A Place of One's Own (Taiwan, 2009)

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Tragikomödie
Taiwan 2009
Alternative Titel Yi Xi Zhi Di; 一席之地

Regie Lou Yi-An
Drehbuch und Produktion Singing Chen
Darsteller Jack Kao Jie, Lu Yi-Ching, Morning Mo Tu-Yi, Jozie Lu, Tong Jian-Kong

Länge 119 Min.
Molodezhnaja Altersempfehlung ab 6

Humor	Spannung	Action	Gefühl	Anspruch	Erotik
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STORY
Der taiwanesische Indie-Rocker Mozi (Morning Mo) hat immer weniger Fans, und als er in einer Drogenrazzia verwickelt wird, scheint seine Karriere am Ende. Er verliert seine Wohnung, kriegt seine CDs kaum mehr ab und seine Freundin Kasey (Jozie Lu) verlässt ihn - um der grössere Star zu werden als Mozi. Master Lin (Jack Kao) bangt ebenso um seine Existenz: Er verdient sein Geld damit, Origami für die Toten zu basteln, doch nun will ein steinreicher Mann ihn vom Land seiner Vorfahren vertreiben. Darunter leidet auch Ehefrau Yue (Yu Li-Ching), während Sohn Xiao Gang (Tang Jian-Kong) sich damit abmüht, einen Job zu finden. Tatsächlich schafft er es, im Immobilienmarkt unterzukommen. So trifft er auf Mozi, der auf Wohnungssuche ist.

REVIEW
In den überfüllten Grossstädten der Welt ist ein kleiner Fleck Wohnfläche oft kaum mehr bezahlbar. Das eigene Heim wird zu einem gehüteten Schatz. Diesem Thema widmet sich "A Place of One's Own" - aber keinesfalls nur diesem. Es geht ebenso um Beziehungen, um Familie, um Beruf und Tradition, um Geld und um Musik, um Lebensfrust und Lebensträume. Vieles ist tragisch, vor allem wenn die Existenz oder gar das Leben auf dem Spiel steht, doch trotzdem lässt Regisseur Lou Yi-An seinen Film nie der Depression anheimfallen.

Diese Gratwanderung ist sicher auch ein Markenzeichen des Drehbuchautors und Produzenten des Films: Singing Chen. Er hat uns 2007 als Regisseur den abgehoben faszinierenden God Man Dog (2007) gegeben und seine Spuren hinterliess er auch hier. Aber Lou Yi-An bleibt bodenständiger: Die Sorgen, die seine Figuren plagen, sind alltagstauglicher, wirken realer. Das hemmt etwas die Poesie, aber macht die Tragikomödie publikumstauglicher. Gut so! Die gezeigten Geschichten wären zu schade dafür, auf dem Kunstkino-Markt verheizt zu werden.

Nein, "A Place of One's Own" ist durchaus Mainstream. Man muss mit dem Kopf zwar bei der Sache bleiben, weil die drei Handlungsstränge sich lange Zeit parallel entwickeln und erst gegen Schluss die Überschneidungen klar werden. Ausserdem gilt es, die Nöte der Charaktere im Auge zu behalten, ohne ein Durcheinander zu kriegen. Doch wer das schafft, der wird belohnt - mit einem ebenso sensiblen wie schlichten Film, einem ebenso amüsanten wie melancholischen Werk.

Zum wirklich Besonderen fehlt ihm aber noch das gewisse Etwas. Die unaufgeregte Inszenierung, die saubere Bildsprache sowie die souveräne Schauspielriege um Morning Mo, Jozie Lu Yu-Ching und den vielbeschäftigten Jack Kao sorgen zwar bereits für viel Goodwill, doch ein wenig mehr hätte drinliegen müssen. Mitreissendere Musik vielleicht, oder bissigere Ironie, oder eine noch zwingendere Verknüpfung der Handlungen. Doch auch so: "A Place of One's Own" lohnt sich. Und sei es nur darum, um den Wert einer Bleibe zu schätzen, die Wurzeln zu ehren, Beziehungen mit Freunden und Verwandten hochzuhalten. Zu oft nehmen wir Dinge als gegeben hin und täten gut daran, einen kleinen Schritt zurück zu machen, um uns darob zu erfreuen.

MEINE DVD
Hongkong, Code 0, NTSC
Bild: Letterboxed Widescreen
Ton: Mandarin 5.1 mit englischen und chinesischen Untertiteln.

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SCREENSHOTS

Screenshots der DVD mit TotalMedia Theatre 3, verkleinert und leicht geschärft mit CorelPaint

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