Regie Rizal Mantovani
Darsteller Tamara Blezinski, Marcel Chandrawinata, Tyas Mirasih,
Andrew Roxburgh, Kieran Sidhu, Navy Rizky Tavania

Länge 80 Min.
Molodezhnaja Altersempfehlung ab 16 (FSK 18)

Humor	Spannung	Action	Gefühl	Anspruch	Erotik
			.	.

©  Text Marco, molodezhnaja 13.8.2012
©  Bilder wvg, Screenshots molodezhnaja

STORY
Das Model Tiara (Tamara Bleszynski) unternimmt mit Freund Lilo (Kieran Shidu), Nichte Mandy (Navy Rizky Tavania) und weiteren jungen Leuten einen Ausflug: zu einem sagenumwoben schönen Wasserfall auf der malerischen Brautinsel Pulau Pengantin. Als die schönen jungen Leute dort ankommen, schäkern sie fröhlich herum, baden und geniessen den Tag - bis sie auf einen mordlüsternen maskierten Schamanen stossen. Der mordet und trinkt das Blut seiner Opfer! Nach und nach fallen die Touristen dem Maskierten zum Opfer.

REVIEW
"Turistas für Arme" würde gut klingen, wär nicht schon jener Film ziemlich armselig. Aber "Air terjun pengantin", der auf Deutsch mit dem schönen Untertitel "Playmates in Hell" erschienen ist, unterbietet ihn dennoch spielend - und deutlich. Taring-Regisseur Rizal Mantovani will einen Slasher vor exotischer Kulisse präsentieren, kommt aber nie über Klischeesituationen hinaus, dazu ärgerliche Figuren, lachhafte Dialoge, ein Fehlen an Spannung und ein Manko an Blut. Das macht keinen Spass, selbst wenn die Mädels und Jungs alle gut aussehen.

Viel zeigen dürfen diese "Playmates" ja eh nicht, schliesslich handelt es sich um einen indonesischen Film, und in dem moslemischen Land sind die Schamgrenzen trotz einer deutlichen Ausweitung in den letzten Jahren noch immer recht eng gezogen. Ausser Bikinis und einem nackten Rücken gibts also nichts für Voyeure zu erhaschen. Eher für Freunde des unfreiwilligen Humors. Ein Beispiel: Erst nehmen die Mädels mal eine Dusche in dem blutverschmierten Raum, in dem überall Fleischerhaken hängen, danach knutschen Bram und Stacy darin noch innig herum.

Ein andermal stossen einige der noch Lebenden auf den Schamanen mitten bei seinem bösen Treiben. Was tun? Na klar, wer einen maskierten Mann erblickt, der mit Mordwerkzeug über einem blutenden Freund steht, der schreit ihm minutenlang entgegen "was willst du?". Ihn angreifen? Sich eine Waffe suchen? Nicht in diesem Film. Hier stellen sich einfach alle so dumm wie möglich und liefern sich dazu die dusseligsten Dialoge. "Er hatte eine Maske an, aber ich konnte sein Gesicht nicht sehen" gehört da noch zu den harmloseren. Oder wenn Icang (Marcel Chandrawinata) schreiend zu seinen Freunden rennt und meint "Er hat sie umgebracht!" und die nur genervt retournieren "Du hast keinen Grund, auf uns böse zu sein!"

Ohren zu und durch also. Die Augen offen lassen lohnt sich indes, denn die Landschaften sind wirklich spektakulär. Der Regisseur filmt seine Locations auch genussvoll ab - ebenso seine Darsteller, die sich im ersten Filmdrittel räkeln wie beim Mode-Shooting. Knapp beschürzt, jung und sexy, das macht durchaus Laune. Leider ist später davon nicht mehr viel zu sehen, zumal der Film immer dunkler wird und man weder Blut (das zu selten spritzt) noch Action (die kaum vorhanden ist) richtig erkennen kann. Das heisst: Am Anfang guckt man noch gerne dem Ferienkatalog-Feeling zu, beim ersten Mord jauchzt man noch kurz, dann döst man ein und geniesst gegen Ende die latente Dunkelheit, um vollends in den Tiefschlaf abzugleiten.

MEINE DVD
Deutschland, Code 2
Bild: Anamorphic Widescreen
Ton: Indonesisch 5.1 und 2.0 sowie Deutsch 5.1 und 2.0 mit deutschen Untertiteln.