Ahista Ahista (Indien, 2006)

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Liebesfilm. Indien. Hindi
Alternativer Titel -

Regie Shivam Nair
Drehbuch Imtiaz Ali
Produktion Anjum Rizvi
Songs Himesh Reshammiya
Kamera Prakash Kutty
Choreografie Ashley Lobo, Ravi Batalje
Darsteller Abhay Deol, Soha Ali Khan, Shayan Munshi, Shakeel Khan, Sohrab Ardeshir
Länge 122 Min.

Kinostart 18.8.2006
Trade classification Desaster
Molodezhnaja Altersempfehlung o. A.

Humor	Spannung	Action	Gefühl	Anspruch	Erotik
	.				.

STORY
Ankush Randev (Abhay Deol) verdient sein Geld als Trauzeuge vor dem Standesamt: Wenn immer junge Pärchen kommen, um heimlich den Bund fürs Leben zu schliessen, lassen er und seine Freunde sich für eine Unterschrift anheuern. Eines Tages erblickt er vor dem Standesamt die traurig dreinschauende Megha Joshi (Soha Ali Khan). Sie wartet auf Dheeraj (Shayan Munshi), der sie heiraten möchte - doch der Mann lässt sich nicht blicken. Ankush nimmt sich der jungen Frau an und als es spät wird, organisiert er für sie eine Unterkunft. In den nächsten Tagen steht Ankush Meghna beim Warten bei und verhilft ihr zu einer Arbeit in einem Altersheim, wozu er einen Kredit aufnehmen muss. Ist aus der Freundschaft längst mehr geworden?

REVIEW
"Ahista Ahista" ist ein ungemein süsser, reizend gefilmter Film, der nur durch eines gehemmt wird: sein glaziales Tempo. Nicht langsam, nicht schleppend, sondern von ich-bereite-mal-Nachtessen-zu-und-in-der-Zwischenzeit-passiert-nichts-Gattung. TV-Filmer und Kino-Regiedebütant Shivam Nair verwechselt ganz eindeutig subtil und langsam, denn es wird mit der Zeit richtig frustrierend, wie die Akteure zwischen den Sätzen nachdenken, wie sie ins Leere schauen und nichts passiert. Gar nichts! Soha Ali Khan scheint sogar den ganzen Film hindurch nur einfach traurig in die Welt zu schauen und spielt derart passiv, dass sie die Grenzen zum Wachkoma auslotet. Man möchte eingreifen und die Charaktere wach rütteln. Macht was! Bewegt euch! Atmet wenigstens!

Zum Glück steckt hinter dem zweistündigen Angriff auf den Geduldsfaden ein sehr schöner Film mit rührendem Thema und starkem Schauspiel. "Ahista Ahista" nimmt sich einfach etwas zu wichtig für die eigentlich leichte, romantische und wehmütige Geschichte, die man durchaus in 90 Minuten hätte erzählen können. Da hätten auch die gelungenen Songs von Himesh Reshammiya immer noch spielend Platz. Die gelungensten Stücke sind "Tum Jo Mile" und "Allah Kare" - sie gehören zu einem der einfallsreicheren und nach kurzer Gewöhnungsphase auch besseren Reshammiya-Soundtracks des Jahres. Schöne und vor allem sehr Delhi-taugliche Stücke für einen schönen Film.

Und nicht nur die Musik bleibt in Erinnerung. Vor allem auch Abhay Deol, der zeigt, dass er der talentierteste der neuen Deol-Generation ist. Eigentlich ist er sogar der einzige der Jungs, der Emotionen generieren kann. Nicht schmierig wie Cousin Bobby und nicht steif wie Cousin Sunny kann Abhay richtig Charme entwickeln und die Zuschauer mit seinem Talent für Understatement auf seine Seite schauspielern. In diesem Deol steckt vielleicht nicht der Megastar von morgen, aber ein erstklassiger Schauspieler für Nischen- und B-Filme. Das hat er letztes Jahr mit seinem Debüt Socha Na Tha schon gezeigt und unterstreicht dies mit "Ahista Ahista" nochmals.

Co-Star Soha Ali Khan (Rang De Basanti) hat, wie angedeutet, primär traurig und angeknackst in die Gegend zu gucken, doch das macht sie durchaus ansprechend. Und wenn sie zwischendurch auch mal lächeln darf, geht einem richtig das Herz auf, da erinnert sie an ihre Mutter Sharmila Tagore. Dritter im Bunde ist der adrette Shayan Munshi, der in erster Linie hübsch auszusehen hat. Sein Spiel, geprägt von derselben Langsamkeit, die den ganzen Film lähmt, ist kaum der Rede wert, aber solide. Das Ensemble harmoniert in jedem Fall bestens miteinander und fügt sich in den Rhythmus des Films ein, bis hin zum überraschenden Schluss. Wenn die Schauspieler dies nicht bringen würden, die Gemächlichkeit würde den Zuschauer glatt erdrücken.

Und noch etwas registriert man gerne: den Drehort. "Ahista Ahista" entstand in Delhi, etliche Szenen spielen in den Gassen oder auf den Dächern der Stadt. So sieht man in einer Sequenz etwa im Hintergrund die mächtige Jama-Masjid-Moschee mit ihren Besucherströmen, während im Vordergrund die Schauspieler ihre Dialoge aufsagen. Diese deutliche Verankerung in einem städtischen Raum verleiht dem Film nicht nur Reiz, sondern verhilft ihm zu einigen stattlichen Bildern, die man in einem so "kleinen" Film erstmal gar nicht vermuten würde.

Kurz: Ich bin voll des Lobes, denn in diesem einfachen, liebevollen Film stecken so viele Aspekte, die man rühmen kann. Wenn nur nicht dieses Schneckentempo alles zunichte machen würde und mich beinahe zu einer schlechteren Bewertung greifen liess. Ich weiss, wer das liest, denkt: "Immer diese Tempo-Junkies, können nie zurück lehnen und einen subtilen Film geniessen, einen, der nicht das immergleiche Bollywood-Zeug zeigt." Doch "Ahista Ahista" spielt in anderen Domänen, in denen subtil und behutsam links liegen gelassen wurden und stattdessen auf ein Erzähltempo zurückgegriffen wird, das dem lieblichen Inhalt nie gerecht wird. Es zerdehnt ihn derart, dass die interessanten Stellen durch langes Nichts getrennt werden. In dem Sinne wird der Film seinem Titel gerecht: "Ahista Ahista" - langsam, langsam.

SONGS
1) Aawan Akhiyan Jawan Akhiyan - Stimmungsvolle Qawwali-Nummer (Himesh Reshammiya, Jayesh Gandhi, Hashim, Aftab)
2) Tum Jo Mile - Eingängiges Stück mit tollem Refrain (Kunal Gangawala)
3) Love You Unconditionally - Die Refrain-Lyrics sind doof, aber das Lied gefällt sowohl als sanfter Dance-Track und romantisches Lied. (Himesh Reshammiya)
4) Ishq Ne Tere - Sympathisches Liebeslied (KK)
5) Allah Kare - Dieses tolle Stück läuft nur während des Abspanns. Kaum einer mischt Instrumente interessanter als Himesh. (Himesh Reshammiya)

MEINE DVD
Shemaroo (IND), Code 0, NTSC
Anamorphic Widescreen
Hindi Dolby Digital 5.1 und 2.0 mit englischen Untertiteln (Film und Songs).
Disk Rating * * ½ (Bild flackert manchmal, leichte Kratzer. Bei Bewegungen Nachzieheffekte).

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nehaflix (USA)

EXTERNE REVIEWS
imdb
indiafm.com (1½/5) [SPOILER]
Rediff.com (3½/5) [SPOILER]

SCREENSHOTS

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