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Drama. Indien/GB/D. Stummfilm
Alternative Titel Titel Shiraz - A Romance of India; Das Grabmal einer grossen Liebe

Regie Franz Osten
Drehbuch William A. Burton
Produktion Himansu Rai
Kamera Emil Schünemann, Henry Harris
Darsteller Himansu Rai, Enakshi Rama Rau, Charu Roy, Seeta Devi
Länge 118 Min.

Kinostart 1928
Molodezhnaja Altersempfehlung ab 0

 

Humor Spannung Action Gefühl Anspruch Erotik
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©  Text Marco Spiess, molodezhnaja 7.2.2019
©  Bilder BFI, Screenshots molodezhnaja


STORY
Eine königliche Karawane wird von Banditen angegriffen. Nur die kleine Selima überlebt. Ein Töpfer findet das Mädchen und zieht es gross, ohne zu ahnen, dass sie adeliger Abstammung ist. Der Sohn des Töpfers, Shiraz, kümmert sich liebevoll um seine neue Schwester. Jahre später verbindet Shiraz (Himansu Rai) und Selima (Enakshi Rama Rau) eine enge Beziehung. Doch Selima wird von Sklavenhändlern entführt und landet im Harem in Agra. Nach einiger Zeit verliebt sich Prinz Khurram (Charu Roy) in sie, der spätere Grossmogul. Doch auch die Generalstochter Dalia (Seeta Devi) hat es auf den Prinzen abgesehen. Shiraz wiederum ist seiner geliebten Adoptivschwester gefolgt und lebt nun ausserhalb des Palasts, ohne sie je zu vergessen.

 

REVIEW
Bei der Kritik zu A Throw of Dice habe ich die Laufbahn von Franz Osten (1876-1956) bereits kurz zusammengefasst. Das sei hier nicht alles wiederholt, nur dass der Bayer nach seinem Erfolg seines Films "Die Leuchte Asiens" gleich in Indien verweilte und mit dem Star jenes Films, des Bengalen Himansu Rai, eine Reihe weiterer Projekte anpackte. Eines war "Shiraz", das in Indien entstand, was den Film von den anderen in Europa gerade populären Orientalismus-Filmen unterschied. Jene wurden oft in Studios mit künstlichen Sets gedreht.

"Shiraz" dagegen wirkt sehr authentisch, von der naturalistischen Beleuchtung bis hinein in den Cast. Er geht als richtiger "indischer Film" durch, selbst wenn die meisten der Macher Deutsche oder Briten waren und Indien als Nation freilich noch gar nicht existierte. Ja selbst die Thematik würde heute noch gut in einem Bollywood-Film funktionieren: eine amouröse Dreiecksgeschichte vor historischem Hintergrund, inklusive Mogulenreich und einem nationalen Denkmal wie dem Taj Mahal - jenem Mausoleum, das Prinz Khurram / Grossmogul Shah Jahan in Erinnerung an seine geliebte Frau Selima erbauen liess.

Und auch zu Bollywood passend ist das Ganze immer mal wieder recht melodramatisch. Vor allem die Zeichnung des traurigen Shiraz, den Produzent und Hauptdarsteller Himansu Rai ziemlich übertrieben verkörpert, ist alles andere als subtil. Doch das passt, denn wie bei einem Stummfilm üblich, sollen sich die Emotionen aus den Bildern und den Figuren ergeben. Etwas, was hier bestens funktioniert. Von der temporeichen Eröffnungsszene über eindrückliche Massenszenen und noch eindrücklichere Tableaus indischer Baukunst wird hier immer wieder etwas fürs Auge geboten.

Kleinere Mängel hat "Shiraz" sicher auch. So liess mich das Spiel von Enakshi Rama Rau völlig kalt und es offenbart sich darum auch nicht so recht, dass jemand für sie ein Taj Mahal bauen würde. Besser Seeta Devi, die in einigen Bildern schön dekadent herumliegen darf und dabei fast mehr Reiz entwickelt, als Kollegin Rau den ganzen Film hindurch. Doch "Shiraz" ist auf jedenfalls ein sehenswertes Stück historisches Kino, sicher auch deswegen, weil aus der Frühphase des indischen Films nur noch sehr wenige Werke erhalten sind.

PS: Für den Blu-ray/DVD-Release komponierte niemand geringeres als Anoushka Shankar einen Soundtrack für den Film, und der passt, zwischen Sitar-Klängen und klassischer Musik pendelnd, wunderbar zu den Bildern.

 

EXTERNE REVIEWS 
imdb.com

 

SCREENSHOTS

Screenshots der DVD mit VLC, verkleinert und geschärft mit Picture Converter und Paint.net


 

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