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Historienepos. UdSSR
Alternative Titel 
Krieg und Frieden; War and Peace; Война и мир
Regie Sergei Bondarchuk
Drehbuch Sergei Bondarchuk und Vasili Solovyov nach dem Roman von Leo 
Tolstoi
Produktion Mosfilm
Kamera Anatoli Petritsky, Aleksandr Shelenkov, Yu-Lan Chen      
Musik Vyacheslav Ovchinnikov
Schnitt Tatyana Likhachyova
Darsteller Sergei Bondarchuk, Lyudmila Savelyeva, Vyacheslav Tikhonov, 
Boris Zakhava, 
Anatoli Ktorov, Anastasiya Vertinskaya, Antonina Shuranova, Oleg Tabakov, 
Viktor Stanitsyn, Irina Skobtseva, Boris Smirnov, Vasili Lanovoy, Kira Golovko
Länge 403 Min.
Kinostart 1965-1967
| Humor | Spannung | Action | Gefühl | Anspruch | Erotik | 
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©  
Text Marco, molodezhnaja 10.5.2011
©  Bilder Ruscico, 
Screenshots molodezhnaja
STORY  
Moskau 1812: Prinz Andrei Bolkonsky (Vyacheslav Tikhonov) langweilt sich mit 
seiner schönen Ehefrau. Darum ergreift er die Chance, Russland zu verlassen – 
und an der Schlacht von Austerlitz teilzunehmen, wo Russen und Österreicher den 
Vormarsch Napoleons stoppen wollen. Andreis Freund Pierre Bezukhov (Sergei 
Bondarchuk) bringt derweil sein Leben in Ordnung, kommt zu Geld und heiratet die 
hübsche, wenn auch untreue Elena (Irina Skobtseva). Die Zukunft sieht trotzdem 
rosig aus, da er sich mit der Rostov-Familie anfreundet und deren lebensfrohe 
Tochter Natasha (Lyudmila Savelyeva) ins Herz schliesst. Es bleibt aber bei 
einer Freundschaft. Jahre später verliebt sich der nunmehr verwitwete Andrei in 
Natasha und verlobt sich mit ihr. Auf Drängen ihres Vaters muss er aber erst 
wieder an die Front. Während Andrei in Tiflis weilt, wird Natasha von Elenas 
Bruder Anatol (Vasili Lanovoy) verführt - als Teil seiner Rache an Pierre. 
Andrei löst auch prompt die Verlobung auf.
REVIEW
 
    
Für eine umfassende Kritik dieses Mammutwerks 
empfehle ich Olivers Beitrag in seinem
Blog. 
Dagegen kann ich höchstens einen Abriss vorlegen, sozusagen den Blick des 
Aussenseiters, der den Roman von Leo Tolstoi nie gelesen hat und auch die 
anderen Verfilmungen gerade noch vage im Kopf hat. Aber als Freund des 
klassischen Kinos kommt man um Sergej Bondarchuks "Krieg und Frieden" schlicht 
nicht herum. Und als Freund eindrücklicher Zahlen schon gar nicht. Denn diese 
Produktion dauerte sieben Jahre, verschlang ein Budget, das locker mit heutigen 
US-Blockbuster mithalten würde, und bot so viele Komparsen auf, wie kein anderen 
Film vor oder nach ihm, sieht man von der Schlussszene von "Gandhi" ab.
Keine Frage: der fast sieben Stunden lange "Krieg und Frieden" ist Kino in XXL, 
kam deswegen auch in vier Teile von Sommer 1965 bis Winter 1967 in die 
sowjetischen Kinos. Mitten im kalten Krieg startete er um eine Stunde gekürzt 
auch in den USA, wo er den Oscar für den besten fremdsprachigen Film ergatterte. 
Viele Freunde des Films wurden wohl schlicht vom Aufwand erschlagen, der hier 
betrieben wurde. Doch auch aus nüchterner und zeitlicher Distanz muss man das 
Epos loben, denn es ist nicht nur imposant, es ist auch gut - mit kleineren 
Abstrichen. Regisseur und Hauptdarsteller Sergei Bondarchuk (1920-1994) lässt 
geschickt ein paar Familien in dem aristokratischen Wirrwarr weg und 
konzentriert sich auf die Hauptfiguren, aber auch so wirkt vor allem im ersten 
Teil manches etwas ausufernd.
Erstaunlich mutig, auch einige psychedelische Elemente des 60er-Kinos 
einzubauen, inklusive kurioser Kamerawinkel und schneller Schnitte. Doch das 
passt nicht immer. Der Film bezirzt dann am meisten, wenn er sich dem Schwelgen 
und Staunen hingibt, den opulenten Kostümen, den Intrigen, den Schlachten. Er 
vereint völlig unbekümmert, wie ein US-Kritiker recht treffend sagte, "Ophüls 
und Eisenstein", kann mal statisch und majestätisch das Epische einfangen, lässt 
dann aber die Kamera entfesselt zwischen Röcken im Ballsaal herumrasen. Oft 
schwebt die Kamera auch über den Massenszenen, stets die Dynamik suchend, stets 
das Monumentale. Das Publikum soll ja sehen, dass hier geklotzt wurde.
Widerspricht das nicht dem kommunistischen Geist? Vielleicht ein wenig, aber 
selbst die Kommunisten waren schlau genug, Tolstoi nicht zu verachten, sondern 
als Nationallektüre zu ehren. Und Bondarchuk baut auch geschickt ein paar 
Stellen ein, die die "normalen" Menschen besonders loben. Und dafür die Grossen 
lächerlich machen, allen voran Zar Alexander. Im Zentrum stehen sowieso Figuren, 
die zwar der Aristokratie angehören, aber in Emotionen gefangen sind, die 
universell wirken. Bondarchuk verkörpert all dies etwas stoisch, aber solide. 
Wirkliches Leben in die Bude bringt vielmehr Lyudmila Savelyeva, die keine 
Schauspielerin war, sondern Ballerina. Und das passt bestens, macht es doch jede 
ihrer Bewegungen zum Tanz, sie wirkt manchmal luftig leicht, manchmal zu Boden 
gedrückt.
Die Kamera filmt sie in allerlei gelungener Situationen: Ihre Einführung zu 
kitschig hellem Licht, ihr trauriges Gesicht, während die anderen im Ballsaal 
tanzen (elegant zu sehen via Spiegel). Jedes Segment des Films bietet mindestens 
eine Einstellung, die fasziniert oder verblüfft. Die beeindruckt oder einfach 
Staunen lässt. Das gilt freilich auch für die Kriegsszenen, besonders die fast 
eine Stunde dauernde Rekonstruktion der Schlacht von Borodino, für die angeblich 
ein Fünftel der Roten Armee aufgeboten wurde. Detailverliebt und inspiriert von 
Schlachtfilmen à la Eisenstein, aber ebenso andere Quellen wie etwa das 
Bourbaki-Panorama zitierend, ist hier jeder Anblick einfach nur grosses Kino.
Ist "Krieg und Frieden" einer der besten Filme aller Zeiten in dem Sinne, dass 
es sieben Stunden lang fesselt und stimuliert? Sicher nicht: Trotz Klassiker- 
und Meisterwerk-Status hat er seine Hänger. Er hat in der Anfangsphase zu viele 
Figuren. Und die Schlachtmotive wiederholen sich etwas. Doch es ist ein Film wie 
kein anderer - und daher bereits Pflichtstoff. Die Bildsprache haut vom Hocker, 
der Aufwand ist bis heute unerreicht, die Schlachten erfreuen jeden Freund des 
Monumentalen, im Schlussteil gehen die Emotionen hoch und Tolstois Geschichte 
ist immer noch ein Vergnügen. Episch in jedem Sinne des Wortes verdient "Krieg 
und Frieden" bei allen kleinen Mängeln, die man erblicken kann, doch jederzeit 
eine Bezeichnung: epochal.
Film 1: Andrei Bolkonsky (Teile 1 und 2), 1965
Film 2: Natasha Rostova, 1965 
Film 3: 1812, 1967
Film 4: Pierre Bezukhov, 1967
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EXTERNE REVIEWS 
imdb.com

Screenshots der DVD mit TotalMedia Theatre 3, verkleinert und leicht geschärft mit CorelPaint

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