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Stummfilmbiografie.
Österreich
Alternativer Titel Das Leben des Beethoven
Regie Hans
Otto Löwenstein
Drehbuch Emil Kolberg
Produktion Allianz-Film, Wien
Kamera Viktor Gluck
Darsteller Fritz Kortner, Lilian Gray, Dely Drexler, Heinz Altringen,
Bernd Baumeister, Willy Schmieder
Länge 71 Min.
Kinostart 1927
Humor | Spannung | Action | Gefühl | Anspruch | Erotik |
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©
Text Marco Spiess, molodezhnaja 19.5.2021
© Bilder arte,
Screenshots molodezhnaja
STORY
Bonn 1780: Hier lebt der Musikus Johann van Beethoven
mit seiner Frau und seinen Söhnen. Der älteste Spross, Ludwig, zeigt schon
mit zehn Jahren Talent als Cembalist und machte in der folgenden Zeit eine
stattliche Musikausbildung durch. Als 1790 der Wiener Star-Komponist Joseph
Haydn nach Bonn kommt, ist er entzückt von der Musik des zum jungen Mann
gereiften Beethoven (Fritz Kortner) - und nimmt ihn mit nach Österreich. Dank des Patronats
von Fürst Lichnowsky wird Beethoven schnell zu einem Star in der Wiener
Musikszene. Doch auf dem Zenit seiner Karriere wird der Maestro taub. Vom
Komponieren lässt er sich dadurch nicht abbringen.
REVIEW
Zum 100. Todestag von Ludwig van Beethoven (1770-1827)
inszenierte der österreichische Regisseur Hans
Otto Löwenstein unter dem Pseudonym Hans Otto eine Biographie über den
legendären Komponisten. Dabei griff er für die Hauptrolle auf seinen Landsmann
Fritz Kortner zurück, der Beethoven schon zehn Jahre zuvor im wenig bekannten Stummfilm
"Der Märtyrer seines Herzens" verkörperte. Gedreht wurde im
Studio und in der Umgebung von Wien, unter anderem auch auf Schloss Schönbrunn.
Das alles klingt nach einem Film, der Interesse weckt.
Leider ist das Endresultat aber doch eher bieder ausgefallen. Nach einem faden Start bringt Beethovens Taubheit doch die erwünschte Dramatik und der Film zieht auch sonst stärker in den Bann. Aber es bleibt doch ein Abhaken der Lebensstationen des Genies. Und dabei wagt Löwenstein nicht immens viel, bleibt beim Bekannten und - im Falle von Beethovens Liebschaften - bei wenig spannendem Fiktiven. Immerhin gibt Kortner alles in der Hauptrolle, und auch visuell gelingen ein paar ansprechende Tableaus. Es sind weniger virtuose Bilder, als solche, die der Sache dienen. Also Landschaften, wenn es darum geht, dass Beethoven über sich und die Welt sinniert; oder enge Kämmerchen, wenn er konzentriert komponiert.
Eins hilft dem Film indes ungemein, und es liegt auf der Hand: die Musik. Schon der ursprüngliche Soundtrack dürfte stark auf Beethovens eigene Kompositionen gebaut haben, aber der Komponist Malte Giesen, der den Soundtrack für die 2020er-Fassung erstellte, greift immer wieder auf Beethovens Noten zurück und schuf einen wunderbaren Klangteppich. Jede Biographie wird tragisch, wenn sie zum zweiten Satz der 7. Symphonie spielt. Jeder Tod ist episch und von erstaunlichem Optimismus beseelt, wenn dazu die "Ode an die Freude" aus der Neunten erklingt. Eine Szene übrigens, die über einen Spiegel in Fritz Kortners Hand gefilmt ist, eine der wenigen wirklich guten cineastischen Kniffe im Film.
Aber das Fazit steht: Beethovens Musik ist und bleibt das Beste an den meisten Filmen über ihn. Das liegt fast in der Natur der Sache. Nur einmal fährt Giesen die Musik ganz zurück: Als sich Beethoven seiner Taubheit bewusst wird. Ein gelungener Kniff, der fast hundert Jahre später noch konsequenter beim oscarnominierten "Sound of Metal " zum Einsatz kam. Und doch ist man richtig froh, wenn die Musik nach einigen Minuten zurückkehrt. Man stelle sich "Beethoven" ohne Musik vor. Klar, so schlecht ist der Film nicht, dass er ohne Soundtrack zu Staub zerfallen würde. Aber die Vorstellung ist dennoch erschreckend.
EXTERNE REVIEWS
imdb.com
Screenshots der DVD mit VLC, verkleinert und geschärft mit Picture Converter und Paint.net
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