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Tragikomödie. Indien. Englisch & Hindi
Alternative Titel Khabhi Shocha Bhi Na Tha; Kabhi Socha Bhi Na Tha;
Kabhie Socha Bhi Na Tha [Love, Sex, Etc ...];
KSBNT

Regie Kallol Sen
Drehbuch Kallol Sen
Produktion Kiran Sen
Musik Chirodeep Dasgupta
Kamera Mahendra Shetty
Darsteller Vishal Watwani, Seema Mishra, Sandhya Shetty, Rishi Khurana, Dibyendu Bhattacharya, Madhoo
Länge 102 Min.

Kinostart 7.4.2008
Box office classification
-
Molodezhnaja Altersempfehlung ab 12

 

Humor Spannung Action Gefühl Anspruch Erotik
.

©  Text Marco, molodezhnaja 6.5.08
©  Bilder Ultra, Screenshots molodezhnaja


STORY
Ritu (Seema Mishra) zog einst bei ihrem Kumpel Neel (Dibyendu Bhattacharya) in Mumbai ein, im Verlauf des gemeinsamen Wohnens wurden sie ein Paar. Doch die Beziehung hat an Schwung verloren. Ritu Kumpel Ozzy (Vishal Vatwani) steht schon lange auf sie, getraut sich aber nicht, ihr etwas zu sagen - schliesslich ist er ein Versager bei Frauen. Das würde er aber nie jemandem beichten, vielmehr stellt er sich als Macho dar. Das darf er dann eines Tages unter Beweis stellen, als Ritu ihn mit ihrer Freundin, dem Model Diya (Sandhya Shetty), verkuppelt. Tatsächlich landen die beiden im Bett, doch der Sex ist ein Desaster. Dafür tröstet sich Diya erst bei Neel, später beim Witzbold Sukhi (Rishi Khurana), Neels Freund. Und Neel? Der fühlt sich zu Radhika (Madhoo) hingezogen, obwohl er weiss, dass sie lesbisch ist.

 

REVIEW
Wenns nach Bollywood ginge, haben Inder keinen Sex. Zwar keimt längst auch im indischen Kino die Erotik auf, mittlerweile ist Küssen kein Tabu mehr und auch Bettszenen werden gezeigt, anstatt nach dem lüsternen Anhimmeln der Liebenden in eine Song-Nummer überzuschneiden. Doch es handelt sich noch um Ausnahmen. Der Umgang mit Sex bleibt verklemmt. Entweder wird er nur zum Aufgeilen der männlichen Zuschauer in billigen Erotikfilmchen gebraucht oder er wird beschämt ignoriert. Ein Film wie "Kabhie Socha Bhi Na Tha" ist daher schon überraschend, schliesslich gibt es nur sehr wenige indische Filme, in denen Fragen wie "was taugen indische Männer im Bett?" oder "was haltet ihr von Oralsex" aufgeworfen werden. Vielleicht ist er in dieser Direktheit sogar der erste.

Und direkt ist er: Die Schauspieler reden teilweise frontal in die Kamera und beantworten die Fragen im Interview-Stil. Das wirkt Anfangs improvisiert, doch schnell wird klar, dass hier ein Drehbuch zugrunde liegt und die Antworten durch Klischees und Vorurteile arg abgeschwächt werden. Doch sie bleiben kess. Über passive Frauen wird ebenso hergezogen wie über Männer, die ohne Vorspiel direkt zur Hauptspeise übergehen und die Frau unbefriedigt lassen. Sozusagen um dies noch zu illustrieren, folgt danach der eigentliche Film mit den verschiedenen Pärchen, ihren Problemen und ihrem Neu-Arrangement.

Da beginnt "Kabhie Socha Bhi Na Tha" langsam zu lahmen. Der Versuch, das junge, urbane Indien durch ein paar Sex-fixierte Menschen zu zeigen, läuft sich rasch tot und alles wirkt eine Spur zu verkrampft. Gerade wenn ein Film direkt, ehrlich und spontan sein soll, ist es verheerend, wenn die Dialoge forciert daherkommen. Das liegt sicher auch am gestelzten Englisch, in Hindi wäre es oft natürlicher rübergekommen - doch nicht allein daran. Auch die Schauspieler sind nicht die besten und obwohl sie unverbraucht scheinen und bisweilen überzeugen, so kommen sie in echt dramatischen Szenen nicht auf Touren. Zu viel wirkt einstudiert, zu viel eben verkrampft. Trotz offenherzigem Thema.

Die zweite Hälfte ist diesbezüglich die schwächere. Am Anfang geht vieles noch locker von statten, später hört man die Drehbuch-Balken knirschen. Als Radhika zu Ozzy meint, er wäre vielleicht schwul, nur weil er noch nie eine Frau im Bett hatte, musste ich mich auch am Kopf kratzen. Doch das ist typisch für den Film: Heisse Eisen sollen unbedingt angepackt werden, wieder und wieder, daher drückt man sie auch an Orte, wo sie nicht hingehören. Eine lesbische Figur ist okay, doch danach dies noch unnütz auszuweiten, schadet der Glaubwürdigkeit. Das ist nicht einmal das eklatanteste Problem, es gibt noch mühsamere. Auch die Beziehungsprobleme werden durch stereotype Geschlechterkonflikte ausgelöst. Gähn.

Ganz verurteilen kann ich den Film nicht, dazu ist er zu ungewöhnlich für eine indische Produktion. Er nimmt sich auch nicht zu ernst und amüsiert manchmal mit frechem Witz ("er tut Cologne sogar an seine Eier") und schiesst manchmal übers Pointen-Ziel ("Sex mit Neel wurde wie Kacken - man tut es regelmässig, aber spürt nichts dabei"). Auch die Akteure haben ihre Momente und der pseudodokumentarische Ansatz ist angenehm verspielt. Gerade Letzteres taten indische Kritiker als Manko ab, dabei ist der Digitalvideo-Stil Teil des Konzepts und durchaus angebracht. Nur schützt ihn das nicht vor Langeweile, vor Verkrampftheit und Klischees. So "frisch" der Film auch sein will, Neues hat er nicht zu berichten und aus westlicher Sicht wirkt vieles noch halbgarer. Inhaltlich ebenso wie inszenatorisch. Warum es etwa so viele Szenen gibt, in denen Personen reden, aber der (generell schlecht synchronisierte) Film dann den Ton ausblendet und stattdessen auf Musik übergeht, bleibt unverständlich. Es wirkt so amateurhaft. Wie eben der ganze Film. Diese Amateurhaftigkeit ist letztendlich der grösste Vor- und der grösste Nachteil des Films ...

 

MEINE DVD
Ultra (IND), Code 0, NTSC
Bild: Letterboxed Widescreen
Ton: Englisch und Hindi 5.1 mit englischen Untertiteln (nur in den Hindi-Szenen)
Disk Rating * * (Mattes, meist verpixeltes und unscharfes Letterboxed-Bild)

 

BESTELLEN 
nehaflix (USA)

 

EXTERNE REVIEWS 
Bollywood Hungama (1/5)

 

SCREENSHOTS

 


 

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