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Thriller. GB
Alternativer Titel Chance Meeting; Die tödliche Falle

Regie Joseph Losey
Drehbuch Ben Barzman, Millard Lampell nach dem Roman von Leigh Howard
Produktion David Deutsch, Leslie Larkyn, Julian Wintle
Musik Richard Bennett
Kamera Christopher Challis

Schnitt
Reginald Wills
Darsteller Hardy Krüger, Micheline Presle, Stanley Baker, John Van Eyssen, Gordon Jackson
Länge
91 Min.

Kinostart 1959

 

Humor Spannung Action Gefühl Anspruch Erotik
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©  Text Marco Spiess, molodezhnaja 22.10.2017
©  Bilder Independent Artists, Screenshots molodezhnaja


STORY
Beschwingt kommt der niederländische Kunstmaler Jan Van Rooyen (Hardy Krüger) in ein Apartment in London. Der junge Mann hat dort ein Date mit der älteren Französin Jacqueline (Micheline Presle) verabredet. Doch stattdessen taucht dort die Polizei auf. Schnell wird klar: Jacqueline ist tot. Die Inspektoren Morgan (Stanley Baker) und Westover (John Van Eyssen) verhören Jan und erfahren, dass er die Verstorbene vor einiger Zeit in einer Galerie getroffen hatte. Er erteilte ihr Malunterricht und sie kamen sich näher.

 

REVIEW
Ein kleiner, feiner Thriller des im englischen Exil lebenden Amerikaners Joseph Losey. Schon die dynamisch inszenierte Eröffnungsszene, in der Hardy Krüger begleitet vom jazzigen Score von Richard Bennett locker aus dem Bus ins Bild und damit ins Geschehen springt, deutet an, dass dies ein Film mit Potential ist. Danach entfaltet sich Romanverfilmung erst einmal eher träge mit vielen Dialogen, aber die Rückblendenstruktur sorgt doch dafür, dass man miträtselt.

Diese Rückblenden, welche die ersten Treffen von Krüger und Micheline Presle zeigen, haben es auch in sich. Positiv ist die knisternde Erotik zu vermerken, so sind manche Kameraeinstellungen derart gehalten, dass wir das Maximum an Sinnlichkeit zwischen den zweien zu sehen bekommen. Und doch: Für mich wirkte die Anziehung doch etwas behauptet, vor allem weil sich Krügers Jan in Wort und Körpersprache schon gar ruppig verhält. Zum Glück sind beide Schauspieler so gut, dass man die Dynamik trotzdem akzeptiert.

Wieder zurück in der Hauptgeschichte handelt es sich um klassisches Verhörkino. Als Zuschauer ist man zwar weitgehend sicher, dass Jan unschuldig ist - aber ist er wirklich? Und falls ja, wer war es dann? Die Rätsel sind knifflig genug, ja sie haben sogar noch ein paar interessante gesellschaftliche Fragen parat. So wird etwa gefragt, ob Jan Jacqueline für die erotischen Gefälligkeiten bezahlte - oder umgekehrt. Uns später noch wirft Inspektor Morgan auf, eine Frau aus guter Gesellschaft könne doch nicht böse sein. Der Status dient ihm sozusagen als Unschuldsgrund.

"Blind Date" ist etwas theatralisch und hängt bei den Verhören ein wenig durch. Aber der Film ist visuell gelungen und schauspielerisch überzeugend. Nichts, was besonders lange in Erinnerung bleibt - aber eben, ich wiederhole mich: ein kleiner, feiner Brit-Thriller.

  

EXTERNE REVIEWS 
imdb.com

 

SCREENSHOTS

Screenshots der DVD mit VLC, verkleinert und geschärft mit Picture Converter und Paint.net


 

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