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2009
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Drama
Südkorea 2009
Alternative Titel
Kyeong; 경
Regie und Drehbuch
Kim Jeong
Darsteller Yang Eun-yong, Lee Ho-young, Choe Hui-jin,
Kim Tae-hun, Moon Ha-in, Kong Ye-ji
Zuschauer
600
Länge 95 Min.
Molodezhnaja Altersempfehlung ab 0
Humor | Spannung | Action | Gefühl | Anspruch | Erotik |
. | . |
©
Text Marco, molodezhnaja 20.9.10
© Bilder xxx,
Screenshots molodezhnaja
STORY
49 Tage nach dem Tod ihrer Mutter ist die junge Hu-kyung (Kong
Ye-ji) verschwunden. Am 101. Tag nach Mutters
Tod macht sich Hu-kyungs ältere Schwester Kyung (Yang
Eun-yong) auf die Suche. Bei der Raststätte
im südlichen Namkang trifft Kyung an den darauf folgenden Tagen auf mehrere Menschen, die
ebenfalls auf der Suche sind: Das arbeitslosen Computergenie Chang (Lee
Ho-young), die Journalistin Kim Park (Choe
Hui-jin) und die Raststätten-Angestellte
On-a (Moon Ha-in),
die in ihrer Freizeit einen populären Blog betreibt.
REVIEW
Nach neun so gut wie dialoglosen Minuten ahnt man bereits, dass man sich
in koreanischem Kunstmurks befindet. Und der Rest des Films tut alles, um dieser
Ahnung gerecht zu werden: Keine sauber entwickelte Handlung, keine zwingende
Dramaturgie, keine Spannung, keine Raffinesse. "Viewfinder" ist leider ein
weiteres Beispiel missglückter koreanischer Independentfilme. Ohne dies jetzt
gegen einen Filmemacher oder eine Gruppe zu münzen lässt sich rein von den
Beobachtungen, die ich über die letzten Jahre gemacht habe, Folgendes
festhalten: Koreanische Independentfilme sind öfter schlecht als gut. Und wenn
eine Frau hinter der Kamera sitzt, ist die Gefahr von Kino-Quatsch noch grösser.
In diesem Fall ist es die Filmkritikerin und Dokfilmerin Kim Jeong, die uns in ihrem Spielfilmdebüt mit holprigem Nonsens foltert. Hätte mich nach dem Film jemand gefragt, worum es eigentlich ging, ich hätte kapitulieren müssen. Menschen die etwas suchen. Tageseinblendungen. Lange Autofahrten. Viel Schweigen. Nichts dahinter. Erst als ich mich über Presseinformationen ein wenig in die Handlung eingelesen habe, wurde mir annähernd klar, was das alles hätte sein sollen. Vieles ist jedoch aus dem Film nicht direkt herauslesbar. Nein, das wäre ja zu einfach. Kim fabuliert einfach ins Leere und hofft, die Zuschauer mögen das eine oder andere zum sinnvollen Plot-Gerüst zusammenbauen. Mission Drehbuchschreiben: gescheitert.
Das Problem ist wohl auch, dass Kim eine Theoretikerin ist: Als Kritikerin und Dozentin nähert sie sich dem Film auf akademische Weise und für Zuschauer, denen sich ihr verwirrender Ansatz nicht erschliesst, folgen frustrierende 90 Minuten. Andere geben sich dem traumartigen Fluss des Ganzen hin und holen daraus wenigstens ein bisschen Befriedigung. Ich gehöre zu beiden Gruppen: Am Plot bin ich gescheitert, dann hab ichs aufgegeben, überhaupt etwas in die Story hineinzulesen, und habe mich primär auf Bilder und Stimmungen konzentriert. Auch das jedoch mit bescheidenem Erfolg, weil visuell nicht viel geboten wird. Vieles bleibt betont nüchtern, anderes optisch belanglos.
Die Schauspieler, die sich diesem Konzept unterordnen, haben von Beginn weg verloren. Die einen schwiegen zu viel, die anderen palavern zu viel. Die Newcomerin Moon Ha-in ist noch recht prägnant in ihrem Auftreten, aber bei keinem der Darsteller entwickelt sich so etwas wie emotionale Resonanz. Eine Figur könnte tot umfallen, man würde es kaum registrieren. So breit gefächert und ziellos ist "Viewfinder". Wenn eine Sequenz lang plötzlich Animation ins Spiel kommt, dann ist das nicht eine künstlerische Anreicherung, sondern nur ein weiteres Beispiel für den kompletten Mangel an Fokus. Hier weiss niemand, was der Film eigentlich tun soll. Wie er es tun soll. Es werden Menschen bei der Suche gezeigt. Von hinten, von vorne, in den Spiegel blickend, verloren.
Und das ist leider langweilig bis zum Gehtnichtmehr. Die sensibeln Lieder im Soundtrack sind noch hübsch, aber mit der Zeit auch nur noch ärgerlich. Ein paar Drehorte zeigen zudem Koreas Landschaften von idyllischer Küste bis Grossindustrie. Das wäre reizvoll in einem besseren Film. Und das ganze Einbinden neuer Medien ist auch ohne Aussage - jemand bloggt, jemand telefoniert am Handy, jemand filmt, jemand hängt am Computer. Ein Film über die Entfremdung durch moderne Technik? Keineswegs. Nur Menschen am Handy. Am Computer. Der Film zeigt, aber sagt nichts. Er weiss nichts. Er will nichts. Und daher kann man ihn auch problemlos links liegen lassen. Das haben die Koreaner auch getan - gerade mal 600 Leute wollten ihn im Kino sehen. Der Rest hing wohl lieber am Handy oder sass am Computer.
MEINE
DVD
Südkorea, Code 3, NTSC
Bild:
Anamorphic Widescreen
Ton:
Koreanisch 2.0 mit englischen und koreanischen
Untertiteln.
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Yesasia
(Liefert aus HK)
EXTERNE LINKS
imdb.com
Hancinema
Screenshots der DVD mit TotalMedia Theatre 3, verkleinert und leicht geschärft mit CorelPaint
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