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Sci-Fi-Film. Litauen / Frankreich / Belgien
Alternativer Titel Vanishing Waves

Regie Kristina Buozyte
Drehbuch Kristina Buozyte, Bruno Samper
Produktion Ieva Norviliene
Musik Peter Von Poehl
Kamera Feliksas Abrukauskas

Schnitt
Suzanne Fenn
Darsteller Marius Jampolskis, Jurga Jutaite, Brice Fournier, Sharunas Bartas, Frédéric Andrau
Länge
115 Min.

Kinostart 2012

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Humor Spannung Action Gefühl Anspruch Erotik
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©  Text Marco, molodezhnaja 21.9.2013
©  Bilder Donaufilm, Screenshots molodezhnaja


STORY
Der Neurowissenschaftler Lukas (Marius Jampolskis) ist Teil eines Projekts, das sich mit Komapatienten beschäftigt. Bei einem neuen Experiment werden Gedanken der komatösen Aurora (Jurga Jutaite) direkt in jenes von Lukas transferiert. Doch dabei scheinen die Gedanken der beiden verbundenen Menschen immer tiefer zu verschmelzen: Es kommt sogar zu erotischen Treffen in dieser Welt des Unterbewusstseins, von denen Lukas seinen Kollegen und Vorgesetzten nichts erzählt. Er wird immer aggressiver, auch gegenüber seiner Frau, und versessener darauf, sich mit Aurora zu vereinen. Da wollen seine Vorgesetzten das Experiment stoppen.

 

REVIEW
Unsere Gedanken sind ein Ort, der Sci-Fi-Autoren schon immer fasziniert hat. Jeder kennt die seinen in und auswendig, aber die des anderen gibt es nur häppchenweise und gefiltert. Nie sind wir fähig, ganz und gar in Stimmungen, Gedanken und Gefühle des Gegenübers einzutauchen. "Aurora" lebt auch von dieser Faszination und packt seine Gedankenverschmelzungsgeschichte in einen gleichsam romantisch-erotischen Kontext und eine verstörende, kühle Sci-Fi-Ebene. Erinnerungen an verschiedene Inspirationen werden wach, von Stanley Kubricks Optik über Andrej Tarkovskijs intellektuellen Zugang bis hin zur fetischierten Fleischbeschau des frühen David Cronenberg. Aber Regisseurin Kristina Buozyte klaut nicht einfach, sie schuf Eigenes.

Und was sie und ihre Mitstreiter erschufen, ist zweifellos faszinierend. Lange Einstellungen wechseln sich ab mit hochtechnisierten Trip-Sequenzen, erotisches Verschmelzen geht Hand in Hand mit dem Anblick von weiss-grauen Wissenschaftstempeln. Manchmal gaukelt all das mehr Substanz vor, als tatsächlich da ist, doch der Plot um das Vereinen der Gedanken und den langsamen Verlust des realen Selbst, hat durchaus Interpretationspotential. Mehr noch als die Deutungsebene propagiert "Aurora" aber das Sinnliche: Man spürt den Trip ins Gehirn, man spürt die Kälte des Labors, die Wärme des Körpers, das glitschige Ineinandergehen - ob bei einem wüsten Meeresfrucht-Essen oder einer an Brian Yuznas "Society" erinnernden Körperverschmelzung, hier indes kein Horror, sondern pure Lust.

Das Ganze wird ein wenig repetitiv und prätentiös, wenn man die Kniffe von Buozyte mal durchschaut hat. Aber "Aurora" bleibt stets ein cineastisch ergiebiger Trip, der nicht nur unsere Augen mit einzigartigen Bildern verwöhnt und unserem Hirn ein paar Lust-Impulse sendet, sondern auch die eine oder andere Idee zum Nachdenken platziert. Nichts gewaltig Grosses, was man angesichts der Namen Kubrick, Tarkovski oder Cronenberg denken könnte, die auch von anderen Kritikern gerne herumgereicht werden. Aber etwas, was zwei Stunden lang wunderbar bei Laune hält und Mut zu ein paar optischen wie inhaltlichen Risiken beweist. Das kriegt man auch nicht alle Tage.

 

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EXTERNE REVIEWS 
imdb.com

 

SCREENSHOTS

Screenshots der DVD mit PowerDVD 12, verkleinert und geschärft mit Photoshop CS2


 

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