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Actionfilm. Indien. Telugu
Alternative Titel
Mission Azaad; Mission Azaad: Der indische Zorro;
Azad
Regie Tirupati Swamy
Drehbuch Tirupati Swamy, Mohan Nair,
Yandamuri Veerendranath u.a.
Produktion Avinaash Jumaani
Songs Mani Sharma
Kamera Chhotta K. Naidu
Choreografie Raju Sundaram, Lawrence, Rajshekhar
Darsteller Nagarjuna Akkineni,
Soundarya, Shilpa Shetty, Prakash
Raj, Raghuvaran
Länge 146 Min.
Kinostart 29.9.2000
Trade classification -
Molodezhnaja Altersempfehlung ab 16
Humor | Spannung | Action | Gefühl | Anspruch | Erotik |
. | .. |
© Text Marco,
molodezhnaja 4.9.06
© Bilder MIG,
Screenshots molodezhnaja
STORY
Die Journalistin Anjali (Soundarya) wird Zeugin eines Mordes. Hinter der Bluttat
steckt der diabolische moslemische Terrorist Deva (Raghuvaran), der in der
Identität eines hinduistischen Gurus zu Macht kam. Um ihn dennoch bestrafen zu
können, erfindet Anjali die Figur des Rächers "Azaad". Wenn immer ein Gangster
sein Leben lässt, schreibt sie dessen Tod dem imaginären Helden zu, der schnell
zu einem Liebling des Volkes avanciert. Von all dem bekommt ein Namensvetter des
Helden wenig mit: Chandra Sekhar Azad (Nagarjuna Akkineni), der mit seiner
Mutter, seiner Schwester Gauri und seiner Geliebten Kanaka
Mahalaxmi (Shilpa Shetty) auf dem Land lebt. Als er für Gauris
Hochzeitsarrangements nach Hyderabad reist, fällt er wegen seiner heroischen
Taten Anjali auf, die ihn daraufhin überreden will, in die Rolle des Azaad zu
schlüpfen.
REVIEW
Nagarjuna ist einer der überregionalen Stars Indiens: er
ist im tamilischen Madras geboren, im Telugu-Kino zum Star avanciert und hat im
Hindi-Kino Bollywoods ebenso Fuss gefasst. Das Image des Kämpfers für indische
Werte und Einigkeit passt also bestens zu ihm. Zu einem solchen mutiert er im
Telugu-Actionfilm "Azaad" erst gegen Ende des Films, wenn er den Terroristen und
seine Brut zu Brei verarbeitet. Dagegen, ein paar Fanatiker in die Luft zu
jagen, ist natürlich nichts einzuwenden, doch diese Meuchelei wird begleitet von
anti-pakistanischen Parolen, die wir sonst am ehesten aus
Sunny Deol-Machwerken kennen. Das
Geplärr geht vor allem aufs Konto von Nagarjuna, dessen Rollennamen an den des
Revolutionärs
Chandrasekhar Azad (1906-1931) angelehnt
ist, aber auch auf jenes von Co-Star Prakash Raj, der nicht enden wollenden
nationalistische Monologe speien darf, die einem rapide auf den Sack gehen.
Schade, denn alles was davor kommt, ist als Masala-Nonsens noch halbwegs unterhaltsam. Mit grosser Betonung auf "halbwegs". Ins Plus-Lager gehört der charismatische Star selbst, der tanzend, flirtend und kämpfend die Herzen der Zuschauer erobert. Die Musik von Mani Sharma macht ebenso Laune, cool etwa das schmissige Stück "Koila Koila". Und Shilpa Shetty, obwohl sträflich unterfordert, ist mal wieder eine Augenweide. Ein Film, der die Bollywood-Schauspielerin fröhlich planschend oder knapp bekleidet in den Bergen tanzend zeigt, macht immerhin etwas richtig. Leider spielt sie für den Film eine untergeordnete Rolle. Ebenso wie die blasse Hauptdarstellerin Soundarya, die zwar den Helden erfindet, aber schnell in die zweite Reihe rückt. Ausser Nagarjuna und dem schmierig aufspielenden Raghuvaran sind denn auch alle Schauspieler nebensächlich, ganz besonders Prakash Rajs Cop Saleem und der nervige Comedy-Sidekick.
Dass ein Actionfilm nicht primär ein Spielfeld für preiswürdige Schauspielleistungen darstellt, ist natürlich auch klar. Also wie siehts mit der Action aus? Durchzogen. Ein Bus-Absturz früh im Film ist grotesk schlecht, doch spätere Explosionen und Schlägereien machen durchaus eine Gattung. Was der Journalist und Regisseur Tirupati Swamy indes nie ganz in den Griff bekommt, ist die Balance seines Masala-Eintopfs. So sind die Songs fast alle deplaziert und schlecht eingewoben. Die Romantik kommt gar nie auf und gehört zum Balast des Films. Die Schwester-Beziehung, die später im Film so wichtig wird, hätte stattdessen noch ein wenig emotionaler aufgebaut werden können. Der aus dem Nichts kommende "Zorro"-Einschlub ist schwach, da die Kostümierung keinen eigenen Charakter hat und schnell wieder verschwindet. Und vom Schurken, der als übermächtig angepriesen wird, hätte man durchaus ein paar Bösewichts-Aktionen mehr erleben müssen, damit man ihn so richtig hassen lernt. Die Attacke auf den Bus am Anfang, bei dem unschuldige Kinder sterben, toppt der Film danach nie mehr.
Was bleibt ist ein Routine-Reisser mit Hochs und Tiefs. Der holprige Mix aus rabiater Action, dröger Romanze, flotten Songs (einer in der Schweiz) und sperriger Comedy will nie richtig fruchten und bevor ein feuriges Finale dafür entschädigen könnte, verfällt der Film einem kaum erträglichen Chauvinismus. Wie gesagt, wenn die Terroristen einer nach dem anderen abkratzen, ist das bereits aufpeitschend genug und lässt das Herz eines Rächerkino-Freundes anschwellen, doch begleitet von nationalistischen Nebengeräuschen sinkt der Spass daran gehörig. "Azaad" hat sicher seine Momente, doch man muss sie inmitten eines amateurhaft zusammengeflickten Films leider suchen.
MEINE DVD
MIG (D), Code 2, PAL
Anamorphic Widescreen
Hindi (dub) 2.0 und Deutsch 5.1 mit deutschen Untertiteln (Film und Songs).
Disk Rating * * (Unscharfes Bild, reichlich
verpixelt. Untertitel mit vielen Fehlern. Leider kein Telugu-Originalton, sondern nur Hindi-Synchro und
deutsche Synchro).
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amazon.de (D)
EXTERNE REVIEWS
imdb
idlebrain (3.25/5)
SCREENSHOTS
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