auch wenn stets die Gefahr besteht, dass der Film auf diese Schiene kommt, so bleibt das Ganze doch stets angenehm, weil es so federleicht daherkommt. Unterstützt von der Musik von Yoshihiro Hanno (24 City) und den eindrücklichen Bildern ist es jedoch vor allem auch eine Visitenkarte für Vicci Pan. Sie geht als Entdeckung durch und wird sicher bald wieder in einem Film zu sehen sein.

MEINE DVD
Taiwan, Code 3, NTSC
Bild: Anamorphic Widescreen
Ton: Mandarin 5.1 und 2.0 mit englischen und chinesischen Untertiteln.

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Yesasia (Liefert aus HK)

EXTERNE LINKS
imdb.com

SCREENSHOTS

Screenshots der DVD mit TotalMedia Theatre 3, verkleinert und leicht geschärft mit CorelPaint

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