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2011
> MAUSAM
Liebesdrama. Indien. Hindi
Alternative Titel Mausam - Season of Love; Jahreszeit (Übersetzung);
Mausam - Jahreszeiten der Liebe; मौसम
Regie Pankaj Kapur
Buch Pankaj Kapur
Produktion Sunil Lulla, Sheetal Vinod Talwar
Songs Pritam
Kamera Binod Pradhan
Choreografie Ahmed Khan
Darsteller Shahid Kapoor, Sonam Kapoor,
Anupam Kher, Aditi Sharma,
Kamal Nain Chopra, Supriya Pathak, Aditi Sharma, Manoj Pahwa, Vaibhav Talwar
Länge 168 Min.
Kinostart 23.9.2011
Box office classification Above Average
Molodezhnaja Altersempfehlung ab 12
Humor | Spannung | Action | Gefühl | Anspruch | Erotik |
. |
©
Text Marco, molodezhnaja 16.1.2012
© Bilder Eros Entertainment,
Screenshots molodezhnaja
STORY
Punjab, 1992: Harinder "Harry" Singh (Shahid Kapoor) lebt mit seiner Familie in
der Kleinstadt Mallukot. Dorthin zieht Aayat (Sonam Kapoor) mit ihrer Tante: Sie
sind aus Kaschmir geflüchtet, wo die religiösen Konflikte zu gefährlich wurden.
Zwischen Harry und Aayat funkt es schon bald. Doch bevor er ihr seine Liebe
gestehen kann, zieht sie mit Onkel und Tante nach Bombay. Der geschockte junge
Mann geht zur Luftwaffe und arbeitet sich bald zum angesehenen Piloten hoch.
Sieben Jahre später treffen sich Harry und Aayat in Edinburgh wieder - doch auch
dieses Wiedersehen bleibt kurz, denn wegen des Kargil-Konflikts wird Harry
zurück nach Indien gerufen. Im Krieg wird sein Arm gelähmt und er gibt die Hoffnung
auf seine Liebe auf.
REVIEW
Das ist reizvoll,
denn vor allem in den Indien-Szenen ist "Mausam" bodenständig schwelgerisch. Die
satten Bilder des Punjab mag man kennen, aber sie funktionieren eben doch
meistens ganz gut, wenn es darum geht, indischen Patriotismus farbenfroh und
musikalisch abzufeiern. In der ersten Filmhälfte ist die Geschichte denn auch
simpler gestrickt. Erste Blicke, erste Liebe, Trennung. Das sind durchaus
emotionale Themen, aber locker leicht dargeboten. Eine Freude nicht zuletzt
wegen den authentisch wirkenden Schauspielern. Die Nebendarsteller machen das
Dorfleben spürbar, während Shahid solche Kleinstadt-Casanova-Rollen bestens
liegen. Und Sonam Kapoor (trotz des Nachnamens nicht verwandt mit Regisseur und
Star) verleiht ihrem Part mit relativ wenig Einsatz Würde. Problematischer
wirds, wenn der erste Zeitsprung kommt. Nun wechselt "Mausam" immer wieder
Handlungsort und Zeit. Der Film wird extrem episodisch, ja bruchstückhaft. Es
soll eine welt- und zeitumfassende Liebe suggeriert werden, doch dieses Gefühl
kommt nie wirklich auf. Vor allem in Zeiten von Telefon und später Handy und
Internet möchte man meinen, die auseinandergerissenen Liebenden würden einen Weg
finden, wenigstens Mal zusammen zu reden. Sie sind ja schliesslich soooo
verliebt, also warum tun sie so verdammt kompliziert? Schlimmer noch
wiegt der Umstand, dass das Duo nun in jeden nur erdenklichen Konflikt
verwickelt wird. Weltgeschichte zieht als Hintergrundgeräusch an den beiden
vorbei: Kaschmirkonflikt, Kargil, Mumbai-Bombenexplosion, Gujarat-Aufstände,
9/11. All dies hat nie den richtigen emotionalen Einschlag, nie die Tragik, die
diesen Ereignissen eigentlich anhaften sollte. Nein, es sind nur News-Fetzen im
Leben des Liebespärchens, welche sie aus der Bahn zu werfen drohen - weg vom
Ziel der lebenslänglichen Vereinigung. Zudem wird Shahid, sobald er Pilot wird,
ungleich trockener. Klar, er soll "erwachsener" wirken. Doch mit Schnurrbart und
braver Frisur kommt er vor allem kastriert rüber. Und etwas pathetisch, sobald es
um die heldenhafte Luftwaffe geht. Überhaupt ist das
ganze Air-Force-Zeug eher mühsame Beigabe. Salutieren hier, Pathos da, schlechte
Mirage-Computertrickeffekte dort. Auch die Schweiz-Szenen gegen Ende hin haben
Füllcharakter. "Mausam" ist nicht extrem lang, aber er fühlt sich in der zweiten
Hälfte wegen diesem Zickzack-Kurs zu lang an und mündet in ein unausgereift
hektisch-dramatisches Finale. Statt einer grossen Saga über die Liebe werden wir
mit einem etwas unentschlossen erzählten und dramaturgisch immer weniger
fesselnden Werk konfrontiert. Als Autor hat Pankaj Kapur also noch grossen
Nachholbedarf. Als Regisseur indes zeigt er durchaus Brauchbares, denn "Mausam"
sieht immerzu gut aus. Das gilt für die
Stars ebenso wie für die Bilder. Und die Musik dazu, wenn auch nicht mit
Klassiker-Potential, passt immer. Sonam stimmt einmal das hübsche Stück "Abhi Na
Jao Chood Kar" aus dem Dev-Anand-Hit Hum Dono an, zu
dem "Mausam" auch inhaltlich die eine oder andere Parallele aufweist. Die
Verbindung zu Anand passt, denn einige Motive des Films decken sich mit dem
früheren Schaffen Anands, ohne deren Melancholie zu erreichen. "Mausam" ist
schön, keine Frage. Aber er hat zu wenig Drive und zerfällt im letzten Drittel
so stark, dass man den Kontakt zu den Figuren verliert. Grosses Schwelgen liegt
also nicht drin, und wenn der Film gerade dieses Ziel nicht erreicht, wirkt er
wie ein überlanges, aufgeblasenes Liebesfilmchen im ansprechenden Look. Mit ganz
viel Goodwill ist das noch 3 Sterne wert, hohe Bollywood-Affinität
vorausgesetzt. PS: Die
erwähnten Schweiz-Szenen teilen sich in zwei Episoden auf. Die erste ist Zürich,
genauer das Niederdorf, das jedoch für Edinburgh doubeln soll, denn das Ende der
Sequenz spielt dann wieder dort. Das zweite Segment beginnt mit der Betitelung
"Switzerland", wenn kurioserweise der Central Park gezeigt wird. Danach gehts
wirklich in die Schweiz, wenn die Kantonspolizei Uri (!) einen Mann am Flughafen
Zürich verhört. Und weiter nach Gstaad. Ich habe nichts gegen das Doubeln von
Orten, aber wenn eh in Schottland, den USA und der Schweiz gedreht wurde, warum
dann nicht die Locations beim richtigen Ort einsetzen?
Lange mussten wir warten auf
eine Zusammenarbeit von Vater Pankaj Kapur und Sohnemann Shahid Kapoor. Nun ist
sie da - wenn auch auf ungewöhnliche Art: Der gefeierte Schauspieler Pankaj gibt
nämlich mit "Mausam" sein Regiedebüt, und für die Hauptrolle lag es wohl nahe,
seinen eigenen Spross zu besetzen. Wer nun erwartet, Kapur würde für seinen
Erstling etwas tief stapeln, der irrt. Er nahm sich als Thema eine viele Jahre
umspannende Saga von Liebe, Verlust und Krieg vor, ganz klassisch in Szene
gesetzt und weitab vom modernen Look, der im Hindi-Kino Kohle macht. Der Film
spielt zwar in den 90ern und frühen Jahren des neuen Jahrtausends, könnte aber
genauso gut in den 70ern angesiedelt sein.
SONGS
1) Rabba Mein Toh Mar Gaya - Solides 08/15-Stück (Shahid Mallya).
2) Sajh Dhaj Ke - Solide Stimmungskanone, aufgewertet durch die Tanzfreude der
Protagonisten (Mika Singh, Pankaj Kapoor).
3) Ik Tu Hi Tu Hi - Unauffällig sanft und kurz, aber sehr lieblich gesungen und
musiziert (Hans Raj Hans)
4) Poore Se Zara Sa Kam Hai - Gut gesungen aber austauschbar. Gedreht in Zürich
(Rashid Khan)
5) Aag Lage Us Aag Ko - Einschubstück, ganz nett, aber bloss für die Montage
wichtig (Karsan Sargathia).
6) Mallo Malli - Zu modern für den Film und auch musikalisch eher fad (Tochi
Raina).
MEINE DVD
Eros Entertainment (Indien), Code 0, NTSC
Bild: Anamorphic Widescreen
Ton:
Hindi 5.1 mit englischen und arabischen Untertiteln (Film und Songs).
Disk Rating * * *
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Induna (Liefert aus IND)
amazon.de (Liefert aus D)
EXTERNE REVIEWS
imdb.com
Bollywood Hungama (2/5)
Rediff (2/5)
Screenshots der DVD mit TotalMedia Theatre 3, verkleinert und leicht geschärft mit CorelPaint
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