Splendid Float (Taiwan, 2004)

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Drama
Taiwan 2004
Alternative Titel Yan guang si she gewutuan; 豔光四射歌舞團

Regie Zero Chou
Drehbuch Zero Chou
Darsteller James Chen, Zhuon I-chin, Ma I-hang, Lai Yu-chi, Wang Ming-zhang

Länge 71 Min.
Molodezhnaja Altersempfehlung ab 12

Humor	Spannung	Action	Gefühl	Anspruch	Erotik
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STORY
Tagsüber ist Ray (James Chen) ein taoistischer Mönch. Doch in der Nacht tritt er als Drag Queen Rose auf einem grossen mobilen Floss auf, wo er mit seinen Freunden Scharen von Zuschauern anzieht. Einer, der von ihm betört ist, ist der junge Fischer Sunny (Zhuon I-chin), der Ray schon beim ersten Treffen verführt. Die zwei schlafen miteinander, doch bald darauf bekommt Ray die Meldung, er müsse als Mönch die Sterbensrituale für einen ertrunkenen Fischer durchführen: Es ist Sunny! Fortan leidet Ray unter dem Verlust seines Geliebten und wird von Visionen des Toten heimgesucht.

REVIEW
71 Minuten wirken kurz für einen Spielfilm - doch im Falle von "Splendid Float" ist es noch immer arg zu lang. Das Drama der Debütantin Zero Chou ist nach 30 Minuten beendet, danach kommt nichts mehr. Nur noch ein Trance-artiger Schwebezustand irgendwo zwischen verkünsteltem Geisterfilm und philosophischem Dämmerzustand. Mal faselt Rose Liebesschwüre, mal weint sie, mal sieht sie ihren Geliebten als Geist oder Traum, doch nichts von Essenz, nichts von Aussagekraft, flimmert über die Leinwand.

Dabei beginnt "Splendid Float" noch ganz interessant. Chou packt den Plot zum Beispiel nicht chronologisch an, sondern beginnt mit dem ersten Sex der beiden Hauptfiguren und bricht die Chronologie auch danach immer wieder. Visuell gefallen die Nachtaufnahmen, in denen die Protagonisten nur von bunten Neon-Lichtern aufgehellt werden. Gefilmt wurde mit einer digitalen Kamera, welche die Gay-Chic-Nachtaufnahmen deutlich reizvoller macht als die profanen Tages-Szenen. Das liegt durchaus im Sinn der Sache: Der Tag wird als langweilig und tot gezeigt, als Mönch führt Ray nur Todesrituale durch, den Bildern fehlt Leben. In der Nacht jedoch blüht die Rose auf, die Bilder werden sinnlich, die Tänze vor den urbanen Lichtern der Grossstadt, die sich im immer rauschenden Meer spiegeln, sind beinahe lyrisch.

Holpersteine gibt es schon da. So ist Zhuon I-chin, der den Sunny verkörpert, ein attraktiver Klotz, sein Spiel von fast peinlicher Oberflächlichkeit. Und die Gesangsszenen nehmen bereits einen etwas zu grossen Teil der Geschichte ein. Doch erst mit Sunnys Tod stürzt der Film ins Bodenlose. Die einzige Dramatik, die in der folgenden Zeit den Film beherrscht ist die, ob Ray/Rose über den Tod des Geliebten hinwegkommt. Sie leidet, sie weint, sie singt, sie leidet noch mehr. Ohne Ziel, ohne Spannung, dafür voller schlechter Montage, prätentiösem Gehabe und noch mehr Liedern. Bis endlich der Abspann die Erlösung bringt, ist "Splendid Float" eine richtige Qual.

Umso trauriger, dass das Drama bei Festivals gut ankam. Die Jury der renommierten Golden Horse Awards in Taipeh krönten "Splendid Float" sogar zum besten taiwanesischen Film 2004, das muss in der Tat ein träges Jahr gewesen sein. Das himmeltraurige Werk hat keinen Preis verdient, bestenfalls etwas Aufmerksamkeit für seine Bilder und seinen Neon-Gay-Style. Der Rest ist amateurhaftes Möchtegern-Kunstkino, das in einer Seifenblase spielt, in der menschliche Emotionen zu einem Schwall melancholischer Ergüsse verkommen, in dem ein potentiell riskantes Thema (tagsüber Mönch, nachts Drag Queen) nicht die leiseste Ironie oder Brisanz birgt und in der bestenfalls mittelmässige Schauspieler nichts anderes tun, als sich konstant zu schminken, abzuschminken und zwischendurch etwas zu lamentieren. Ich wurde das Gefühl nicht los, da wollte jemand eine Art "Gay Wong Kar Wai" drehen - und fiel in allen Belangen auf die Nase.

MEINE DVD
Hongkong, Code 0, NTSC
Letterboxed Widescreen
Mandarin DTS, 5.1. und 2.0 mit englischen und chinesischen Untertiteln.

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