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Liebesdrama
Philippinen 2005
Alternativer Titel Ang pagdadalaga ni Maximo Oliveros

Regie Auraeus Solito
Drehbuch Michiko Yamamoto
Darsteller Nathan Lopez, J.R. Valentin, Ping Medina, Neil Ryan Sese, Soliman Cruz

Länge 101 Min.
Molodezhnaja Altersempfehlung
ab 12

 

Humor Spannung Action Gefühl Anspruch Erotik
.

©  Text Marco, molodezhnaja 23.12.07
©  Bilder TLA, Screenshots molodezhnaja


STORY
Der Witwer Paco Oliveros (Soliman Cruz) lebt mit seinen drei Söhnen im Ghetto von Manila. Er hält die Familie mit illegalen Geschäften gut über Wasser. Für den 12-jährigen Sohn Maximo (Nathan Lopez) könnte das Leben daher gar nicht besser sein. Der junge Schwule zieht wie eine Diva durch die Strassen und kokettiert mit seiner Jugendlichkeit. Eines Tages verliebt er sich ausgerechnet in den Polizisten Victor Perez (J.R. Valentin), der einen Mord aufklären muss, welcher Paco oder Maximos Brüder Bogs (Ping Medina) und Boy (Neil Ryan Sese) begangen haben könnten. Es kommt zu Spannungen in der Familie.

 

REVIEW
Ein wenig mulmig wird es einem bei dem Film schon - nicht weil der Protagonist schwul ist, sondern weil er gerade mal 12 Lenze zählt. Wie weit geht Regisseur Auraeus Solito? Würde man die Romanze ebenso tolerieren, wenn Maximo ein Mädchen wäre oder sind wir einfach schneller bereit, die Liebe zwischen einem 12-Jährigen und einem Erwachsenen als Teil des schwulen Lifestyles zu akzeptieren? Im Stil von "die sind eh komisch"? "The Blossming of Maximo Oliveros" handhabt jedoch beinahe alle potentiell gefährlichen Ideen mit viel Gefühl und Rücksicht. Ja, der Bub liebt den Polizisten und es kommt zu körperlichen Kontakten, doch nie käme einem in den Sinn, dies als schlüpfrig zu taxieren. Es bleibt Teil des Erwachsenwerdens von Maximo, Teil einer halb platonischen, halb romantisch verklärten Beziehung.

Und es funktioniert, weil Nathan Lopez so toll ist. Der junge Schauspieler kann durchs Ghetto von Manila laufen, sein schlanker Körper in süssen Kleidern steckend, seine Hüfte elegant schwingend, sein Lächelnd gewinnend - die perfekte kleine Drag Queen. Und auf der anderen Seite ist er bei seiner Familie fast noch Kind, kuschelt sich an die Brust seines Vaters und benötigt den Schutz seiner beiden Brüder. Lopez meistert beide Aspekte von Maximos Charakter mit Bravour und er wirkt nie künstlich, nie fabriziert. Es mag manchmal irritieren, dass in asiatischen Filmen schwul immer mit Transvestit gleichgesetzt wird, doch das ist nicht so weit entfernt von der Realität - in nicht wenigen asiatischen Ländern wird ein Schwuler, der aussieht, wie ein "normaler" Mann von der Gesellschaft weniger akzeptiert als die gut etablierten Jungs von Typ Ladyboy. Die Philippinen und Thailand sind dafür gute Beispiele.

Solito ist daher nicht weit weg vom real existierenden Alltag. Und weil er im Ghetto filmt sowie natürlich agierende Schauspieler zur Verfügung hat, bekommt man tatsächlich einen glaubhaften Einblick in diese Welt. Anzurechnen ist dem Film auch, dass er sich nicht auf Maximos Aussenseitertum konzentriert - im Gegenteil. Bis auf wenige kleine Zwischenfälle wird er akzeptiert. Vor allem seine Familie hält ohne Wenn und Aber zu ihm: Der Kleine ist sozusagen die Frau im Haus und kümmert sich liebevoll um den Haushalt. Solitos Interesse liegt daher eher darauf, Maximos Strudel der Gefühle zu illustrieren. Und darum wechselt der Tonfall des Films auch von locker-leicht zu düster und tragisch. Die Übergänge wirken manchmal etwas holprig, wie eigentlich der ganze Film, doch das verstärkt sein etwas ungehobeltes und realistisches Flair noch.

"The Blossoming of Maximo Oliveros" ist mutig, frech und reizend, aber ebenso traurig und düster. Irgendwo zwischen Liebesfilm, Charakterstudie und Film noir siedelt Auraeus Solito sein Werk an und reüssiert - trotz Abstrichen beim Erzähltempo und bei der Inszenierung. Vollgepackt mit christlicher Symbolik und suggestiven Dialogen entwickelt sich eine Geschichte übers Erwachsenwerden, bloss auf eine leicht andere Art. Selbst wenn ab und zu die Handlung etwas gesucht wirkt und die Melodramatik leicht aufgesetzt, so verleihen Nathan Lopez & Co. dem Ganzen genügend Bodenhaftung. "The Blossoming of Maximo Oliveros" ist kaum das kleine schwule Meisterwerk, als das es an manchen Festivals hingestellt wurde, doch es ist ein lobens- und sehenswerter Film.

 

MEINE DVD
USA, Code 0, NTSC
Bild: Letterboxed Widescreen
Ton: Tagalog 5.1 mit nicht ausblendbaren englischen Untertiteln.

 

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SCREENSHOTS

 


 

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