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Anime

Japan 2010
Alternative Titel Ibara no O; いばらの王

Regie Kazuyoshi Katayama
Drehbuch Kazuyoshi Katayama, Akiko Yajima, Hiroshi Yamaguchi
nach dem Manga von
Yuji Iwahara

Länge 105 Min.
Molodezhnaja Altersempfehlung
ab 16

 

 

Humor Spannung Action Gefühl Anspruch Erotik
.

©  Text Marco, molodezhnaja 4.1.11
©  Bilder i-on, Screenshots molodezhnaja


STORY
Im Jahr 2012 bricht eine
Seuche aus, die Infizierte im Endstadium zu Stein werden lässt. Darum bekommt sie den Übernamen "Medusa". Weltweit sorgt sie für Panik und Kriege. Im Jahr 2015 offeriert ausgerechnet der Pharmakonzern Venus Gate, von dem gemunkelt wird, er sei für die Seuche verantwortlich, eine Lösung: 160 Erkrankte sollen in einen Kälteschlaf versetzt werden, um dann wieder zu erwachen, wenn ein Gegenmittel gefunden ist. Zu den Freiwilligen gehört auch Kasumi, die ihre Zwillingsschwester Shizuku nur widerwillig zurücklässt. Der Kälteschlaf wird vom Computer ALICE gesteuert, alles scheint gut zu laufen. Da wacht Kausmi auf und findet sich mit den anderen Freiwilligen in einer Welt voller dorniger Pflanzen und mutierter Tiere wieder. Nur gerade sieben Menschen überleben den ersten Angriff der Monster.

 

REVIEW
Man kann Metaphern auch zu deutlich herausstreichen: "King of Thorn" ist die Sci-Fi-Anime-Version von "Dornröschen". Das Schloss, der hundertjährige Schlaf, die dornigen Pflanzen - alles da. Und weil dies einem Zuschauer vielleicht entgehen könnte, gibts auch noch eine Erzählstimme, die dauernd Passagen aus dem Märchen vorliest. Da wäre weniger mehr gewesen. Und genau dieses Fazit könnte unter dem ganzen Film stehen: Ein wenig Zurückhaltung in der Geschichte hätte das Ganze noch spannender gemacht. In der vorliegenden Form dagegen verliert man ab der Ein-Stunden-Marke langsam den Überblick.

Spielt die Geschichte in der Zukunft? Ist alles ein Experiment? Ein Traum? Alles auf einmal? Es ist in der Tat eine Herausforderung, am Ende der ersten Sichtung zu erklären, welche Figur welche Absichten hatte und wer genau wusste, was abging. Doch letztendlich ist diese Konfusion bei vielen futuristischen Animes Teil des Deals: Man kriegt geniale Optik, wuchtige Szenen, imposante Action, und viel psychologisch-philosophisches Sci-Fi-Gebrabbel. Ein wenig überladen eben, all das, was die Kritiker dem dritten "Matrix" angelastet haben.

"King of Thorn" ist dennoch ein eindrückliches Werk. Kazuyoshi Katayama, der seit neun Jahren nicht mehr Regie geführt hat, und auch zuvor eher in TV-Serien involviert war, erzählt von Beginn weg mit Elan und Auge fürs Spektakuläre. In etlichen Szenen darf man genüsslich staunen, etwa wenn schon in den ersten Minuten die Apokalypse heraufbeschworen wird. Danach wirds sogar richtig blutig, wenn die Mutanten angreifen und über hundert Menschen innert Minuten meucheln und verspeisen. Das Spiel mit Farben, der Wechsel zwischen Real- und Traumebenen, die eingeflochtene Action: All das erzeugt eine ungeheure Dynamik.

Als Vorlage diente eine zwischen 2002 und 2005 entstandene Manga-Reihe von Yuji Iwahara, die in etlichen Bereichen massiv abgeändert wurde. Eine Anime-Serie wäre dem Stoff vielleicht noch eher gerecht geworden, denn die Fülle des Materials ist heftig. All das in einen Spielfilm zu verdichten, führt zu einer Systemüberladung - beim Drehbuch ebenso wie bei den Zuschauern. Die Optik und das Tempo machen dies zwar vergessen, aber die Figuren bleiben schematisch (gegen Ende werden sie sogar regelrecht als Stereotypen entlarvt), die Märchen- und Computergames-Metaphern sind etwas selbstgefällig und manche Stellen sind schlicht zu kryptisch.

All das nimmt man in Kauf, weil "King of Thorn" etwas hat, was nicht jeder Film auftischen kann: die Vereinigung von Tempo, Stil und Dichte - also kraftvolle Unterhaltung mit etwas Intelligenz, selbst wenn das Hirn bisweilen zu schmelzen droht. Wer mit Animes nicht viel anfangen kann, der wird durch dieses Werk garantiert nicht bekehrt, weil es mit seiner vorgegaukelten Komplexität ziemlich anstrengend wird. Ich für meinen Teil mag das, auch dass aus ein paar wenigen Menschen globale Apokalypsen und Transformationen erwachsen können. Das hat etwas Episches und Mitreissendes, Technik-Blabla hin oder her.

 

MEINE DVD
Deutschland, Code 2, PAL
Bild: Anamorphic Widescreen
Ton: Japanisch und Deutsch 5.1 mit deutschen Untertiteln.

 

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EXTERNE LINKS 
imdb.com

 

SCREENSHOTS

Screenshots der DVD mit TotalMedia Theatre 3, verkleinert und leicht geschärft mit CorelPaint


 

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