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2006
> LIGALIG
Thriller
Philippinen 2006
Alternative Titel
Anxiety; Angstgefühl
Regie Cesar Montano
Drehbuch Cesar Montano, Willy Laconsay
Darsteller Cesar Montano, Sunshine Cruz, Johnny Delgado,
Celia Rodriguez, John Regala, Katya Santos, Noni Buencamino
Länge 84 Min.
Molodezhnaja Altersempfehlung ab 16
Humor | Spannung | Action | Gefühl | Anspruch | Erotik |
. | . | . |
© Text Marco,
molodezhnaja 26.6.07
© Bilder CM Films,
Screenshots molodezhnaja
STORY
Ein Mörder (Johnny Delgado) terrorisiert die Stadt. Seine jüngsten Opfer tötete
er in einem Hotel, in dem sich der Taxifahrer Junior (Cesar Montano) mit einer
Prostituierten vergnügte. Er muss auf die Liebesdienste zurück greifen, weil
seine Verlobte Trixie (Sunshine Cruz) erst nach der Hochzeit zum Sex bereit ist.
Während die Polizei um Inspektor Noble (Noni Buencamino) die Spuren der
Mordserie sichert, fährt Junior mit Trixie zu deren Mutter Martha (Celia
Rodriguez) aufs Land. Dort taucht aber schon bald der Killer auf.
REVIEW
Wenn man es nett ausdrücken möchte, dann ist
"Ligalig" Cesar Montanos Hommage an "Haute tension". Etwas härter formuliert:
Der philippinische Regisseur, Produzent, Sänger und Star bedient sich
hemmungslos bei Alexandre Ajas hochspannenden Thriller, ohne jedoch dessen
Virtuosität, Suspense und Gewalt auch nur ansatzweise zu erreichen. Immerhin ist
der Look für einen philippinischen Film ganz beachtlich und wären hier etwas
mehr Ideen und Gedanken ins Drehbuch eingeflossen, man hätte etwas daraus machen
können - doch "Ligalig" wirkt zu sehr wie eine abgespeckte, ausgelaugte Fassung
von "Haute tension", um jemals wirklich überzeugen zu können.
Den Auftakt macht eine holprige Erotikmontage, unterbrochen von ersten Bildern des Killers. Danach folgen öde Szenen um Cesar Mintanos Charakter einzuführen. Er fährt Taxi. Und das gestattet dem Regisseur, das Gefährt mit seinen Passagieren aus allen möglichen Perspektiven zu zeigen. Die Kamera ist derart beweglich, sie wandert um das Auto herum oder filmt es von oben. Durchaus eine nette visuelle Idee, wenn auch gar aufdringlich - doch hier fällt sie völlig ins Wasser, weil Montano, um diese Agilität der Kamera zu erreichen, alle Sequenzen im Bluescreenverfahren drehen musste und die Aufnahmen nun so was von künstlich wirken, dass aller Reiz dahin ist.
Wirklich auf Suspense getrimmt ist denn auch erst der letzte Teil, der im Haus von Trixies Familie spielt. Da tauchen dann auch die deutlicheren "Haute tension"-Parallelen auf, vom Look des Killers über die Verstecke bis hin zum Twist. Der ist nicht identisch, sondern eigentlich ziemlich doof variiert. Wäre Montano selbst auf die Idee gekommen, man müsste ihm einen Bonus für Wagemut verleihen. Doch da es sich um eine halbherzige Kopie handelt, bleibt sie genau das: halbherzig und kopiert.
Am Metro Manila Film Festival wurden der Schnitt und Mentanos Schauspielarbeit geehrt. Letzteres ist hanebüchen, spielt der Star seinen Charakter doch relativ oberflächlich und gelangweilt. Ersteres ist etwas schwieriger: Da der Film überaus flott und flüssig ist (keine Selbstverständlichkeit im philippinischen Kino) verdient er allemal eine Würdigung. Doch Montano übertreibt es ganz gehörig mit den hektischen und anstrengenden Schnitt-Attacken, begleitet von Blitzen und Lärm. Stil des Stils wegen, von einem kunstvollen Schnitt kann da nach einer gewissen Zeit keine Rede mehr sein. Doch das ist vielleicht symptomatisch für den ganzen Film: Viel Lärm um nichts, schicke Verpackung - wenig dahinter. Ausser eben der nicht sonderlich enthusiastische Versuch, "Haute tension" auf ein philippinisches Publikum zu münzen. Aktion misslungen.
MEINE DVD
USA, Code 0, NTSC
Bild: Anamorphic Widescreen
Ton:
Tagalog 2.0 mit englischen Untertiteln.
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