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Actionthriller. Indien. Hindi
Alternativer Titel
-

Regie Sanjay D. Singh
Drehbuch Rahul Singh
Songs Uttam Singh
Kamera Karim Khatri
Choreografie Jay Borade, Reshma Khan, Baba Yadav
Darsteller Rahul Singh, Rahul Dev, Narendra Jha, Amrish Puri, Parmita Katkar, Madhoo,
Mukesh Tiwari, Govind Namdeo, Sharat Saxena, Tinnu Anand, Reema Lagoo,
Mithun Chakraborty
Länge 146 Min.

Kinostart 15.9.2006
Trade classification
Flop
Molodezhnaja Altersempfehlung ab 16

 

Humor Spannung Action Gefühl Anspruch Erotik
. . . .

©  Text Marco, molodezhnaja 4.12.06
©  Bilder Adlabs, Screenshots molodezhnaja


STORY
Um ihrem Sohn Randhir eine bessere Zukunft zu ermöglichen, heiratet die Witwe Laxmi (Madhoo) den skrupellosen Shyam (Mukesh Tiwari). Der misshandelt seine Gattin und verprügelt seine Stiefkinder. Dadurch abgehärtet wird aus Randhir (Rahul Singh) ein Strassenrowdy, der es mit jedem aufnehmen kann, der ihm zu nahe kommt. Im Team mit seinem Kumpel Javed Ali (Rahul Dev) regiert er das Quartier und bietet seine Hilfe da an, wo Geld lockt. Als die beiden zwischen den Alkoholproduzenten Khanna (Tinnu Anand), den Abgeordneten Hari Om Jaiswal (Sharat Saxena), die Politikerin Sumrita Devi (Reema Lagoo), den Polizisten Hussan (Amrish Puri) und den Schnapslieferanten aus Lucknow (Govind Namdeo) geraten, wirds brenzlig. Vor allem Jaiswals Handlanger Yaseen Khan (Narendra Jha) macht ihnen das Leben schwer.

 

REVIEW
Bevor der sinnentleerte B-Film "Kachchi Sadak" zum reaktionären Rache-Reisser mutiert, gaukelt er erst fast eineinhalb Stunden einen anderen Inhalt vor. Es geht um einen jungen Mann, der durch widrige Lebensumstände zum Schläger wurde, es geht um Politik, um Alkoholschmuggel. Doch all das ist bloss unnützer, zu nichts führender Ballast. Worauf Regisseur Sanjay D. Singh aus ist, ist Vergeltungs-Action alter Schule, geprägt von Selbstjustiz-Ideologie und rabiatem Haudrauf-Denken. Selbst als einmal eine Frau vergewaltigt wird und ihren Partner anfleht, er möge auf Rache verzichten, um endlich den Kreislauf der Gewalt zu unterbrechen, hört er ihr nicht einmal zu - ihm geht es nämlich weniger um die Frau selbst, sondern darum, dass sein Gegner es gewagt hatte, sein "Eigentum" zu misshandeln. Willkommen in der Macho-Welt von "Kachchi Sadak", in welcher der Held Opfer der Gesellschaft ist, aber trotzdem immer schön cool und tough bleiben kann. So gross scheint es ihn gar nicht zu stören, dass die ach-so-böse Gesellschaft ihn zum Aussenseiter gemacht hat.

Wie es dazu kommt, dass Randhir Strassenrowdy wird, erfährt man in den klischeehaften, aber immerhin solide gemachten Anfangsszenen, in denen Dauerbösewicht Mukesh Tiwari die stereotype des bösen Stiefvaters umsetzt. Der Zeitsprung kommt mit dem ersten Song, der den Helden als erwachsenen Mann einführt - eine der am scheusslichsten geschnittenen Szenen des Filmjahrs. Diese amateurhaften Versuche von Stakato-Jump-Cuts resultiert in spontanem Augenkrebs und die selbst vor 20 Jahren schon angegraute Action erzeugt eine üble Vorahnung. In diesem Stil wirds weitergehen? Ja. Zwar ohne die lästigen Jump-Cuts, aber mit billiger Prügel-Action und schwachen Stunts. All dies ist Rahul Singh (Mumbai Godfather) auf seine heroisch herausgestreckte Brust geschrieben. Von ihm stammen auch Story und Dialoge und er achtete penibel darauf, dass er als Mr. Cool den Film dominiert. Doch sein rudimentäres Schauspiel-Talent bessert dies auch nicht auf.

Umgeben ist er vom Who-is-Who der Retorten-Nebendarsteller aus Bollywoods B-Liga. Neben Tiwari sind dies Govind Namdeo in typischer Schmier-Laune, Tinnu Anand, Reema Lagoo, Sharat Saxena und Rahul Dev. Alle liefern schwache bis nichts sagende Darbietungen ab, nur drei stechen heraus: Zum einen Mithun Chakraborty, der in einem Gastauftritt zu sehen ist. Der Altstar ist mittlerweile bei jedem Erscheinen nur noch eine Witzfigur oder eine Parodie seiner selbst. Hier versucht er sich unter einer grotesken Perücke als Qawwali-Sänger und scheitert sang- und klanglos. Zum anderen ist da 90's-Halbstar Madhoo, die mit ihrem hysterischen Spiel alle Anwesenden mühelos unterbietet, und das, obwohl ihr Part eigentlich Platz für eine kraftvolle Ohrfeige für peinigende Ehemänner Platz gehabt hätte. Sie stand seit vier Jahren nicht mehr vor der Kamera - und das merkt man.

Der dritte ist Amrish Puri. Ihm ist der Film gewidmet, da er im Januar 2005 verstarb. "Kachchi Sadak" markiert einen Postmortem-Auftritt, der sich nicht gross von anderen Puri-Auftritten unterscheidet, doch da der Mann nicht mehr lebt, achtet man schon besonders stark auf sein Spiel. Er ist deutlich gealtert, doch das Feuer in den Augen ist noch da. Das macht selbst die himmelschreiende Selbstjustiz-Propaganda am Ende halbwegs erträglich.

Puri ist denn auch einer der wenigen Pluspunkte in dieser Billigproduktion. Ein paar Aufnahmen im Gefängnis gehören auch dazu - sie wirken wegen des Drehorts relativ authentisch und erinnern an Knastfilme Hollywoods wie "Lock-up". Nichts Besonderes, aber solide. Vielleicht hätte Sanjay D. Singh diesen Teil ausbauen sollen und dafür den ganzen Politik-Murks am Anfang straffen können, der so ziellos inszeniert ist, dass er eh nur zum Gähnen anregt. In der Kategorie "Durchschnitt" siedeln sich unter anderem Hauptdarsteller Rahul Singh, die Songs und ein paar der Prügeleien an. Der Rest, in dem Fall fast der gesamte Film, fällt noch unter diese Marke. In anderen Worten: Das muss man sich nicht antun. 146 Minuten Filmemachen auf Unterstufen-Niveau - dafür kann man sich auch einen Michael-Dudikoff-Film reinziehen. Zweimal.

 

SONGS
1) Kachchi Sadak - Mässiges Macho-Lied, inszeniert mit Stakato-Jump-Cuts aus der Hölle.
2) Ek Tumse Baat - Fades Liebeslied.
3) Hungama Hungama - Temporeiche, aber uninspirierte Nummer.
4) Khwaja Mere Khwaja - Würde nicht Mithun unter seiner miesen Perücke derart ablenken, man könnte diesen soliden Qawwali fast geniessen.

 

MEINE DVD
Adlabs (USA), Code 0, NTSC
Anamorphic Widescreen
Hindi Dolby Digital 5.1 und 2.0 mit englischen und arabischen Untertiteln (Film und Songs).
Disk Rating * * ½ (Stellenweise recht scharf, dann mit zuviel Schärfe und in der Folge mit Verpixelung und Nachzieheffekten geplagt)

 

BESTELLEN 
nehaflix (USA)

 

EXTERNE REVIEWS 
imdb
indiafm.com (1/5)

 

SCREENSHOTS

 


 

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