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2006
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Mysterydrama. Taiwan / Japan 2006
Alternative Titel
amour-LEGENDE; Song shu zi sha shi jian; 松鼠自殺事件
Regie, Buch, Produktion Wu Mi-Sen
Darsteller Yosuke Kubozuka, Rachel Ngan, Tiffany Hsu Wei-Ning, Chang Han,
Liu Che-Ying
Länge 118 Min.
Molodezhnaja Altersempfehlung ab 6
Humor | Spannung | Action | Gefühl | Anspruch | Erotik |
. |
©
Text Marco, molodezhnaja 22.6.09
© Bilder KAM,
Screenshots molodezhnaja
STORY
Oshima (Yosuke Kubozuka) wacht in einer
Wüstenlandschaft Südamerikas auf. Sein Pass ist weg, sein Gedächtnis ebenso. Nur
eine Frau liegt bei ihm. Er schleppt sie bis zum nächsten Haus, wo er die ersten
Puzzleteile seiner Vergangenheit zusammensetzen kann: Er ist ein verheirateter
Japaner, der auf Taiwan lebt, und die Frau heisst Coco (Rachel
Ngan). Sie erzählt ihm, dass er mit seiner Geliebten May (Rachel
Ngan) auf die lateinamerikanische Insel La Bomba del Corazón gereist ist
und die beiden sich wegen suizidalen Eichhörnchen verfahren hätten. May machte
sich auf die Suche nach eienr Polizeistation und kehrte nicht mehr zurück.
REVIEW
Hier taucht man in eine bizarre Welt ein, deren Realität auf wackligen
Füssen steht. Schon ganz am Anfang wird man als Zuschauer aus der Bahn geworfen,
man ist ähnlich orientierungslos wie der Held. Und danach wird es nur noch
schlimmer. Wieso spielt dieselbe Frau May und Coco? Warum wechseln die Sprachen
spielend zwischen Englisch, Chinesisch, Japanisch und in Cocos Fall noch
Spanisch? Wo genau sind wir eigentlich - auf der fiktiven Insel "La Bomba del
Corazón"? In der Wüste? Oder sollte man sich doch an einer kuriosen Karte
orientieren, die eher aussieht wie das Niltal in Ägypten? Und was will uns
sagen, dass Oshima eine Frau namens April und eine Geliebte namens May hat? Der
taiwanesische Regisseur
Wu Mi-Sen ("Drop Me a Cat") ist
ununterbrochen daran, uns zu verwirren.
Das tut er anfänglich leichtfüssig und bildstark - mit etwas Witz, viel Mystery und edler visuellen Umsetzung. So richtig einhaken will die Story zwar nicht, doch man bleibt neugierig. Und in der Zwischenzeit lässt man sich gerne vom Japaner Yosuke Kubozuka (Go) und der Chinesin Rachel Ngan ("Gen-Y Cops") ablenken: Die beiden sind attraktive junge Leute und durchaus talentiert. Das hilft. Nur stellt sich mit der Zeit der Frust ein, weil man erkennt, dass hier wohl kein Ziel vor Augen ist, keine Dramaturgie einsetzen will. Es geht um eine Odyssee, vielleicht sogar eine Odyssee im Kopf des Protagonisten (nicht umsonst heisst Oshima übersetzt "grosse Insel"). Das bedeutet, "Amour-Legende" will eher Spielerei sein, als konventionelles Erzählkino.
Und dagegen bin ich etwas allergisch. Umso mehr, als dass Wu sich hier auf die Pfade von David Lynch und von Michaelangelo Antonious Kunstlangweiler "L'avventura" begibt. Zum Glück nicht mit der Schwere und Ödnis von Letzterem, aber mit derselben gewollten Orientierungslosigkeit. Die bietet durchaus einen gelungenen Einstieg, aber kein genügend starkes Element, um fast zwei Stunden bei Laune zu halten. Ich für meinen Teil wollte mehr Handfestes - nicht nur zwei Stunden selbstgefälliger Mindfuck. Ich bin der bescheidenen Meinung, dass Mystery, Symbolik und Verwirrung nur einen Teil der Erzähltaktik ausmachen sollten, nicht dessen Essenz. Anders gesagt: Wenn ein Film ausschliesslich Mystery ist, und nichts dahinter, dann hat der Regisseur viel Spass, nicht aber sein Publikum.
Ohne Logik, ohne Ort, ohne Figurenbindung, ohne Zeit ist "Amour-Legende" eben doch nur eine Spielerei. Eine auf Dauer langweilige und prätentiöse Spielerei noch dazu. Man kann sich bei Laune halten, indem man die Akteure beäugt oder die beeindruckenden Bilder aufsaugt, doch vergisst man das mal, herrscht bei dem wirren Mysterygeplänkel akute Einschlafgefahr. Bei mir war nach einer Stunde 15 Minuten der Punkt erreicht, an dem ich nur noch das Ende herbeisehnte. Das offene und nichtssagende Ende, wie es sich für einen Film dieser Art gehört, versteht sich. Schade um die durchaus interessante Ausgangslage, schade um die beteiligten Schauspielkräfte. Und schade um das Talent von Wu Mi-Sen dem Regisseur. Vielleicht sollte Wu Mi-Sen der Produzent nächstes Mal Wu Mi-Sen den Autor feuern und durch jemanden ersetzen, der etwas zu sagen hat, das auch Sinn macht.
MEINE DVD
Hongkong, Code 0, NTSC
Bild:
Letterboxed Widescreen
Ton:
Japanisch/Englisch/Spanisch 2.0 mit englischen und chinesischen Untertiteln.
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YesAsia
(Liefert aus HK)
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