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2008
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Tragikomödie
Taiwan 2008
Alternative Titel
Jiong nan hai; 囧男孩
Regie Gilles Yang
Ya-Che
Darsteller Lee Kuan-Yi, Pang Chin-Yu, Mei Fang, Ma Chih-Hsiang, Hsu
Chi-Wen
Länge 103 Min.
Molodezhnaja Altersempfehlung ab 6
Humor | Spannung | Action | Gefühl | Anspruch | Erotik |
. |
©
Text Marco, molodezhnaja 5.2.09
© Bilder Taishong,
Screenshots molodezhnaja
STORY
Der vernachlässigte Schüler "Lügner No. 2" (Lee Kuan-Yi) lebt mit
seiner Grossmutter (Mei Fang), einer abergläubischen Herbalistin, in der
Küstenstadt Danshui. Sein bester Freund ist der ältere Kommilitone "Lügner No.
1" (Pang Chin-Yu), mit dem er alle möglichen Streiche unternimmt. Als sie es mit
ihren Missetaten mal wieder zu weit treiben, werden sie im Sommer dazu
verdonnert, in einem stickigen Raum Bücher zu reparieren. Doch statt zu
arbeiten, hecken sie Pläne aus, um in das magische Land Orz zu gelangen, in dem
Kinder umgehend erwachsen werden und den ganzen Tag lang der Spass regiert.
REVIEW
In Asien wird orz als Emoticon für Schmach oder
Unterwürfigkeit verwendet, weil die Buchstabenfolge aussieht wie ein kniender
Mensch. O ist der Kopf, das R die Arme und das Z die angewinkelten Beine. Die
Protagonisten in "Orz Boyz" sind aber das glatte Gegenteil von demütig - sie
rebellieren, sie geniessen das Leben. Koste es was es wolle. Der 1971 geborene
Regiedebütant Gilles Yang Ya-Che, der als Autor des Romans
"Blue Gate Crossing" bekannt wurde, inszeniert so eine Ode an die Jugend, an die
kindliche Freiheit. Dies jedoch bereits mit dem Schatten des Älterwerdens über
den spassigen Abenteuern. Klassischer coming-of-age-Stoff also, ein Film über
die Freuden und Qualen des Erwachsenwerdens.
Erstaunlich ist, wie leichtfüssig Yang das Ganze angeht. Eine echte Dramaturgie scheint es nicht zu geben, vielmehr reiht sich ein Abenteuer an das nächste, stets erzählt ohne Druck und Verkrampftheit, dafür schon mal unter Berücksichtung von Animations- und Schwarzweiss-Szenen. Die Negativseite dieses Ansatzes ist das Fehlen von Fokus: Man weiss nicht, worauf die Story hinauslaufen will und verliert daher zwischenzeitlich das Interesse. Es ist nichts Durchgehendes da, was in den flaueren Momenten das Interesse aufrecht halten kann. Doch das ist eher selten der Fall. Meistens zaubert Yang vielmehr etwas Faszinierendes auf die Leinwand, sei es eine Szene voller Energie, eine mit Poesie oder eine mit Witz. Der Wechsel aus genau diesen Komponenten sorgt für Abwechslung.
Die beiden Jungs im Zentrum der Geschichte tragen den Film ganz gut, sie haben Charisma und Esprit, was ihren Mangel an Schauspielerfahrung ausgleicht. Da sie jederzeit natürlich herüberkommen, eignen sie sich bestens für die Rollen als "Lügner 1 und 2", zwei Übernamen, die ihnen eine Lehrerin mit ungewöhnlicher Kuss-Bestrafungstechnik verliehen hat. Von der Lebendigkeit der Jungs liess sich auch das taiwanesische Publikum anstecken und machte "Orz Boyz" zu einem Kassenhit. Nicht nur das: Er gewann 2008 am Taipei Film Festival auch den Preis für die beste Regie und tingelte danach durch den Festivalzirkus. Diese Aufmerksamkeit für einen zweifellos guten, aber kaum herausragenden Film mag etwas übertrieben sein, doch angesichts des Unterhaltungswerts von "Orz Boyz" regt man sich darüber kaum auf. Im Gegenteil.
MEINE DVD
Taiwan, Code 3, NTSC
Bild:
Anamorphic Widescreen
Ton:
Mandarin 5.1 mit englischen und chinesischen Untertiteln.
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YesAsia
(Liefert aus HK)
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