While the Women Are Sleeping (Japan, 2016)

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Mysterydrama
Japan 2016
Alternative Titel Onna ga Nemuru Toki; 女が眠る時昀

Regie Wayne Wang
Drehbuch Michael Ray, Lee Shinho, Mami Sunada nach einer Kurzgeschichte von Javier Marias
Darsteller Hidetoshi Nishijima, Takeshi Kitano, Sayuri Oyamada, Shiori Kutsuna, Hirofumi Arai, Makiko Watanabe, Lily Franky

Länge 102 Min.
Molodezhnaja Altersempfehlung ab 12

Humor	Spannung	Action	Gefühl	Anspruch	Erotik
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STORY
Der Schrifsteller Kenji (Nishijima Hidetoshi) macht mit seiner Frau Aya (Oyamada Sayuri) Ferien in einem Hotel an der Küste. Zwischen den beiden kriselt es schon länger, doch auch künstlerisch siehts nicht gut aus, denn Kenji leidet unter einer Schreibblockade. Da entdecken die beiden am Pool ein seltsames Paar: der Senior Sahara (Kitano Takeshi) und die blutjunge Miki (Kutsuna Shiori). Die beiden sind offensichtlich nicht Grossvater und Enkelin, sondern Geliebte. Das weckt Kenjis Neugier. Er freundet sich mit Sahara an, der ihm erzählt, er filme Miki jeden Tag und löscht das Tape dann wieder - damit er ihren letzten Tag auf jeden Fall auf Video hat. Kenji ist alsbald überzeugt, dass der Alte seiner Geliebten was antun könnte. Während er das Paar stalkt, wird er immer mehr in ihr Leben verwickelt.

REVIEW
Der in Hongkong geborene Amerikaner Wayne Wang spielt geschickt mit Mysterymotiven und Voyeurismus, als wolle er "Lolita" und "Rear Window" koppeln. Doch das Resultat, so interessant es in seinen Grundzügen sein mag, ist weit entfernt von der Klasse dieser beiden Meisterwerke. Das hat mehrere Gründe, die teilweise wohl auch schon in der zu Grunde liegenden Kurzgeschichte des Spaniers Javier Marias zu finden sind. Doch zuerst das Gute: Die Schauspieler sind eine Freude, Hidetoshi Nishijima (Creepy) in der Klischee-Rolle des schreibblockierten Schriftstellers ebenso wie Altmeister Takeshi Kitano, dessen nervösen Zucken in den Augenlidern das konstante Gefühl der Unsicherheit gegenüber seiner Figur noch verstärkt.

Diese Unsicherheit ist ein weiteres Plus: Wir als Zuschauer wissen nie, woran wir sind. Selbst die fundamentalen Dinge werden immer wieder in Frage gestellt, etwa die genaue Beziehung zwischen Sahara und Miki. Ja sie scheinen Geliebte zu sein, doch wer wen genau liebt, ob Gewalt und Druck im Spiel ist, bleibt vage. Und wie viel von all dem findet nur im Kopf von Kenji statt? Gegen Ende des Films scheinen Realität, Kenjis Fantasie oder gar Ideen für sein neues Buch zu verschwimmen. Das äussert sich auch visuell: die Kamera wird im Verlauf des Films immer wackliger und verfällt sogar in Schräglage, den sogenannten Dutch tilt.

Wang schafft es geschickt, auch bei den Zuschauern die Neugier anzustacheln. So lässt er etwa früh im Film Kenji etwas Erstaunliches sehen, die Kamera voll auf seinem Gesicht - doch er verweigert uns das Gesehene, also kein Gegenschnitt. Und auch später gibt es immer wieder doppelbödige Momente. All das macht "When the Women Are Sleeping" sehr reizvoll. Umso frustrierender, dass all das Rätseln sich nicht wirklich auszahlt, denn die Story mündet im Nichts. All unser Engagement, all unser Wille, die Story zu knacken, wird unterwandert. Das hat System, und man mag das reizvoll finden - ich indes empfand es lediglich als frustrierend.

"When the Women Are Sleeping" ist darum nur Atmosphäre und Aufbau, was er indes nicht bietet, sind Auflösung und Katharsis. Bei manchen Filmen kann so etwas funktionieren, hier wirkt es nur unausgegoren. Als ob es bei einer Kurzgeschichte in Ordnung ist, aber nicht bei einem Spielfilm. Das Drama mit seinem Mysterygehalt, der latenten Erotik und dem leisen Humor ist alles andere als schlecht - dafür sind die Akteure zu gut und Wayne Wangs Talent ist zu offensichtlich. Aber nach dem geschickten Aufbau so wenig zu liefern, ist einfach zu enttäuschend, um den Film wirklich zu empfehlen.

EXTERNE LINKS
imdb.com

SCREENSHOTS

Screenshots der DVD mit VLC, verkleinert und geschärft mit Picture Converter und Paint.net

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