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2008
> MUMBAI MERI JAAN
Drama. Indien. Hindi
Alternativer Titel
My Darling Bombay
Regie Nishikant Kamat
Drehbuch Yogesh Vinayak Joshi, Upendra Sidhaye nach einer Story von
Yogesh Vinayak Joshi
Produktion Ronnie Screwvala
Musik Sameer Phaterpekar
Kamera Sanjay S. Jadhav
Darsteller Paresh Rawal,
Irfan Khan,
Kay Kay Menon,
Soha Ali Khan, R.
Madhavan, Vijay Maurya
Länge 141 Min.
Kinostart 22.8.2008
Box office classification Below Average
Molodezhnaja Altersempfehlung ab 12
Humor | Spannung | Action | Gefühl | Anspruch | Erotik |
. | . |
©
Text Marco, molodezhnaja 20.12.08
© Bilder UTV,
Screenshots molodezhnaja
STORY
Am 11. Juli 2006 verüben Terroristen zeitgleich mehrere Anschläge auf
Nahverkehr-Züge in Mumbai. Die Stadt steht unter Schock. Weil
mutmasslich
islamistische Terroristen hinter den Attentaten stecken, verstärken sich die
Spannungen zwischen den Bevölkerungsgruppen. Auch Suresh
(Kay Kay Menon) hegt neuerdings starke Aggressionen für alle Moslems, die ihm
über den Weg laufen. Er wird ihnen gegenüber immer bösartiger. Anders der
Angestellte Nikhil Agarwal (R.
Madhavan): Er entwickelt psychische Störungen, wird richtiggehend paranoid und
getraut sich kaum mehr, den Zug zu benutzen. Die Reporterin Rupali Joshi (Soha
Ali Khan), die bisher stets von der Frontlinie des News-Geschäfts berichtete,
ist ebenfalls wie gelähmt: Sie hat bei den Anschlägen ihren Verlobten verloren.
Ein verarmter Kaffeeverkäufer (Irfan Khan) kommt durch die Anschläge erst auf die
Idee, falsche Bombenwarnungen auszusprechen und so ein Kaufhaus zu schädigen, in
dem er einst schlecht behandelt wurde. Dem ganzen Treiben schauen der kurz vor
der Pensionierung stehende Cop Tukaram Patil (Paresh Rawal) und sein junger
Partner Sunil Kadam (Vijay Maurya) mit gemischten Gefühlen zu.
REVIEW
"Mumbai Meri Jaan" so kurz nach den Anschlägen
in Mumbai vom November 2008 zu sehen, fährt doppelt ein. Die Terror-Akte auf die
Züge im Jahr 2006 galten als einer der schwersten Angriffe auf die Stadt - doch
nun ist diese Aussage bereits wieder überholt. Eine traurige Feststellung, die
deutlich macht, wie ausgeliefert die Metropole ist. Terror ist Alltag in Mumbai.
Was variiert, ist lediglich die Schwere der Attacken. Daher ist es auch weniger
der Bombenanschlag an sich, der Regisseur Nishikant Kamat interessiert, sondern
die Folgen für die Individuen. Der zuvor als Drehbuchautor (Mr.
White Mr. Black) agierende Kamat hat im Süden bereits Filme gedreht und gibt
hiermit sein Hindi-Debüt.
Da er sich für einen Ensemblefilm entschieden hat, braucht er talentierte Stars. Seine Besetzung ist denn auch der Trumpf des Unterfangens: Kay Kay Menon gibt den Rassisten mit schleichender Diabolik. Dass er später im Film gleich mit Hakenkreuz herumlaufen muss, wirkt etwas forciert, doch Menon macht die Rolle glaubhaft. Soha Ali Khan muss in der zweiten Filmhälfte primär leiden, macht dies aber mit viel Emotionen. Irfan Khan wiederum ist perfekt als schikanierter, normaler Mensch. Die Sequenz, in der er aus dem Kaufhaus geworfen wird, geht unter die Haut. Auch bei ihm wirkt die Verwandlung später, wie bei Menon, etwas unglaubwürdig, doch Khan sorgt dafür, dass sie funktioniert.
Der vielleicht Beste im Team ist jedoch Paresh Rawal. Der weithin als Komiker wahrgenommene Star hat dieses Jahr massiv an Gewicht verloren und sieht nun ebenso dünn wie alt aus. Das passt perfekt zu seinem Part - mit grosser Brille und etwas schwächlicher Gestalt wirkt er tatsächlich wie ein Mann kurz vor dem Ausscheiden aus dem Berufsleben. Kamat gönnt ihm deswegen auch die meisten der emotionalen Szenen, inklusive eines langen Monologs. Und Rawal dankt es mit einer starken Darbietung.
Inszeniert ist der Film etwas weniger gut, aber immerhin solide und mit präziser Bildsprache. Fast schon störend ist zum Beispiel die Explosion an sich: Ich war erschüttert von der Szene und sie hat zwei echte "Autsch"-Momente. Doch sie wirkt zu cineastisch, zu sehr auf Effekthascherei ausgerichtet. Später bleibt die Umsetzung eher nüchtern und etwas langfädig. Vor allem Irfans Episode verläuft ziellos. Gegen Ende hat man das Gefühl, einzig Rawals Rolle sei noch ausgearbeitet worden, während die anderen zu Statisten verkommen sind. Immerhin schafft Kamat ganz zum Schluss wieder die Kurve, als er im Abspann "Yeh Hai Bombay Meri Jaan" aus C.I.D. einspielt. Perfekter könnte man den Song-Klassiker nicht platzieren.
"Mumbai Meri Jaan" ist gut gemeint und gut gespielt, doch hat seine Probleme. Dazu gehören die Überlänge und die Ziellosigkeit einzelner Episoden. Man hätte den Film noch straffen können und unter anderem Irfan Khan mehr Gewicht geben können. Doch auch so liefert das Drama eine sehenswerte Ode an den Geist von Mumbai, an das fragile und daher stets von Neuem gefährdete Zusammengehörigkeitsgefühl. Mumbai oder Bombay, egal wie man die Metropole nun nennt, wird immer wieder hart getroffen. Es gibt immer wieder Konflikte zwischen Hindus und Moslems, zwischen arm und reich. Zwischen Regierung und Opposition. Doch die Stadt rappelt sich auf. Diesem Überlebenswillen zollt der Film auf ehrenwerte Weise Tribut.
SONGS
1) Pal Mein
2) Ae Dil Hai Mushkil
MEINE DVD
UTV (IND), Code 0, NTSC
Bild: Anamorphic Widescreen
Ton:
Hindi 5.1 mit englischen und arabischen Untertiteln (Film und Songs).
Disk Rating * * ½ (Mattes Bild mit starken
Verpixelungen und v.a. Nachzieheffekten)
BESTELLEN
nehaflix (Liefert aus USA)
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aus GB)
EXTERNE REVIEWS
imdb
Bollywood Hungama (3/5)
Rediff.com
(2½/5)
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