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2015
> ASSASSINATION CLASSROOM: THE GRADUATION
Sci-Fi-Action
Japan 2015
Alternative Titel Assassination Classroom 2; Ansatsu Kyoshitsu:
Sotsugyo-hen; 暗殺教室 卒業編
Regie Eiichiro Hasumi
Darsteller Ryosuke Yamada, Masaki Suda, Maika Yamamoto, Seika Taketomi,
Mio Yuki,
Miku Uehara, Kanna Hashimoto, Seishiro Kato, Mirei Kiritani,
Tsuyoshi Abe
Länge 112 Min.
Molodezhnaja Altersempfehlung ab 12
Humor | Spannung | Action | Gefühl | Anspruch | Erotik |
. |
©
Text Marco Spiess, molodezhnaja 28.11.2016
© Bilder MFA, Screenshots molodezhnaja
STORY
Die Mittelschul-Klasse 3-E ist mitten in ihrem Abschlussjahr und hat es bisher
noch nicht geschafft, Alien-Lehrer Koro-sensei umzubringen. Wenn sie es bis zum
Abschluss nicht schaffen, droht weiterhin die Zerstörung der Erde. Daher sind
die Schüler um Nagisa Shiota (Ryosuke Yamada) noch immer voll engagiert in ihren
Todesplänen, selbst wenn sie ihren Lehrer längst ins Herz geschlossen haben.
Eine gute Chance, ihn abzulenken und ihn auszuschalten, bietet das Schulfest.
Als auch dies erfolglos vorbeigeht, zeigt sich Kaede Kayano (Maika Yamamoto)
plötzlich als Tentakelmonster und schafft es beinahe, Koro-sensei zu töten. Der
wiederum hat nun eine überraschende Geschichte auf Lager.
REVIEW
Das funktioniert nicht. Ich bin weiss Gott bereit, die
wildesten Szenarien zu schlucken, wenn daraus eine gute Story wächst - muss ich
auch, wenn ich mich im japanischen Kino bewege. Doch beim zweiten "Assassination
Classroom", bei weitem nicht die schrägste Handlung made in Nippon, die mir in
meinem Leben untergekommen ist, will es einfach nicht klick machen. Der
erste Teil bekam noch den Bonus des
Neuen und ist bei allen Mängeln wenigstens noch unterhaltsam dank seinem Mix aus
Humor, Fantasy und Herz. Aber jetzt im zweiten Anlauf ist alles nur noch albern.
Denn nichts passt zusammen. Der kindische Humor will nicht mit dem
überbordenden Pathos harmonieren, die B-Action nicht mit dem psychologischen
Beigemüse. Und so quält man sich durch die zwei Stunden Laufzeit, ohne je mit
irgendjemandem mitzufiebern. Schon gar nicht Koro-sensei: Er ist gleichzeitig
planetenzerstörender Killer und doch schnuckeliger Lehrer, Grinsekatze und
Monster. Und gerade wenn man diese Dualität mit Müh und Not endlich hingenommen
hat, tischt der Film seine Entstehungsgeschichte auf, die alles wieder umkehrt.
Er hätte gar nie den Planeten zerstört? Dann ist das ganze
Schüler-müssen-Lehrer-töten-Szenario ja noch mehr an den Haaren herbeigezogen.
Und in seinem vorherigen Leben war er ein Mensch? Und ein Killer? Soll das
wirklich unsere Sympathien erhöhen. "Er ist zwar ein Monster, aber auch ein
verdammt guter Lehrer" (sagt Scharfschütze Red Eye) ist als Grund einfach nicht
gut genug. Hat man schon Mühe, einem Alien Goodwill entgegenzubringen, das die
Welt zerstören wird, fällt es bei einem kaltblütigen Killer noch schwerer.
Auch die Kaffeedeckel-Psychologie ist oft von fragwürdiger Substanz. Killen
ist eigentlich schlecht, aber gut fürs Lernen? Wenn alle paar Minuten eine
Motivationsrede à la "der Assassination Classroom hat uns verändert" zum Besten
gegeben wird, wird auch klar, dass das Ganze nie wirklich durchdacht war,
sondern nur als kurioses Konzept existierte, welches vielleicht in einem Manga
noch ausgeführt werden kann, in einem Film jedoch zu nichts führt.
Kurz:
Mich liess alles kalt. Der Lehrer, die Schüler, das Schicksal der Welt. Der Film
holt einen auf keiner Ebene ab und fühlt sich daher länger an, als er eh schon
ist. Es ist zu hoffen, dass Regisseur Eiichiro Hasumi den Stoff ruhen lässt,
denn hiermit lieferte er das wohl schwächste Werk seiner mit Blockbustern
gekrönten Karriere ab. Selbst ein fünfter Uzimaru
wäre angesichts dessen eine willkommenere Idee.
EXTERNE LINKS
imdb.com
Screenshots der DVD mit VLC 2.2.1 verkleinert und geschärft mit Photoshop CS2
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