BOWFINGER

Bowfinger (picture) 

 

Regie: Frank Oz

Buch: Steve Martin

Darsteller: Steve Martin, Eddie Murphy, Heather Graham, Christine Baranski, Jamie Kennedy, Adam Alexi-Malle, Kohl Suddurth, Terence Stamp

 

Dossier:

hollywood-kenner steve martin schrieb nach längerer schreibabstinenz mal wieder ein drehbuch und diesmal liess er seiner feder wieder freien lauf! sein skript ist sowohl ein augenzwinkernde satire auf hollywood und dessen bewohner als auch eine manchmal zwerchfellerschütternde komödie. als regisseur holte er sich einen mann, mit dem er schon öfters zusammenarbeitete: frank oz. dem typ, der miss piggy genauso das laufen beibrachte wie yoda aus der star wars-trilogie, wurde es aufgetragen, martins werk auf zelluloid zu bannen. an die linse setzte man den schweizer kameramann ueli steiger, der auch beim austin powers-sequel dabei war. was fehlt? die stars! da liess es sich martin nicht nehmen, selbst die hauptrolle zu übernehmen. an seine seite gesellte man eddie murphy, den hollywoodstar, der fast soviele hochs und tiefs kennt wie john travolta. und als dekoration (sorry) besetzte mann no-names wie adam alexi-mall oder fast-stars wie jamie kennedy ('scream 1& 2') und natürlich heather graham, die im austin-powers-sequel ebenfalls eine aufreizende rolle inne hat. voilà. und das resultat?

 

Kritik:

ein wahnsinnsfilm! nicht-filmkenner amüsieren sich köstlich. filmkenner finden sogar noch mehr spass daran, denn einige filme werden subtil aufs korn genommen. natürlich fehlt es auch nicht an weniger subtilen gags - aber die sitzen meist so perfekt, dass man das (anders als z.b. beim neusten werner-film) mehr als nur vergeben mag. die besessenheit, mit der bobby bowfinger (steve martin) seinen schrottreifen b-film realisieren will, ist sowas von amüsant und auch sympathieerregend, dass man den film einfach lieben muss. wie die selbsternannten schauspieler auf den hollywood-star kit ramsey (eddie murphy) losrennen und ihren text aufsagen (ohne dass ramsey auch nur den hauch einer ahnung hätte, was vor sich geht), ist zum schreien. und wie er danach zu einer psychosekte rennt, um seine seele zu erleichtern, mehr als nur eine andeutung auf scientology.

bowfinger - vielleicht die beste komödie des jahres. und das will was heissen, denn 'austin powers' war eine harte konkurenz. doch das sequel ist nicht ganz so genial wie der erste teil und somit ist bowfinger 'film des monats'. heather graham kanns egal sein. sie spielt in beiden filmen mit ;)

 

Story:

Bobby Bowfinger [Steve Martin] ist der Besitzer der zweitklassigen 'Bowfinger International Pictures' und er ist pleite. Da kommt es gelegen, dass ihm ein Drehubuch zu einem Science-Fiction-Film in die Hände kommt. Er ist von dem Werk mit dem Titel 'Chubby Rain' begeistert und kauft dem Amateurdrehbuchschreiber Afrim [Adam Alexi-Malle] das Buch ab. Die Story von Aliens, die per Regentropfen auf die Erde gelangen muss ein Hit werden. Bobby rennt damit zum Starproduzenten Jerry Renfro [Robert Downey jr.], der den Streifen produzieren will - wenn der schwarze Superstar Kit Ramsey [Eddie Murphy] die Hauptrolle übernimmt. Bereits etwas hoffnungslos geht Bobby zu Ramsey. Der lehnt natürlich ab.

Bobby weiss nicht weiter. Seine Crew braucht einen Film, oder sie kündigen. Also denkt er sich einen Plan aus: er wird ihnen erzählen, der Film würde gedreht! Seine Darsteller lässt er kurzerhand auf den nichtsanhenden Ramsey losrennen und ihre Dialoge aufsagen! Das ganze filmt er und schneidet es geschickt zusammen, damit es aussieht, als ob Ramsey tatsächlich im Film mitspielt. Der arme Ramsey, der eh schon paranoid ist und glaubt, Aliens verfolgen ihn, dreht vollkommen durch, als dauernd fremde Leute zu ihm kommen und was von Aliens, Regen und Plutonium erzählen. Seine Sekte MindHead rät ihm, unterzutauchen, was er auch tut.

Also muss Bobby ein Double finden - und er findet eins in Jiff [Eddie Murphy], einem schüchternen, stotternden, naiven Boten. Niemand ahnt, dass es Ramseys Bruder ist. Ist ja auch nicht wichtig, denn der kleine Bruder macht seine Sache ganz akzeptabel. Selbst mit Daisy [Heather Graham], dem aufstiegswilligen Neuzugang im Team, schläft er schon bald. Wie alle anderen auch.

Als der Film nahezu im Kasten ist, erwähnt Jiff so nebenbei, dass er Kits Bruder ist. Aber für die Schlussszene brauchen sie den echten Kit, der auf dem Observatorium stehend in den Himmel schreien muss 'Got you, suckers!!' Gerade als Daisy ihn soweit gebracht hat, den Schlusssatz zu sagen (natürlich immer gefilmt von Bowfinger und seinem Team), braust die MindHead-Sekte heran und lässt Bowfinger auffliegen. Der Film ist gestorben, da sein Star nie einen Vertrag unterschrieben hatte. Da kommt Bobby das Glück zu Gute: Sein Team, das Ramsey Tag ein Tag aus verfolgt hatte, hat zufällig gefilmt, wie Ramsey seinen Schniedel den lachenden Lakergirls gezeigt hat! Das ist derart peinlich, dass sie Ramsey erpressen können, die Schlussszene doch noch zu drehen und den Film ganz legal rauszubringen!

Der Film kommt ins Kino - und wird ein Hit! Ramsey ist zufrieden, sein Bruder auch. Daisy ist ein Star - und Bowfinger kriegt ein Angebot aus Taiwan, wo er einen billigen Ninja-Film drehen geht...

 

Beurteilung: 8.75

 

© by molodezhnaja international 1999

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02.03.08 13:12:24