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Drama. Indien. Kannada
Alternativer Titel
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Regie Nagathihalli Chandrashekhar
Drehbuch Nagathihalli Chandrashekhar
Produktion Nagathihalli Chandrashekhar, Nivedita Venkatesh, Shailaja Rao, Rajashree Ramesh
Songs Manu Murthy
Kamera Krishnakumar
Darsteller Dhyan, Ramya, Amitabh Bachchan,
Länge 144 Min.

Kinostart 30.12.2005
Trade classification
Superhit
Molodezhnaja Altersempfehlung ab 6

 

Humor Spannung Action Gefühl Anspruch Erotik
.

©  Text Marco, molodezhnaja 21.10.06
©  Bilder Shandilya, Screenshots molodezhnaja


STORY
Puru (Dhyan) stammt aus reichem Hause, ist gottesfürchtig uns konservativ. Amritha (Ramya) ist die Tochter einer Lehrerin, impulsiv und immer zu Streichen aufgelegt. Trotz oder gerade wegen ihres unterschiedlichen Charakters verlieben sich die jungen Leute und beschliessen, zu heiraten. Doch ihr Zusammenleben ist geprägt von Streitereien, vor allem, weil sie so schnell wie möglich ein Kind will und er zuvor auf dem elterlichen Segen beharrt. Gerade als sich im neuen, schmucken Haus das Glück einstellen könnte, bricht Amritha zusammen und muss ins Spital. Dort erfährt Puru die schreckliche Diagnose: Seine Frau leidet an einem Hirntumor.

 

REVIEW
In Kannada, der Sprache des 55-Millionen-Einwohner-Bundesstaats Karnataka entstehen jedes Jahr zwischen 70 und 100 Filme. Damit teilt sich Kannada innerhalb der indischen Filmsprachen nach Hindi, Tamilisch und Telugu den vierten Platz abwechselnd mit dem Malayalam-Kino des südlich angrenzenden Staats Kerala. Doch die Produktionszahlen täuschen: Das Kannada-Kino fristet ein erstaunliches Nischendasein. Ein Grund dafür ist, dass Karnataka mit seinem modernen Zentrum Bangalore
eingeklemmt ist zwischen den mächtigen Filminundustrien Mumbais, Chennais und Hyderabads. In den 90ern, in denen in Karnataka fast nur billige Actionfilme und Remakes produziert wurden, floppte sogar fast jeder Kannada-Film. Und nach einem Zwischenhoch im Jahr 2005 entschieden führende Produzenten im September 2006 nach einer beispiellosen Flop-Serie, die Produktion für ein Jahr auszusetzen (!).

Einer der Filme, die 2005 zu den Gewinnern gehört, ist "Amrithadhare" von Nagathihalli Chandrashekhar ("America America"), der aus der Masse der Actionthriller heraus stach und eine kleine Trumpfkarte austeilte: Bollywood-Star Amitabh Bachchan in einer Gastrolle. Trotzdem hat Film enttäuschend wenig Neues zu bieten. Es handelt sich um ein in die Länge gezogenes Liebesdrama, das unendlich lang braucht, bis es zur Sache kommt. So hält sich die ersten eineinhalb Stunden mit Geplänkel und aus der Luft gegriffenen Streitereien auf, die schnell an Drive verlieren. Auch kindische Soundeffekte und nicht vom Fleck kommende Charakterzeichnung lähmen den Spass. Mal weinen die Protagonisten, mal lachen sie, mal streiten sie - doch nichts davon wirkt wie ein in sich geschlossenes Gebilde, sondern wie eine Abfolge lose verknüpfter Geschlechterkonfrontationen. Das ist einfach langweilig.

Die dramatische Zuspitzung, die in fast allen Plot-Zusammenfassungen ironischerweise im ersten Satz verraten wird (zuvor passiert nichts von Belang), kommt erst nach 90 Minuten - von da an bekommt der Film deutlich mehr Gewicht, doch es ist zu wenig, zu spät. Aus der Patsche ziehen den Film die netten Songs, ein paar interessante Drehorte (Delhi, Tibet, Mumbai, Taj Mahal) sowie die Akteure: Die Jung-Darsteller Dhyan und Ramya haben trotz allen Stolpersteinen in der Story eine gute Chemie und sehen sehr natürlich aus. Vor allem Dhyan übersteht ein paar emotional spannende Szenen souverän. Gaststar Bachchan taucht für ein paar Minuten auf und hat nicht viel zu tun, doch sein Auftritt an sich ist charmant. Seine Stimme klingt, als ob er die Szene via Telefon synchronisiert hat. Doch ihm fällt immerhin die Aufgabe zu, die Botschaft des Films zu kommunizieren: "drei bedeutungsvolle Jahre eines Lebens sind wichtiger als hundert bedeutungslose".

Zu bewerten ist das relativ schwierig. "Amrithadhare" hängt stets etwas der Schleier der Amateurhaftigkeit an, die erste Stunde ist zäh, die Story dünn - doch man muss die Aufopferung der Filmemacher goutieren, in einem offensichtlich schwierigen Umfeld einen Film anzupacken, der nicht per se auf Attraktivität für die Massen baut, sondern eine Geschichte über Beziehungen, Liebe und Verlust abhandelt. 2 Sterne würden reichen, wenn man die technischen und dramaturgischen Aspekte in Betracht zieht, doch lassen wir hier mal etwas Goodwill für das Kannada-Kino walten und runden auf.

 

MEINE DVD
Shandilya (USA), Code 0, NTSC
Anamorphic Widescreen
Kannada Dolby Digital 5.1 mit englischen Untertiteln (Film und Songs).
Disk Rating * * (Unscharfes, mattes Bild mit wenig Verpixelung)

 

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