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2008
> KAHANI GUDHIYA KI
Drama. Indien. Hindi
Alternativer Titel
Kahani Gudhiya Ki: True Story of a Woman
Regie Prabhakar Shukla
Drehbuch Ashok Hamrahi
Produktion Prabhakar Shukla
Songs Vivek Prakash
Kamera Raju Kaygee
Choreografie Saroj Khan
Darsteller Divya Dutta, Arif Zakaria,
Seema Biswas, Rajpal Yadav, Akhilendra Mishra
Länge 112 Min.
Kinostart 11.4.2008
Box office classification -
Molodezhnaja Altersempfehlung ab 6
Humor | Spannung | Action | Gefühl | Anspruch | Erotik |
. | . | . |
©
Text Marco, molodezhnaja 14.7.08
© Bilder Ultra,
Screenshots molodezhnaja
STORY
Gudiya (Divya Dutta) führt ein einfaches, aber glückliches Leben in einem Dorf
in Indien. Mit ihrem Ehemann Feroz (Rajpal Yadav) erwartet sie demnächst ihr
erstes Kind. Da trifft die Nachricht ein, dass ihr erster Mann Aslam (Arif
Zakaria) noch lebt! Gudiya hatte ihn vor vier Jahren geheiratet, doch er musste
in die Armee einrücken und ging während des Kargil-Konflikts verschollen. Da er
Moslem ist, wurde er von der Armeeführung der Fahnenflucht bezichtigt. Als dann
auch noch Aslams Mutter (Seema Biswas) starb und viele Jahre ohne ein
Lebenszeichen vergingen, heiratete Gudiya Feroz. Wie soll sie nun weiter leben?
REVIEW
Das Tragische an dem Film ist, dass er die
zentrale Frage nicht zu stellen wagt. Er redet immer um den heissen Brei herum,
anstatt ultimativ zu klären, ob eine Religion in einem Rechtsstaat überhaupt ein
paralleles Gesetz betreiben darf. Die Scharia hat in einem weltlichen Staat
keinen Platz, ebenso wenig andere Alternativgesetze. Es gelten Verfassung und
Gesetze des modernen Staates, keine durch Geistliche interpretierte Texte. In
Indien jedoch wird dies zugunsten der interreligiösen Harmonie oft ignoriert -
und weil die Gesellschaft noch viel zu sehr in den engen Mauern religiöser
Moralvorstellungen oder eben gar religiösen Gesetzen denkt, ist es auch schwer,
dieses System zu zerschlagen. Da hätte "Kahani Gudiya Ki" ansetzen sollen.
Doch der ehemalige Werbefilmer und Regiedebütant Prabhakar Shukla zeigt nie Mut. Dabei erklärte der Regisseur, die wahre Geschichte sei ihm ans Herz gegangen: Die wahre Geschichte der Gudiya also, die im Meerut-Distrikt von Uttar Pradesh dieses traurige Schicksal erdulden musste und danach vor laufenden Kameras gezwungen wurde, ihre Wahl so kundzutun, dass sie mit dem islamischen Recht übereinstimme. Gerade weil dieses Drama ihn so beschäftigte, würde man von Shukla mehr Leidenschaft erwarten - doch davon ist nichts zu sehen. Von der öden Startphase, in der einige der Beteiligten gelangweilt ihre These direkt in die Kamera erzählen bis hin zum lehrmeisterhaften Abschluss, in dem ein islamischer Geistlicher lange darüber referieren darf, was Gudiya denn nun zu tun habe, funkelt nie so etwas wie Energie durch. Shukla beklagt zwar den Umgang mit Gudiya und fragt, ob Frauen keine Rechte hätten - doch wo bleibt die Attacke auf die illegale Anwendung der Scharia?
Es gäbe auch andere Punkte, bei denen man nachhaken müsste. So sei die Entscheidung zugunsten eines Ehemannes auch auf der Basis des Einkommens und des sozialen Status' gefällt worden - die Eltern würden dadurch in ein schlechteres Licht gerückt. Und nicht zuletzt gehört die Rolle der Medien bei diesem "Spektakel" hinterfragt. Alles Aspekte, die man hätte anpacken können, doch alles passiert höchstens halbherzig und zu wenig intelligent. Es sind jedoch nicht nur inhaltliche Schwächen, die "Kahani Gudiya Ki" zum missglückten Film machen: Die Optik wirkt billig, die Schauspieler spielen erschlafft und das Hintergrundsgedudel sägt am Geduldsfaden. Auch die Lieder selbst taugen reichlich wenig.
Am Schluss bleibt ein gut gemeintes, aber ziemlich mies gemachtes Drama über einen Vorfall, der einen besseren Film verdient hätte. Kaum jemand, der an der Gudiya-Geschichte beteiligt war, behielt eine weisse Weste. Nicht die Familie, die Gudiya drängte. Nicht die islamischem Geistlichen, die vor laufender Kamera ihre Entscheidung umstiessen. Nicht die Fernsehanstalten, die voyeuristisch und heuchlerisch berichteten. Dies wäre ein Musterbeispiel für die Ausnutzung einer jungen Frau durch beinahe alle Institutionen. Und heraus kam ein Film, der nichts davon wirklich anprangert, der plump und billig daherkommt, nichts auslöst und nichts erreicht. Das ist frustrierend. Gudiya wird es egal sein: Sie starb Anfang 2006 im Alter von 26 Jahren. Der ganze Stress löste eine Fehlgeburt aus und die junge Frau erkrankte so schwer, dass sie bald darauf starb. Im Film ist das nur ein paar Zeilen wert, da der Dreh schon vor ihrem Tod begann. Es klingt fast schon wie die letzte, bittere Ironie des Schicksals.
SONGS
Keine detaillierte Song-Kritik
MEINE DVD
Ultra (IND), Code 0, NTSC
Bild:
Letterboxed Widescreen
Ton:
Hindi 5.1 und 2.0 mit englischen Untertiteln (Film und Songs).
Disk Rating * * (Mattes, unscharfes
Letterboxed-Bild)
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SCREENSHOTS
(Mehr Screenshots nicht möglich - meine DVD spinnt)
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