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1987
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Fantasy-Liebesdrama
Hongkong 1987
Alternative Titel
Yin ji kau; Yanzhi kou;
胭脂扣
Regie
Stanley Kwan Kam-Pang
Drehbuch Lilian Lee Pik-Wah,
Lei Bik-Wa, Dai An-Ping Chiu nach einem Roman von Lilian
Lee Pik-Wah
Produktion Jackie Chan
Darsteller Anita Mui Yim-Fong,
Leslie Cheung Kwok-wing,
Alex Man Chi-Leung,
Emily Chu Chu Bo-Yee, Patrick Tse Yin, Irene Wan Pik-Ha, Lau Kar-Wing, Kara Hui
Ying-Hung
Länge 92 Min.
Molodezhnaja Altersempfehlung ab 12
Humor | Spannung | Action | Gefühl | Anspruch | Erotik |
. |
©
Text Marco, molodezhnaja 29.9.08
© Bilder Fortune Star,
Screenshots molodezhnaja
STORY
Hongkong, 1934: Der Playboy Chan Chen-Pang (Leslie Cheung) alias "12.
Meister" ist der zweitälteste Sohn eines vermögenden Clans und alleiniger Erbe.
Sein Geld verprasst er am liebsten in den Opiumhöhlen und Bordellen der Stadt.
Dort trifft er auch die Kurtisane Fleur (Anita Mui), die alleine schon für
leichte Berührungen hohe Summen von ihren Freiern kassiert. Zwischen ihr und
Chan entwickelt sich innert Kürze eine innige Liebe. Doch seine Familie
toleriert die unstandesgemässe Beziehung nicht. Um trotzdem auf immer beisammen
zu sein, begehen die beiden Selbstmord. Im Jahr 1987 kehrt Fleur als Geist ins
Reich der Lebenden zurück und bittet den Journalisten Yuen (Alex Man) und dessen
Freundin Ah Chor (Emily Chu) um Hilfe dabei, Chan Chen-Pang zu suchen.
REVIEW
"Rouge" ist ein moderner Hongkong-Klassiker und wird gemeinhin als Meisterwerk
gefeiert. Daher sei auch gleich gesagt, dass das mehrfach preisgekrönte
Liebesdrama zu jenen Filmen gehört, die ein passionierter Asien-Filmfan gesehen
haben sollte. Nichtsdestotrotz war ich leicht enttäuscht von dem Werk. Es ist
edel, keine Frage, und die Schauspielleistungen überzeugen ebenso wie die
tragische Geschichte - doch das Erzähltempo ist mehr als nur behäbig, es ist
fast schon glazial. Und selbst einige der Aspekte von "Rouge", welche Kritiker
in den Himmel loben, stiessen bei mir auf etwas weniger Gegenliebe. Der Film
verdient seine 3½ Sterne, doch von meiner Seite bekommt er eher Respekt als
Liebe.
Die Handlung des Films basiert auf einem Roman von Lillian Lee, die ein grosser Fan von Leslie Cheung ist, und seine Rolle daher etwas ausbaute. Doch auch so bleibt Leslies Part eher eine Nebenrolle. Im Zentrum steht vielmehr Fleur, verkörpert von der einzigartigen Anita Mui. Die Kantopop-Queen ist alles andere als klassisch schön: Ihre Nase ist riesig, ihre Ohren stehen ab, ihre Augen wirken benebelt, doch sie macht ihre Figur im Nu ihr eigen und verströmt ebenso viel tragische Anmut wie Nachdenklichkeit. Hin und wieder guckt sie mir etwas viel ins Leere, um Tiefgang zu suggerieren, doch es ist zweifellos eine ihrer besten Leistungen.
Leslie Cheung steht ihr kaum nach, versprüht mal jugendlich-kessen Charme, mal ebenso viel Tragik. Dass er und Anita beide im Jahr 2003 aus dem Leben schieden (er freiwillig, sie durch Krankheit), macht den Film rückwirkend noch etwas trauriger. Auf jeden Fall ist es eine Freude, die beiden zu sehen. Von den restlichen Akteuren kann man das derweil nicht behaupten. Alex Man spielt sich in miesen Klamotten durch den Film - als eine Art Halb-Komödiant. Und Emily Chu ist in einer mindestens so schwachen Garderobe auch nicht viel besser. Ein paar ihrer Scherze sind ganz putzig, etwa wenn sie (in Anspielung an die vielen Geisterfilme wie A Chinese Ghost Story meint: "Du willst ein Geist sein, kannst aber nicht fliegen?") - doch die meisten Szenen der beiden fallen gegenüber denen mit Leslie und Anita deutlich ab.
Überhaupt fehlt den Sequenzen in der Gegenwart die Reichhaltigkeit der 1934er-Szenen, die visuell wie inhaltlich mehr hergeben. Selbst wenn der Plot mehr als nur inspiriert scheint von "Romeo & Julia", so bangt man doch mit. Der eigentliche Geniestreich ist das Verweben der beiden Zeitebenen. Auch wenn die "modernen" Sequenzen nicht so gut sind, es schwingt doch immer Wehmut mit, wenn Fleur nach ihren Chan sucht. Regisseur Stanley Kwan (Everlasting Regret) inszeniert dies beinahe als Detektivgeschichte und deren Ende geht ans Herz. "Rouge" zelebriert im Finale die überromantische Liebe, die Liebe, für die man in den Tod geht. Aber er führt genau diese Liebe im gleichen Moment wieder ad absurdum, weil die Menschen zu eigensinnig sein können. Yuen verwirft schon vorher die romantische Verklärung des Suizids und man kann es dem Film hoch anrechnen, dass er in der Vorstellung der grossen Liebe schwelgt und sie gleichzeitig als nutzlose Vorstellung demontiert.
Hängen bleibt natürlich eher die schwelgerische Seite der Liebe. Die sinnlichen Szenen in den Opiumhöhlen, der gemeinsame Suizid und das Hoffen auf ein Wiedersehen nach einem halben Jahrhundert. Dies hält "Rouge" auch dann am Leben, wenn fade Nebencharaktere das Steuer übernehmen, zu viel Leerlauf geredet wird oder die langsame Inszenierung ihren Tribut fordert. "Rouge" verdient wegen seiner umwerfenden Bildsprache, den beiden sehenswerten Stars sowie einer interessanten Geschichte fast alle Streicheleinheiten, die er über die Jahre einheimsen konnte. Doch ich bleibe für meinen Teil bei der Auffassung, der Film habe etwas zu viel der Lobhudeleien abbekommen. Mit dieser "gut, aber"-Meinung stehe ich aber am unteren Rand des Kritiker-Spektrums, daher nicht zu lange zögern und den Film einfach anschauen. Lohnen tut er sich auf jeden Fall.
MEINE DVD
Hongkong, Code 0, NTSC
Bild:
Letterboxed Widescreen
Ton:
Kantonesisch und Mandarin 2.0 mit englischen und chinesischen Untertiteln.
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YesAsia
(Liefert aus HK)
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