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Liebesdrama
Japan 2007
Alternative Titel
Boku wa imoto ni koi o suru; Sisterly Love; 僕は妹に恋をする
Regie Hiroshi
Ando
Darsteller Jun Matsumoto, Nana Eikura, Yuta Hiraoka, Ayaka Komatsu
Länge 121 Min.
Molodezhnaja Altersempfehlung o. A.
Humor | Spannung | Action | Gefühl | Anspruch | Erotik |
- | . | . | . | . |
© Text Marco,
molodezhnaja 12.12.07
© Bilder Chang Hoong,
Screenshots molodezhnaja
STORY
Die Yuki-Zwillinge Yori (Jun Matsumoto) und Iku (Nana Eikura) sind seit ihrer
Kindheit ein Herz und eine Seele. Nun im Teenager-Alter entflammen in den beiden
Schülern neue Gefühle. Es ist Yori, der sie als erstes in Worte fasst und seiner
Schwester beichtet: "Ich liebe dich". Iku, die dachte, ihr Bruder habe sei zu
ihr auf Distanz gegangen, ist anfänglich verstört - doch sie empfindet Dasselbe.
Hat ihre Liebe überhaupt eine Chance? Yori versucht, die Gefühle zu verdrängen,
und geht mit Ikus Freundin Tomoka Kusunoki (Ayaka Komatsu) aus, die schon lange
ein Auge auf ihn geworfen hat und ihn beim Küssen mit der Schwester erwischt
hatte. Als sich derweil Haruka Yano (Yuta Hiraoka) an Iku heranmacht, erwacht in
Yori die EIfersucht.
REVIEW
Mutig, mutig, ein Film über verliebte Zwillinge. Doch so richtig wohl fühlt
sich Regisseur Hiroshi
Ando ("Blue") dabei wohl nicht. Nur so ist es zu erklären, dass sein Film "My
Sister, My Love" ganz den Regeln des jun'ai-Kinos folgt, also die reine, fast
platonische Liebe zelebriert. Zwar küssen sich die beiden Geschwister, was
bereits einen Tabubruch bedeutet, doch zum Sex kommt es nicht - das würde die
Zuschauerbasis doch vielleicht zu sehr verstören. Ein paar Küsschen und ein
wenig Händchenhalten - mehr liegt nicht drin. Darum unterscheidet sich der Film,
trotz potentiell kontroversen Inhalts, denn auch nicht gross von gängigen
jun'ai-Werken. Nur dass das Liebesdrama ein paar Grade schwächer ist als der
Durchschnitt.
Das liegt vor allem an der Steissbein-schädigenden Langeweile. Zwei Stunden lang passiert fast gar nichts, jede Szene dauert fast doppelt so lang, wie eigentlich nötig wäre, und die kitschig-trivialen Dialoge ziehen sich endlos dahin. Andos Möchtegern-melancholische Inszenierung ist einfach nur schwerfällig und trotz ein paar ansprechenden Bildkompositionen will sich angesichts der ständigen Lethargie gar nie wirklich ein Gefühl einstellen: Die Liebenden sind einem völlig egal. Selbst das vermeintlich berührende Finale bleibt relativ kalt, weil davor nie Chemie aufgebaut wird. Verschlimmert wird dies durch das öde Spiel von Arashi-Boygroup-Mitglied Jun Matsumoto ("Tokyo Tower"), der seine stereotype Figur vom Typ "melancholischer Einzelgänger" ohne einen Funken Esprit spielt.
Nana Eikura ("Shibuya Maruyama Story") kommt etwas besser weg, doch weil ihr Gegenüber stets kurz vor dem Winterschlaf steht, kann auch sie nie echtes Knistern entwickeln. Dabei hätte die Geschichte an sich ja Potential: Zwillinge haben generell eine sehr enge Bindung - was passiert, wenn diese die Grenze zur Liebe überschreitet? Wie gehen Teenager mit diesen Emotionen um? Kommt es zum Sex? Wie reagiert die Gesellschaft? Die Familie? Fast alles klammert Ando aus. Und fast alle Dramatik wird im Keim erstickt, wenn sich Iku unterwürfig zeigt und schon bei der ersten Avance Yoris sich ihm hingibt. Keine Abwehr, kein Überlegen, kein Drama. Alles plätschert nur so vor sich her.
Ob der Film der Anime-Vorlage der 1980 geborenen Kotomi Aoki gerecht wird, wage ich mal zu bezweifeln. Schliesslich ist auszuschliessen, dass im OVA die Figuren so langweilig sind und die Dramatik regelrecht erdrosselt wird. Ausserdem sehen die Bilder aus der Serie, die ich gesehen habe, eine Spur knackiger und durchaus auch sinnlicher aus, als es Ando sich hier zutraut. Sein Film will nicht anecken, darum verwässert er den an sich frechen Inhalt bis zum Gehtnichtmehr. Selbst wenn man es versuchen würde, einen braveren Film über den Inzest eines Zwillingspaars zu machen, man würde es nicht schaffen. Ando würde entgegnen, ihm sei es gar nicht darum gegangen, anzuecken oder es knistern zu lassen, sondern eben die reine Liebe zu zelebrieren. Schön. Bloss müsste er dazu gar keine Vorlage nehmen, die deutlich mehr verspricht, als er hier einlösen kann. Nein: Seine Interpretation von "My Sister, My Love" ist trotz ein paar schönen Bildern eine träge und oberflächliche Angelegenheit ohne Kraft und Leidenschaft.
MEINE
DVD
Malaysia, Code 3, NTSC
Bild:
Anamorphic Widescreen
Ton:
Japanisch 2.0 mit (schlechten) englischen, chinesischen und malaiischen Untertiteln.
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