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Drama

Südkorea 2009
Alternative Titel Kwihyang; Gwihyang; 귀향

Regie Ahn Sun-kyoung
Darsteller
Park Ji-ah, Park Sang-hun, Kim Ye-ri, Park Ji-yeon, Lee Hwa-si, Yoon Sang-hwa

Zuschauer -
Länge
122 Min.
Molodezhnaja Altersempfehlung
ab 12

 

 

Humor Spannung Action Gefühl Anspruch Erotik
. .

©  Text Marco, molodezhnaja 9.1.10
©  Bilder Widemedia, Screenshots molodezhnaja


STORY
Lucas Fedora (Park Sang-hun) wuchs als Adoptivkind in Australien auf. Doch seine Wurzeln liegen in Südkorea, wo er vor 30 Jahren als Joo Seong-chan geboren und ausgesetzt wurde. Als er sich in die Koreanerin Ma-ri (Park Ji-yeon) verliebt, kehrt er zurück in seine Heimat. Dort macht ihm die Freundin einen Heiratsantrag, doch er verlässt sie, um sich auf die Suche nach seiner leiblichen Mutter zu machen. Auf seiner Odyssee durch Korea landet er in einem heruntergekommenen Motel, das von zwei Frauen - einer Mutter (Lee Hwa-si) und ihrer Tochter Seong-nyeo (Park Ji-ah) - geführt wird. Lucas fühlt sich zu beiden hingezogen, hegt aber bald den Verdacht, dass es sich um seine Mutter und seine Schwester handelt. Fernab dieses Geschehens wird die schwangere So-yeon (Kim Ye-ri) zur Abtreibung gezwungen. Sie flieht.

 

REVIEW
Was als traumwandlerisches, surreales und kunstvolles Drama gedacht ist, wird rasch zum mühsamen und überreifen Melodrama. Ein dicker orchestraler Soundtrack, theatralische Schauspieler und eine Story, die ausser ihre Konfusion nur wenig zu bieten hat, was die Zuschauer involviert, machen "A Blind River" zur anstrengenden Angelegenheit. Dabei beginnt das Ganze visuell sehr ansprechend, weil die Musikerin und Spielfilm-Regiedebütantin
Ahn Sun-kyoung mit kühlem Blick nahe an die Protagonisten herangeht.

Die ersten Minuten sind sowieso das Beste am ganzen Film. Da entscheidet sich eine hochschwangere Frau zu einer Operation, man ist unsicher, ob es eine Abtreibung oder eine Geburt sein soll. "Es ist gleich teuer wie eine Entbindung" sagt der Arzt zynisch, was drauf schliessen lässt, dass es um eine Abtreibung geht - doch danach wird klar, dass vielmehr die Geburt unseres "Helden" gezeigt wurde. Und dies mit langen, qualvollen Einstellungen, als ob der Mutter Schlimmstes bevorsteht. Die Prozedur dauert beinahe 5 Minuten.

Alles, was danach kommt, ist jedoch geprägt vom typischen Kunstfilm-Murks. Menschen schauen ständig in den Spiegel, um sich selbst zu analysieren und Tiefgang zu suggerieren. Einstellungen dauern länger und sind statischer, als nötig wäre. Und Charaktere agieren derart abstrus, dass man jegliche Empathie zu ihnen aufgibt. Im zweiten Teil der Story verfallen so ziemlich alle Involvierten in kollektiven  Wahnsinn und der Film verkommt stellenweise zu Trash. Ein paar Stellen haben ihren Reiz, gerade weil sie so over the top sind. Aber dafür möchte man kaum zwei Stunden opfern.

Als Inspiration diente angeblich Alber Camus' Theaterstück "Das Missverständnis", in dem eine Motelbesitzerin unwissentlich ihren Sohn umbringt. Hier jedoch wird alles vager gehalten, damit man sich weder der Verwandtschaftsbeziehung noch der Interaktion der Handlungsstränge sicher ist. Es passiert vieles, aber nur wenig kann man zweifelsfrei einordnen. Was für Zweideutigkeit und Mystery sorgen soll, ist auf Dauer jedoch nur frustrierend. Da hilft es auch nicht, dass die Schauspieler mit voller Energie dabei sind: Das Ensemble um Breath-Star Park Ji-ah alias ZIA sowie Park Sang-hun, den Sohn des Altstars Park Geun-hyeong, neigt zwar zum Übertreiben, aber bringt wenigstens etwas Saft in den Film.

"A Blind River" ist eben ein typischer koreanischer Kunstfilm - spielte folgerichtig in der Heimat keinen Won ein und feierte seine Weltpremiere dafür an einem Filmfestival (jenem von Zürich). Untypisch ist höchstens der Trash-Einfluss in manchen Stellen der zweiten Hälfte und der pompöse Musikeinsatz. Ansonsten sind all die Stereotypen da, die man mit verunglückten koreanischen Arthaus-Produktionen in Verbindung bringt. Oder kurz: Das Teil ist ziemlich konfus, sehr langweilig und auf Dauer mühsam. Bleibt nur, sich zwei Stunden lang mit der soliden Kameraarbeit abzulenken.

 

MEINE DVD
Südkorea, Code 0, NTSC
Bild: Anamorphic Widescreen
Ton: Koreanisch 2.0 mit englischen und koreanischen Untertiteln.

 

BESTELLEN 
Yesasia (Liefert aus HK)

 

EXTERNE LINKS 
imdb.com
Hancinema

 

SCREENSHOTS

Screenshots der DVD mit TotalMedia Theatre 3, verkleinert und leicht geschärft mit CorelPaint


 

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