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> MAQUIA - WHEN THE PROMISED FLOWER BLOOMS
Anime
Japan 2018
Alternative Titel Maquia - Eine unsterbliche Liebesgeschichte;
Sayonara no asa ni yakusoku no hana o kazaro; さよならの朝に約束の花をかざろう
Regie und Drehbuch Mari Okada
Stimmen Manaka Iwami, Miyu Irini, Yuki Sakurai, Ai Kayano, Yuki Kaji,
Miyuki Sawashiro, Rina Sato
Länge
110 Min.
Molodezhnaja Altersempfehlung ab 6
Humor | Spannung | Action | Gefühl | Anspruch | Erotik |
. |
©
Text Marco Spiess, molodezhnaja 12.2.2020
© Bilder Universumfilm, Screenshots molodezhnaja
STORY
Die Iorph werden "Die Sippe des Abschieds" genannt. Sie leben weit ab von den
Menschen und weben einen speziellen Stoff, auf dem die Chronik der Zeit
festgehalten wird. Da sie langsamer altern, als Menschen, können die Iorph
hunderte von Jahren alt werden. Das weckt die Gier des Königreichs Mezarte, das
Soldaten auf Drachen schickt, um die Anführerin Rashine zu entführen. Bei der
Aktion dreht einer der Drachen durch und fliegt davon - mitsamt Rashines junger
Assistentin Maquia. Sie überlebt den Absturz des Drachens und findet in einem
Wald ein Baby. Sie adoptiert den Buben, nennt ihn Erial und zieht ihn gross.
Derweil sterben im Reich Mezarte die Drachen weg. Um seine Macht dennoch zu
sichern, will der König Iorph-Gene in seine Blutlinie bringen, und darum seinen
Sohn mit der jungen Leilia verheiraten: Maquias bester Freundin. Die will das
verhindern und reist mit dem mittlerweile erwachsenen Erial los.
REVIEW
Eine ausufernde Geschichte um Phantasiewelten, den
Lauf der Zeit und das Muttersein. Das kann schiefgehen und überfrachtet wirken -
und in der Tat braucht "Maquia" viel Zeit, um die Zuschauer darauf einzustimmen,
was sie hier erwartet. Doch das Regiedebüt der vielbeschäftigen
Anime-Drehbuchautorin Mari Okada verbindet seine Themen immer besser und ist
erfrischend, weil das Gros der Emotionen nicht aus Liebe und Romantik gezogen
wird, sondern eben aus der Beziehung einer Frau und ihres adoptierten Kindes.
Dass vor allem am Anfang, wenn den Zuschauern viele Informationen
aufgebürdet werden, manches nicht ausgearbeitet wird, muss man fast akzeptieren.
So wird etwa das Sterben der Drachen nur knapp thematisiert und auch als
Metapher nur halbherzig eingesetzt. Und die Figur der Leilia ist ohne Nachdruck
oder gar Notwendigkeit in die Geschichte eingewoben. Regisseurin Okada wäre mit
einer Miniserie wohl besser bedient gewesen als mit einem Film, doch sie holt
das Maximum aus den gegebenen Umständen heraus, vor allem, wenn der Fokus zu
Maquia und Erial wechselt.
Deren Beziehung macht spannende Phasen durch.
Den Anfang machen Mutter und Baby, doch wenn Erial älter wird, verwirrt ihn die
Nähe zu seiner nun gleichaltrigen Adoptivmutter in ein inzestuös anmutendes
Verlangen. Später ist der Sohn gar älter als seine Mutter, was die Dynamik
nochmals ändert. Zwischen diesen zwei Menschen arrangiert Okada die Geschichte
eines sterbenden Reiches, mit Krieg und allem was an Konflikten dazugehört. Und
wenn Kenji Kawai dazu einen Soundtrack komponiert, dann ist fast klar, dass
alles mit wunderschönen Chorgesängen und Streich-Arrangements unterlegt ist.
In die Tiefe geht der Film manchmal im Vorbeigehen. So
heisst etwa das Tuch, auf dem die Iorph die Geschichte festhalten, "Hibiol". Ein
Name, den Maquia auch für die Babies verwendet: Unsere Kinder als Träger unserer
Geschichte in die nächste Generation - während sie selbst ihre eigene Schreiben
und auch weitergeben. Das passt zum Motiv von Leben und Tod, das "Maquia"
durchzieht.
Visuell lässt sich dem Film auch wenig vorwerfen. Beim
Charakterdesign fehlt es ein wenig an Details, doch die Hintergründe machen das
wieder wett. So ist die Welt der Iorph fast verkitscht und weiss, während die
Mezarte-Stadt mitten in der Industrialisierung steckt und dominiert wird von
rauchenden Schornsteinen und riesigen Wasserrädern. Plakativ auf jeden Fall,
aber es funktioniert und bietet was fürs Auge.
Gegen Ende dreht Mari
Okada den Kitsch so richtig hoch. Wer zuvor mit dem Film Mühe hatte, dürfte da
ausklinken. Wer aber vorher schon mit den Charakteren mitgefiebert hat, der
gönnt ihnen das ausgedehnte und emotionale Finale, das "Return of the
King"-mässig fast mehrere Enden aufweist. Und jedes davon rührt potentiell zu
Tränen. So entlässt "Maquia" auf jeden Fall bewegt: Ein Anime über Leben und
Tod, über das Lieben und Loslassen, aufbereitet in sehenswerter Optik.
EXTERNE LINKS
imdb.com
Screenshots der DVD mit VLC, verkleinert und geschärft mit Picture Converter und Paint.net
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