> molodezhnaja Hauptseite
> asian movies
> bollywood

> 2010
> AASHAYEIN

 


 

Drama. Indien. Hindi
Alternativer Titel -

Regie Nagesh Kukunoor
Drehbuch Nagesh Kukunoor
Produktion Percept Picture Company
Songs Salim-Suleiman
Kamera Sudeep Chatterjee
Darsteller John Abraham, Anaitha Nair, Girish Karnad, Farida Jalal, Ashwin Chitale,
Sonali Sachdev, Vikram Inamdar, Shreyas Talpade, Nagesh Kukunoor
Länge 116 Min.

Kinostart 27.8.2010
Box office classification
Flop
Molodezhnaja Altersempfehlung ab 6

 

Humor Spannung Action Gefühl Anspruch Erotik
. .

©  Text Marco, molodezhnaja 26.12.10
©  Bilder T Series, Screenshots molodezhnaja


STORY
Der spielsüchtige Rahul Sharma (John Abraham) gewinnt beim Wetten drei 30 Millionen Rupien. Damit können er und seine Freundin Nafisa (Sonal Sehgal) alle Wünsche erfüllen. Doch dafür bleibt keine Zeit, denn kurz darauf wird bei Rahul Lungenkrebs diagnostiziert - er wird in etwa drei Monaten sterben! Also packt er seine sieben Sachen, verlässt Nafisa und ziegt in das Sanatorium von Schwester Grace (Pratiksha Lonkar). Zu den Patienten im Sterbehospiz gehören unter anderem der krebskranke Ex-Banker Parthasarthi (Girish Karnad), die AIDS-kranke Ex-Prostituierte Madhu (Farida Jalal), der lebensfrohe Bub Govinda (Ashwin Chitale) und die leukämiekranke Padma (Anaitha Nair) - ein zynisches Teenager-Mädchen, mit dem sich Rahul anfreundet. Nach und nach zeigt die Krankheit auch bei ihm die ersten schweren Symptome.

 

REVIEW
Das Krankheit-der-Woche-Melodrama hat weltweit im Kino seine Tradition, auch wenn es nicht überall gleich gehandhabt wird. In Amerika etwa erwischt es meisten Menschen besten Alters - siehe "Stepmom". In Ostasien werden dagegen bevorzugt Teenager dahingerafft, die gerade ihre erste (reine) Liebe verspüren. Auch Indien kennt seine Krankheitsfilme, meistens in Form von Melodramen wie dem Klassiker Anand. Der läuft in "Aashayein" sogar mal im Fernsehen, als wolle Regisseur Nagesh Kukunoor (Dor, Iqbal) all jenen gleich den Wind aus den Segeln nehmen, die in seinem neuen Werk ein Remake entdecken wollen.

Es ist kein Remake. Aber frisch deswegen noch lange nicht. So finden sich Elemente aus Anand, aus verschiedenen Letzter-Wunsch-Filmen und sogar kleine Fetzen "Indiana Jones" in Traumsequenzen. Doch weit mehr als diese Referenzen ist es die schiere Unoriginalität, die dem ganzen ein Déjà-vu-Gefühl verleiht. Nichts hier wirkt neu, nichts verlangt erzählt zu werden. Doch Kukunoor ist ein guter Filmemacher, der das Feld zwischen Independentfilm und Massenunterhaltung in Indien beackert wie kein zweiter - deshalb packt er diese schon oft gesehene Geschichte in ein durchaus ansprechendes Ganzes.

Wirklich rührend sind ein paar Szenen gegen Ende des Films, wenn es für unseren Protagonisten bergab geht. Aber auch zuvor gibt es immer wieder kleine Momente, die bewegen - etwa wenn die durch die Krankheit verbitterte Padma meint "befreie mich von dem Zorn". Kukunoor packt mehrere Emotionen an, die einen in den letzten Monaten des Lebens ergreifen können - von Liebe über Wut bis natürlich Angst und Schmerz. Das macht er in den Szenen, die rein das Menschliche anpacken, ganz gut, doch er hadert, wenn er mehr will.

Das Thema Sterbehilfe zum Beispiel wird in einer Szene gestreift, in der eine Patientin das Abstellen der Atemmaschine erbittet und die Pflegerin nach kurzer Verdutztheit dies sogleich erledigt. Es folgt danach zwar ein ultrakurzer Dialog über Recht und Unrecht dieser Tat, doch für so ein wichtiges Thema ist das viel zu wenig, viel zu banal. Geschweige denn unglaubwürdig, denn die Tat hätte auf jeden Fall strafrechtliche Relevanz, schliesslich haben wir es mit passiver Sterbehilfe zu tun, die in Indien meines Wissens nach nicht legal ist. Warum überhaupt in den Film bringen, wenn man es eh nicht durchziehen will?

Überhaupt zeichnet sich "Aashayein" durch ein etwas holpriges Drehbuch aus, bei dem Figuren, die nicht weiter gebraucht werden, einfach aus der Handlung verduften, und andere zwar eingeführt werden, aber danach keine nennenswerten Szenen kriegen. Das ganze Personal etwa - und natürlich Freundin Nafisa. Immerhin machen die Akteure das Beste aus den manchmal Sketch-haften Beschreibungen der Figuren. Farida Jalal, Anaitha Nair und all die anderen. Aber im Zentrum steht immerzu John Abraham. Und der Bollywood-Star macht saubere Arbeit.

In den ersten 100 Minuten ist er noch Leinwand-Star und Frauenschwarm, zwar krank, aber dennoch immer noch sexy. Und im "Indiana Jones"-Kostüm macht er sich auch ganz gut. Erst die letzten Minuten bringen den Verfall, was manche Kritiker in Indien kurios fanden. Ist es nicht, ich kenne genügend Fälle von Krebskranken, die bis auf ein paar Schmerzen bis kurz vor Lebensende gesund blieben und dann innert Wochen regelrecht zerfielen. Das typische Bild von totkranken Krebspatienten ergibt sich vielfach erst durch Therapie und Behandlung, also Haarausfall, Gewichtsverlust. All das erwischt Johns Figur hier gar nicht, ansatzweise erst gegen Ende.

Die Losung also? Man sollte sich dem Melodrama hingeben und mitleiden und mitschmunzeln. Nagesh Kukunoor meistert hochwertiges Melodrama ganz ansehnlich und auch wenn inhaltlich hier keine Bäume ausgerissen werden, ja sogar Überlänge und holprige Dramaturgie auf den Unterhaltungswert drücken, so bleibt dennoch ein solider Gesamteindruck: Sauber gefilmt, stark gespielt, passabel erzählt - Krankheitsdramen können auf jeden Fall auch schlimmer sein. Das ist das Maximum an Lob, das bei "Aashayein" drin liegt. Das geht als Empfehlung nicht durch, aber Fans von Bollywood, Krankheitsdramen und John Abraham können gefahrlos zulangen.

 

SONGS
1) Pal Mein Mila Jahan - Hübsche Ballade von vernachlässigbarem künstlerischem Wert (Shankar Mahadevan / Shreya Ghoshal).
2) Chala Aaya Pyar - Schön gesungen, aber die Melodie bleibt nicht hängen (Mohit Chauhan).
3) Ab Mujhko Jeena - Der temporeichste Song im Film, inklusive Gastauftritt von Shreyas Talpade. Solide. (Zubeen Garg, Samishka Chandra)
4) Shukriya Zindagi - An der Stelle sollte der Film voranschreiten, das Lied wirkt stoppend. Aber es ist nett (Shafqat Amanat Ali).

 

MEINE DVD
T Series (USA), Code 0, NTSC
Bild: Anamorphic Widescreen
Ton: Hindi 5.1 mit englischen Untertiteln (Film und Songs).
Disk Rating * * (Farblich solide, aber mit starken Nachziefeffekten und Verpixelungen)

 

BESTELLEN 
Induna (Liefert aus IND)
nehaflix (Liefert aus USA)


 

EXTERNE REVIEWS 
imdb.com

Bollywood Hungama (1½/5)
Rediff (2½/5)

 

SCREENSHOTS

Screenshots der DVD mit TotalMedia Theatre 3, verkleinert und leicht geschärft mit CorelPaint


 

created by molodezhnaja
all rights reserved.

 

 

 

 

 

 

Seite optimiert für Internet Explorer 8