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Drama

Südkorea 2008
Alternative Titel -

Regie Kim Eun-hee
Darsteller
Yoon Mi-kyung, Kim Kyung-ik, Lee Eung-jae, Ma Jeong-pil, Lee Young-ran

Länge 105 Min.
Molodezhnaja Altersempfehlung
ab 12

 

 

Humor Spannung Action Gefühl Anspruch Erotik
. . . .

©  Text Marco, molodezhnaja 3.7.10
©  Bilder Widemedia, Screenshots molodezhnaja


STORY
Eine junge Filmemacherin dreht eine Dokumentation über Insekten. Dabei schwelgt sie auch in Todesfantasien - denn sie hat sich von ihrem Liebhaber getrennt, einem Hirnchirurgen, der seinerseits melancholische Gedanken von sich gibt.

 

REVIEW
Oder so in etwa. Ich muss gestehen, ich konnte die Handlung kaum auf einen Nenner bringen. Fragmente des Ganzen sind klar, anderes wird bewusst vage gehalten. Und weil die Regiedebütantin Kim Eun-hee auch noch verkrampft versucht, das Ganze auf nicht chronologische Weise zu erzählen, sind die Synapsen der Zuschauer rasch überfordert. Noch nicht genug? Kein Problem, denn Kim geht weiter und vermischt skrupellos Spielfilmhandlung, Tierdokumentation, Medizindokumentation und Meta-Szenen, in denen tatsächlich oder scheinbar die vierte Wand eliminiert und direkt mit dem Publikum geredet wird.

Das ist viel. Zu viel. "Beetles" kommt derart überladen daher, dass er an seinen eigenen Ambitionen zusammenbricht und nichts als ein Haufen Müll übrig bleibt. Es sind Filme wie dieser, die dem koreanischen Independentkino zu einem so schlechten Image verhelfen. Natürlich laufen diese Werke an ein paar Mini-Festivals von Frankreich bis Nordkorea, doch wirklich ansehen will sich den Stuss eigentlich niemand. Zu oft handelt es sich, wie hier, um einen Filmstudenten-Hirnsulz, bei dem die Macher lieber das Medium auf den Kopf stellen oder dekonstruieren, anstatt etwas von Belang oder Spannung zu erzählen.

Kunstkino ist das eben gerade nicht, denn "Kunst" wird hier nur marginal bedient. Es ist vielmehr Selbstbeweihräucherung anstrengendster Art, ein Spielfeld für überambitionierte aber untertalentierte Möchtegern-Kinoliebhaber. Dahinter stehen Menschen, die mit dem Kino Hollywoods genauso wenig anfangen können wie mit dem Südkoreas. Also macht man eben etwas radikal Andersartiges. Oft mit der Folge, dass das diffuse Dingsbums keinerlei Fokus mehr hat, keine narrative Struktur, keinen Unterhaltungswert. Nichts!

Hier ist das Reizvollste die fast traumwandlerische Vermischung der Erzählebenen. Man wird immerhin dazu verführt, die einzelnen Sequenzen logisch anzuordnen und sich zu überlegen, wer was zu wem warum sagt. Doch mit der Zeit wird auch das arg anstrengend und weil kein Ziel in Sicht ist, sondern man vielmehr genau weiss, dass nach 105 Minuten einfach ausgeblendet wird, ohne dass wir oder die Figuren etwas erreicht haben (offene Enden sind im Arthaus 1x1 ein Muss), steigt auch das Frustpotential bei 99% der Zuschauer.

Dass nicht ganz alles verloren ist, dürfte der Kameraarbeit zu verdanken sein, denn die ist ziemlich stimulierend: Abwechselnd bekommen wir üppige Waldlandschaften, Dok-Aufnahmen von allerlei Kriechtieren sowie triste Bilder aus Apartments geboten. Und dazwischen immer wieder noch Ausschnitte aus Gehirnoperationen. Da wird einem fast übel dabei, aber wenigstens erzeugt der Film da eine Reaktion. Sonst schafft er das nie, weder bei der suizidal lamentierenden Protagonistin noch beim leidend murmelnden Doktor, der nun nie wieder in den Bauchnabel der Freundin abspritzen darf. Das ist übrigens ein Dialog-Ausschnitt aus dem Film.

Ein anderer dreht sich darum, dass die Hauptdarstellerin sich fragt, ob Menschen wirklich die einzigen Tiere sind, die sich des Todes bewusst sind. Eine spannende Frage, die aber (wie alles im Film) einfach stehen bleibt. Menschen spucken hier Gedankenfetzen aus, sie mauscheln und murmeln, sie labern und denken, sie sinnieren und schweigen - und nichts davon steht richtig in einem grösseren Zusammenhang. Wenn man bedenkt wie ein Terrence Malick ähnliche Kniffe (Natur, Gedanken, traumwandlerisches Tempo) zu Meisterwerken verarbeitet, dann ist etwas wie "Beetles" nur eine Mücke von Film. Eine, die man zerklatscht, wegputzt und vergisst.

 

MEINE DVD
Südkorea, Code 0, NTSC
Bild: Anamorphic Widescreen
Ton: Koreanisch 2.0 mit englischen und koreanischen Untertiteln.

 

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Yesasia (Liefert aus HK)

 

EXTERNE LINKS 
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SCREENSHOTS

Screenshots der DVD mit TotalMedia Theatre 3, verkleinert und leicht geschärft mit CorelPaint


 

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