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2011
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Drama
Südkorea 2011
Alternative Titel
Mingkeukodeu; 밍크코트
Regie Lee Sang-cheol, Shin A-ga
Darsteller
Hwang Jeong-min, Han Song-ee, Kim Mi-hyang, Lee Jong-yoon, Kim Nam-jin
Zuschauer
2300
Länge 91 Min.
Molodezhnaja Altersempfehlung ab 12
Humor | Spannung | Action | Gefühl | Anspruch | Erotik |
. | . |
©
Text Marco, molodezhnaja 20.11.2012
© Bilder indiestory,
Screenshots molodezhnaja
STORY
Schock für die allein erziehende Hyun-soon (Hwang
Jeong-min): Ihre Mutter ist ins Koma
gefallen und wird wohl nie mehr aufwachen. Für die anderen Mitglieder der
Familie ist klar, dass die lebenserhaltenden Maschinen wohl bald abgestellt
werden müssen. Ein Gedanke, mit dem sich die tiefreligiöse Hyun-soon nicht
abfinden kann. Für sie ist klar, dass ihr Bruder und dessen Frau nur an das Geld
der alten Frau wollen - und dafür in die Hölle kommen. Und von diesem
übertrieben Glauben lässt sie sich nicht abbringen, denn ihr Glaube ist alles,
was sie in ihrem tristen Leben noch hoffen lässt. Allerdings sieht dies nur die
schwangere Tochter Soo-jin (Han Song-ee) ein.
REVIEW
Man lernt Hyun-soon früh hassen. Sie wirkt
unfähig, ihre Familie zu führen. Sie wirkt stur. Und nicht zuletzt religiös
völlig verblendet. Dass sie auch alles andere als attraktiv ist, scheint ihr
untaugliches Inneres auch gleich noch nach Aussen zu kehren. Doch das ist eine
bewusste Irreführung. Zwar wird Hyun-soon im Lauf des Films nie zum Charmebolzen
ummodelliert, aber es wird klar, dass diese Frau zutiefst vernarbt ist in ihrer
Seele, es eigentlich gut meint - und der Rest ihrer Familie alles andere als
weisse Westen hat. Bei einigen kommen gegen Schluss sogar Dinge hervor, die sie
in ein weit schlechteres Licht rücken als zuvor Hyun-soon.
Dieses Spiel mit Wahrnehmung gehört zu den Stärken von "Jesus Jospital", dem Regiedebüt von Lee Sang-cheol, der zuvor eher Komödienregisseuren assistierte, und Shin A-ga, die eher bei Dramaregisseuren mithalf. Das Duo schafft es wunderbar, mit den Erwartungen der Zuschauer zu spielen. Und ganz nebenbei entwickeln sich Dramen von wirklich tragischem Ausmass. Es geht um kaputte Existenzen, um enttäuschte Hoffnung, um falschen Glauben und um Tod. Schwerer Stoff, den die beiden Regisseure in keiner Weise aufzuweichen bereit zu sein scheinen. Im Gegenteil.
Ein Beispiel ist die Optik: Die Kamera ist oft so nah dran an der Protagonistin, dass man ihre unreine Haut, ihre Pickel und Unreinheiten, riesengross sieht. Auch bei den anderen Darstellern gehts ganz nah, aber es ist vor allem die grossartig kaputte Hwang Jeong-min, die dadurch so abstossend und doch so menschlich wirkt. Dazu die dauergraue Bildsprache, die sagt: Hier erstrahlt kein Licht, weder familiär noch sonstwie. Und Gott? Der scheint sich ganz verabschiedet zu haben, obwohl jedes Mitglied sich für ungeheuer religiös hält. Man fragt sich, ob das was bringt, angesichts des gezeigten Leids, das die Charaktere erdulden müssen.
Hoffnung? Die gäbe es in Form von Tochter Han Song-ee, die durch all die Dramen neu zu ihrer Mutter findet. Doch auch dies macht "Jesus Hospital" mit fast sadistischer Konsequenz zunichte. Nein, dies ist kein Wohlfühlfilm, dies ist Drama mit grossem "D", eine Tragödie sogar, gefilmt durch die kompromisslose Linse von Independentfilmern. Der Film ist nicht immens überraschend, und sicher kein Aufsteller, aber auf jeden Fall faszinierendes Schlechtfühl-Kino mit starken Akteuren und bitterem Realismus. Und doch, ganz am Ende, in den letzten 5 Minuten, zeigt sich Sühne. Zeigt sich so etwas wie Hoffnung. Spät, aber wohl besser als gar nie.
MEINE
DVD
Südkorea, Code 3, NTSC
Bild: Anamorphic Widescreen
Ton: Koreanisch 5.1 mit englischen und koreanischen Untertiteln
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Yesasia
(Liefert aus HK)
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Screenshots der DVD mit TotalMedia Theatre 3, verkleinert und leicht geschärft mit CorelPaint
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