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Sci-Fi-Horror. GB/USA
Alternativer Titel Alien - Das unheimliche Wesen aus einer fremden Welt

Regie Ridley Scott
Drehbuch Dan O'Bannon nach einer Story von Dan O'Bannon und Ronald Shusett
Produktion Gordon Carroll, David Giler, Walter Hill
Musik
Jerry Goldsmith
Kamera Derek Vanlint

Schnitt Terry Rawlings, Peter Weratherley
Darsteller Sigourney Weaver, Tom Skerritt, Veronica Cartwright, Harry Dean Stanton, John Hurt, Ian Holm, Yaphet Kotto
Länge
117 Min. / Director's Cut: 116 Min.

Kinostart 1979

 

Humor Spannung Action Gefühl Anspruch Erotik
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©  Text Marco Spiess, molodezhnaja 11.2.2020
©  Bilder 20th Century Fox, Screenshots molodezhnaja


STORY
Der Weltraumfrachter "Nostromo" ist auf dem Weg zurück zur Erde, als die siebenköpfige Crew aus ihrem Kälteschlaf geweckt wird: Der Bordcomputer hat ein Signal von einem nahen Planetoiden empfangen und Captain Dallas (Tom Skerritt) soll ihm mit seinen Leuten nachgehen. Vor Ort stossen sie auf ein havariertes Raumschiff und seltsame Eier. Als sich Officer Kane (John Hurt) einem davon nähert, springt ihn eine Kreatur an, die sich nicht mehr von seinem Gesicht lösen lässt. Nach Tagen im Krankenbett ist das Ding weg und Kane scheint gesund. Doch da bricht eine Larve des Aliens aus seinem Körper. Das Monster wächst schnell an und dezimiert die Crew.

 

REVIEW
"Alien" gehört zu den wenigen Filmen, bei denen ich mich genau erinnere, wann und wie ich ihn zum ersten Mal gesehen habe. Andere Werke in diesem illustren Club sind "E.T.", weil dies einer meiner ersten Kinobesuche war. Oder auch "The Thing", den ich mit der Schwester eines Nachts alleine gesichtet habe - mit entsprechend nachhaltiger Albtraumwirkung. Auffällig ist die Menge an Horrorfilmen. Das liegt sicher am Hauch des Verbotenen, der für ein Kind der Entdeckung eines solchen Films innewohnt. Aber auch, weil sich Schrecken und Angst einfach besonders gut einprägen. Und da hat "Alien" einiges auf den Kasten - für mich in klein genauso wie für mich nun in gross.

Die Trivia zum Film kann man sich fast sparen, weil sie längst zum Mythos der Filmgeschichte geworden sind. Wie der junge Ex-Werbefilmer Ridley Scott gegen den Willen des Studios den Schweizer Künstler H.R. Giger an Bord holte, wie aus Budgetgründen das Monster nur selten gezeigt wird, wie die Story von Dan O'Bannon einer Art Geisterhaus-Geschichte im All folgt. Und wie all das von Kritikern am Anfang noch etwas zögerlich aufgenommen, aber später als Meilenstein gefeiert wurde.

Für mich ist "Alien" einer jener Filme, die ich nicht nur cineastisch loben kann, sondern auch sehr gerne schaue. Vor allem auch, weil er sich jedes Mal wieder frisch anfühlt. "Star Wars" zitiere ich durch, kenne fast jeden Cut. "Alien" kenn ich auch, aber sein gemächliches Erzähltempo und die facettenreichen Bildgestaltungen erlauben es jedes Mal, sich auf etwas anderes zu konzentrieren. Mal die unheilvolle Spannung, mal auf die Figuren und ihre Dialoge, mal auf die Sets, mal auf den Subtext. So ist mir zum Beispiel nun bei der wohl etwa zehnten Sichtung aufgefallen, wie John Hurts allererste Worte im Film "I feel dead" sind - ein herrliches Beispiel von subtiler Vorausahnung.

Scott liess seine Schauspieler oft improvisieren, und sie bauen denn auch spannende Dynamik untereinander auf. Vor allem Yaphet Kotto bringt viel Seele in seine Weltraum-Proletarier-Rolle. In "Alien" sind die Astronauten eben gar keine: Es sind Arbeiter wie du und ich, von Fabrikhandlangern über Fahrer bis zum Vorarbeiter, sozusagen. Und entsprechend sieht auch das Schiff aus. Kein Blitzblank wie in "2001 - A Space Odyssey", ja nicht einmal benutzt wie in "Star Wars", sondern regelrecht dreckig und feucht. Die Ausnahme bildet ausgerechnet der Raum, in dem die Figuren aus dem Kälteschlaf erwachen. Das reine, helle Weiss lockt uns geschickt auf die falsche Fährte, denn danach ist hier kaum mehr was hell.

Es dominiert das Dunkle und Finstere, in dem Unheimliches und Bedrohliches lauern kann. Und das tut es vor allem, wenn H.R. Gigers Einflüsse ins Spiel kommen. Mit Hilfe von Ausstatter Roger Christian und Kreatur-Designer Carlo Rambaldi ("E.T.") schuf er nicht nur das legendäre Alien, sondern auch die Welt mit dem notgelandeten Raumschiff, später als LV-426 im Alien-Kanon verewigt. Gigers schlüpfrige, sexualisierte Gestalten (die freilich nicht gar so "pervers" daherkommen, wie seine radikaleren Designs) bieten einen angenehm psychologisch deutbaren Unterbau, der durch den Bordcomputer "Mutter" noch verstärkt wird. Letzteres etwas, was James Cameron in sein famoses Sequel "Aliens" mitnahm, ja durch den Einbezug der Alien-Mutter und der Dynamik zwischen Ripley und Newt noch verstärkt betonte.

Ripley. Sie kommt in meiner Plot-Zusammenfassung oben nicht einmal vor. In der Tat wird die Figur nahezu nebenbei eingeführt. Sie ist nicht der Captain, sie scheint marginal für den Inhalt. Doch im Anblick der Gefahr zeigt sie Einsatz, und Sigourney Weaver spielt sie so verletzlich wie willensstark, sie prägte eine Figur, die den Film mindestens so nachhaltig kennzeichnete wie das Monster - und durch Camerons Fortsetzung gar noch mehr als weibliche Ikone des Sci-Fi-Kinos zementiert wurde.

"Alien" hat sicher minimale Schwächen. Das ständige Strobo-Licht gegen Ende ist nicht mein Ding und viel zu dominant. Dann mag ich zwar das langsame Tempo, aber im Mittelteil hätten ein paar Straffungen nicht geschadet. Aber das sind kleinste Mankos an einem Meisterwerk, das das Sci-Fi- ebenso wie das Horrorkino mitprägte. Und das Beste an all dem: "Alien" ist genial. Und "Aliens" ist es ebenso. Der eine ein unterschwellig spannender Gruselstreifen, der andere ein Sci-Fi-Actionthriller mit ungeheurer Dynamik. Die beiden sind komplett anders und doch verbunden. Und im Doppelpack etwas vom Besten, was uns das Kino beschert hat.

  

EXTERNE REVIEWS 
imdb.com

 

SCREENSHOTS

Screenshots der DVD mit VLC, verkleinert und geschärft mit Picture Converter und Paint.net


 

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