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Kriegsdrama
China 2012
Alternative Titel Yi jiu si er; 一九四二

Regie Feng Xiaogang
Darsteller Zhang Guoli, Chen Daoming, Li Xuejian, Zhang Hanyu, Fan Wei, Feng Yuanzheng,
Adrien Brody, Xu Fan, Tim Robbins, Yao Jingyi, Peng Jiale, Li Qian, Yuan Huifang, Zhang Mo

Länge 134 Min.
Molodezhnaja Altersempfehlung
ab 16

 

Humor Spannung Action Gefühl Anspruch Erotik
. .

©  Text Marco, molodezhnaja 10.3.2013
©  Bilder Emperor Motion Pictures, Screenshots molodezhnaja


STORY
1942 herrscht in der chinesischen Provinz Hanan eine bitter Hungersnot. Meister Fan (Zhang Guoli) geht es dank seinen Reserven trotzdem noch gut. Doch als Banditen sein Dorf überfallen und alles in Schutt und Asche legen, muss er mit seiner Familie die Flucht antreten. Mit dabei ist auch ihr treuer Diener Shuanzhu (Zhang Mo) sowie die Familie des Flüchtlings Xialu (Feng Yuanzheng). Zusammen ziehen sie gen Westen, weg vom Hunger und den japanischen Bomben, die auf die Flüchtlingsströme herabregnen. Der TIME-Reporter Theodore H. White (Adrien Brody) wird Zeuge dieses Elends und wird beim chinesischen Führer Chiang Kai-Shek (Chen Daoming) vorstellig. Doch der scheint an Hilfe nicht interessiert.

 

REVIEW
Extrem erfolgreich und künstlerisch angesehen: Regisseur Feng Xiaogang gehört zu den ganz Grossen um chinesischen Filmgeschäft, auch wenn ich seine Mammutprojekte wie Aftermath oder Assembly für etwas überschätzt halte. Nun kommt das nächste Unternehmen dieser Art, mit grosser Kelle angerührt und präsentiert als historisches Spektakel: "Back to 1942", basierend auf einem Roman von Liu Zhenyun, zeigt nicht nur den chinesisch-japanischen Kriegsalltag, er blickt auch hinter die Kulissen der Politik und hinein in das menschliche Drama einer Hungersnot. All dieses noch zusätzlich erweitert um einen westlichen Aspekt, indem zwei prominente Hollywood-Schauspieler sozusagen als externe Beobachter mit dabei sind.

Und das Resultat ist typisch Feng: Wuchtig, gross, episch, imposant inszeniert, dramatisch - aber auch etwas zu viel des Guten. Subtile Momente gönnt uns der Filmemacher kaum, immer wird in jeder Szene sofort deutlich, was die Absicht war, welcher Effekt ausgelöst werden soll. Es ist Kino der Manipulation, Kino der Überwältigung. Das einzige Mal, als mich das wirklich rührte, war in der zugegebenermassen höchst sentimentalen Schlussszene. Aber weil da nur zwei Menschen involviert waren, mit einer fühlbaren und nachvollziehbaren emotionalen Geste, hat mich das schockierenderweise weit mehr berührt als etwa der Bombenangriff der Japaner auf den hilflosen Flüchtlingszug.

Letzteres ist indes eine der wichtigsten Sequenzen, inszeniert Feng sie doch mit bestechender Präzision, blutig und tragisch - erschütternd einfach deswegen, weil so etwas doch nie und nimmer möglich sein darf, egal ob Krieg herrscht oder nicht. Feng erzeugt Wut auf die Japaner, auf den Krieg und einfach auf alle, die einen Befehl wie diesen ausführen und so Mitmenschen töten, die sich weder verteidigen können noch irgendwelche Kriegsschuld auf sich geladen haben. "Back to 1942" zielt auf derartige Gefühlsregungen ab. Auch wenn Chiang Kai-Shek die Berichte von der Hungersnot aus PR-Gründen einfach abtut. Anfänglich glaubt man noch, dies sei von der kommunistischen Führung abgesegnete Kritik am Nationalisten Chiang, doch es geht weniger gegen ihn als Person, als um die Politik hinter dem Krieg. Keine Zeit für solch triviale Fragen, schlisslich gilt es, Schlachten zu gewinnen.

Doch eben: Bei Feng Xiaogang wirkt das immer sehr kalkuliert. Hier der gewünschte Effekt, dort das gewünschte Bild, dann noch ein paar Stars, auch ausländische, um das Profil des Films zu erhöhen - und dies präsentiert in überlangen 134 Minuten. "Back to 1942" wird bald etwas repetitiv in dieser Verbissenheit, etwas monoton in seinem Look, etwas plump in seinen durchsichtigen Aussagen, so gut sie auch sein mögen. Und so staunt man oft, ja ist durchaus auch berührt von dem Leid, aber es wirkt nicht so nachhaltig, wie es bei dieser Fülle von interessanten Themen eigentlich der Fall sein sollte. Das ändert alles freilich nichts daran, dass dies ein beeindruckender Film ist, in Bild, Ton und Tricks sowieso, aber auch im engagierten Schauspiel.

Selbst die westlichen Schauspieler (Adrien Brody vor allem, Tim Robbins mit seinen kuriosen Dialogen eher weniger) sind gut, und das ist für einen asiatischen Film keine Selbstverständlichkeit. Aber Feng Xiaogang hat eben das Budget, er hat das Talent und er hat den Antrieb eines Perfektionisten, das wird in nahezu jeder Sequenz deutlich. Es ist zu erwarten, dass er da auch in Zukunft weitermacht, schliesslich ist Aftermath einer der erfolgreichsten chinesischen Filme aller Zeiten - und im neuen, kapitalistischen China ist Erfolg durchaus etwas, worauf man stolz sein kann.

 

MEINE DVD
Hongkong, Code 3, NTSC
Bild: Anamorphic Widescreen
Ton: und Mandarin 5.1 und DTS mit englischen und chinesischen Untertiteln.

 

BESTELLEN 
Yesasia (Liefert aus HK)


 

EXTERNE LINKS 
imdb.com

 

SCREENSHOTS

Screenshots der DVD mit PowerDVD 12, verkleinert und geschärft mit Corel PaintShop Pro


 

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