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Drama
Südkorea 2005
Alternative Titel Yeonae; Falling in Love;
연애

Regie Seok-geun Oh
Drehbuch
Sin-hye Seo, Min-ho Song
Darsteller
Mi-seon Jeon, Hyeong-seong Jang, Ju-suk Kim, Yun-hong Oh

Zuschauer 10'947 
Länge
101 Min.
Molodezhnaja Altersempfehlung
ab 14

 

Humor Spannung Action Gefühl Anspruch Erotik
.

©  Text Marco, molodezhnaja 3.6.06
©  Bilder CJ Entertainment / Sidus, Screenshots molodezhnaja


STORY
Au-jin Kim (Mi-seon Jeon) hat zwei Söhne und einen faulen Gatten. Nach 11 Jahren Ehe ist die Luft raus und das Geld fehlt an allen Enden. Deshalb verdingt sich Au-jin von zuhause aus unter dem Pseudonym Yoon-jung bei einer Sexline als Telefondame. Im Büro der Firma fällt sie eines Tages Mrs. Kim (Ji-suk Kim), die Au-jin einen lukrativeren Job anbietet: als Escort-Dame. Au-jin nimmt an und trennt sich wenig später von ihrem Mann. Nun ist sie bereit, in Mrs. Kim Diensten auch bis zum Äussersten zu gehen. Ihr erster Kunde ist Min-su Cha (Hyeong-seong Jang), mit dem sie sich nach dem gemeinsamen Sex anfreundet.

 

REVIEW
Die erste Regiearbeit seit 12 Jahren zeigt Seok-geun Oh ("The 101st Proposition
") technisch auf der Höhe der Zeit: Viele Bilder haben einen flüchtigen, sinnlichen Touch, seien es die Lichter der Grossstadt, die über die Gesichter huschen, oder eine Hand, die im Bett - verfolgt von der Kamera - den Rücken abtastet. Doch die Story hält nicht mit der Bildsprache mit. Die Geschichte von der Hausfrau, die sich prostituiert, gehört seit Jahrzehnten zu einem gern verwendeten Sujet und Oh ist nicht in der Lage, ihm etwas Neues abzugewinnen.

Zum Glück hat er mit der TV-Schauspielerin Mi-seon Jeon jedoch eine grossartige Hauptdarstellerin zur Hand. Sie verleiht der Figur mehr Tiefe, als das Drehbuch vorsieht, und macht den Film beinahe im Alleingang sehenswert. Da auch ihre Co-Stars durchs Band überzeugen, wirken die Personen echt und ihre Lebenssituationen glaubhaft. Besonders Mrs. Kim ist spannend, da sie lange Zeit mysteriös agiert und man als Zuschauer nicht ahnt, warum. Umso drastischer sind die Szenen, in denen ihre Pein mit aller Deutlichkeit sicht- ja spürbar wird. Der Moment, in dem ihr Gewalt angetan wird, gehört wohl zu den beklemmendsten des Films, weil Oh einfach drauf bleibt und uns mit der von Männern ausgeübten Gewalt konfrontiert.

Leider ist es auch eine der wenigen Sequenzen, die wirklich Kraft entwickeln. Nachdem der Anfang nämlich noch reizvoll ist, da wir uns erst den Figuren nähern müssen, wird spätestens nach dem Auftauchen von Min-su alles öder, ja langweiliger und schematischer. Selbst das Ende bleibt eine Enttäuschung, da es weder den Film abschliesst noch unsere Charakteren auf erfüllende Art zurück lässt. Offene Enden sind okay, doch hier plätschert der Film bloss aus. Gleiches gilt für mehrere Nebenhandlungen, die unbefriedigend enden - so etwa die Sache mit den Kindern, aber auch Mrs. Kims Story und jene der Mitarbeiterinnen.

Neben dem schwachen Ende leidet die eigentliche Haupthandlung auch unter mangelnder Eindringlichkeit: Die Romanze mit Min-su bleibt oberflächlich, weshalb auch die späteren Szenen nicht befriedigen. Die Botschaft wird aber deutlich: Männer sind Schweine. Das gilt für die Lüstlinge, die Au-jin anrufen, das gilt für die Besucher der Karaoke-Bar, die die Frauen als Nutten betiteln und sie liebend gerne verprügeln, wenn sie sich nicht willig zeigen. Es gilt aber auch für Au-jins Gatten, den wir stets nur von hinten sehen - und sogar für Min-su. Doch ist diese Aussage genug als Antrieb für einen Film? Natürlich nicht, deshalb sollte nebenbei Au-jins Entwicklung als dramaturgischer Leitfaden dienen. Hier liegt letztendlich der Hund begraben: Sie macht fast keine Entwicklung durch. Weder im Bezug auf ihre Kinder, noch auf ihren Mann (emotional ist sie von Anfang an "getrennt"), noch auf ihre Kunden oder auf sich selbst. Ohne echte Entwicklung ihrer Figur wird der ganze Film banal. Klar: Sie wird mutiger, hat Sex mit Kunden und wird von den Männern enttäuscht, doch all dies bringt keinen Prozess ins Rollen, der einen Wandel in der Figur erkennen lässt. Es müsste nicht einmal eine Bewegung hin zum "besseren Menschen" sein oder sonst eine Hollywood'sche Emanzipationsgeschichte - aber etwas sollte stattfinden. Sonst sind die investierten 101 Minuten verschwendet.

"Love Is a Crazy Thing", der übrigens mit einem absurden internationalen Titel und einem irreführenden DVD-Cover promotet wird, ist sicherlich kein schwacher Film. Dazu ist die Inszenierung zu gut und das Ensemble zu beeindruckend. Doch mit dem abgenutzten Plot kommt Seok-geun Oh nicht weit und enttäuscht durch schwache Figurenzeichnung und unentschlossenes Ende.

 

MEINE DVD
Südkorea, Code 3, NTSC
Anamorphic Widescreen
Koreanisch Dolby Digital 5.1 mit englischen und koreanischen Untertiteln.

 

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SCREENSHOTS

 


 

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