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Fantasyfilm
China/HK/USA 2015
Sprache Mandarin
Alternative Titel Zhong Kui fu mo: Xue yao mo ling; Zhongkui: Snow Girl and the Dark Crystal; 馗伏魔:雪妖魔灵

Regie Peter Pau Tak-Hei, Zhao Tianyu
Produktion und Kamera Peter Pau Tak-Hei
Darsteller Aloys Chen Kun, Li Bingbing, Winston Chao Wen-Hsuan, Yang Zishan, Bao Bei'er, Jike Junyi

Länge 113 Min.
Molodezhnaja Altersempfehlung
ab 16

 

Humor Spannung Action Gefühl Anspruch Erotik
.

©  Text Marco Spiess, molodezhnaja 3.3.2016
©  Bilder Koch Media, Screenshots molodezhnaja


STORY
Der dunkle Kristall ermöglicht es alle 1000 Jahre, zwischen den Reichen des Himmels, der Hölle und der Erde zu wechseln. Nun ist es wieder so weit, und Dämonen fallen über die Stadt Hu her. Der Gott Zhang Daoxian (Winston Chao) schickt darum den Dämonenjäger Zhong Kui (Aloys Chen) in die Hölle, um den dunklen Kristall zu stehlen. Er hat Erfolg und bringt ihn nach Hu, wo er vom Drachen Kirin bewacht wird. Der Meister der Hölle schickt Snow Girl (Li Bingbing), um den Stein zurückzuerobern. Zhong Kui ist ihr gegenüber jedoch misstrauisch, denn sie ähnelt seiner grossen Liebe Little Snow (Li Bingbing).

 

REVIEW
Ich habe es anderswo schon erwähnt, aber es ist eine Wiederholung wert: chinesische Filmemacher sind gerade in einer Phase, in der sie Hongkongs Fantasy-Epoche der 90er-Jahre aufleben lassen - bloss mit Hilfe von Computertricktechnik aufgepeppt für eine neue Ära. Gerade da liegt die grosse Herausforderung: Mit zu viel Pixels macht man den Tücher-und-Nebelschwaden-Charme jener Filme à la A Chinese Ghost Story. Und viele chinesische Grossproduktionen wirken deswegen weniger elegant, weniger schön, dafür kühler.

Auch der dritten Regiearbeit des oscargekrönten Kameramanns Peter Pau passiert das: "Snow Girl and the Dark Crystal" hat eine stark romantische Ader - auch das eine Parallele zu den 90er-Hongkong-Werken - doch angesichts der Digitalflut kann diese nie richtig atmen und geht bis auf wenige Szenen unter. Die Tricks sind zwar durchaus hochwertig. Ein Teil stammt aus dem Weta-Workshop, doch deren Budget war wohl bescheiden, weswegen man keine Effekt-Qualität wie in teureren Weta-Filmen wie "Lord of the Rings" erwarten kann. Weta erledigte primär auch nur das Design der Welten.

Schlimmer sieht es bei Kreaturen aus: Zhong Kui zum Beispiel kann sich in eine Art Supermenschen verwandeln, dessen Animation wurde in Korea und Deutschland gemacht - und den Unterschied sieht man: Die Wesen wirkt unecht und steif, eine Fehlentscheidung, dieses Ding überhaupt in den Film zu bringen. Kuis menschliche Form hätte den Job auch erledigen können, stattdessen bekommen wir über weite Strecken des Films diesen grunzenden und unansehnlichen Übermenschen zu sehen, selbst in einer der emotionalen Szenen gegen Ende, als dieses CGI-Unding ein anderes CGI-Unding umarmt und wir etwas fühlen sollen.

In anderen Szenen kommt das hohe Budget von 26 Millionen Dollar besser zum Zug. Immer dann, wenn CGI für die Bildhintergründe dient und im Vordergrund Schauspieler, Sets und Ausstattung zu sehen sind. Dann bekommen die Augen etwas geboten. Auch die verpflichteten Schauspieler knien sich rein, die meisten machen gute Arbeit. Und eine Li Bingbing ist sowieso immer hübsch anzusehen.

Auch Aloys Chen ist freilich ein strammer Mann, was etwas verwundert: Zhong Kui war in der chinesischen Mythologie hässlich und verunstaltet, doch das war angesichts der romantischen Nebenhandlung auch nicht machbar. Und wenn wir schon dabei sind: In der Legende wird vom Herrn der Hölle zum Wanderer zwischen den Welten erkoren. Für den Film wurde das radikal umgekrempelt. Diese beiden Unterschiede ändern seine Mission nur zum Teil ab, er kämpft immer noch gegen Dämonen, die zwischen den Sphären wandern.

Die chinesische Sagenwelt ist reich an solchen Gestalten (erstaunlich: dies ist der erste Film über Zhong Kui) und daher wird die Welle an Fantasymythen auch nicht abreissen. Hoffentlich haben die nächsten wieder etwas mehr Seele und Leben als der hier. "Snow Girl and the Dark Crystal" ist nicht schlecht, manche Bilder prägen sich ein und trotz Überlänge wird es nur selten langweilig. Aber gerade angesichts des üppigen Angebots an solchen Filmen, darf man sich auch erlauben, pingelig zu sein, und nur die besten davon zu empfehlen. Und zu denen gehört der Film definitiv nicht.

 


EXTERNE LINKS
 
imdb.com

 

SCREENSHOTS

Screenshots der DVD mit VLC 2.2.1, verkleinert und geschärft mit Photoshop CS2


 

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